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  • KSV Baunatal, 12. September 2016

     

    „Dann punkten wir halt woanders!“ – Nach 2:3-Niederlage gegen FC Ederbergland enttäuscht


    Von:  Stephan R.T.

    „Ich bin ziemlich enttäuscht, dass wir heute kein gutes Spiel gezeigt haben“, sagte KSC-Coach Tobi Nebe nach der 2:3 (1:1)-Heimpleite gegen Fußball-Hessenliga-Neuling FC Ederbergland. „Diese Punkte waren eigentlich fest eingeplant. Jetzt müssen wir halt gegen die Top-Teams punkten, damit wir weiter in der Spitzengruppe bleiben können“, ergänzte Nebe vor allem mit Blick auf die kommende Heimpartie gegen die starken Stadtallendorfer.

    Doch wie kam es zu der ersten Niederlage des KSV im vierten Heimspiel? „Dafür gibt es viele Gründe“, analysierte der ebenfalls sichtlich zerknirschte sportliche Leiter Ralf Rößler: „Den Anfang des Spiels haben wir einfach mal verschlafen, dann bei gegnerischen Kontern schlecht ausgesehen – und teils fehlte auch bei manchen unserer Spieler einfach ein bisschen die geistige Frische. Die mangelnde Passquote wäre dann nochmal ein Extra-Thema!“ Dies war wohl eine treffende Zusammenfassung des Spielverlaufs, die auch Trainer Nebe sowie seine Spieler teilen, die ihre eigene Leistung an diesem Tag durchaus selbstkritisch sahen.

    Geistige Frische fehlte

    Tatsächlich wäre in dieser Partie mehr, viel mehr drin gewesen. Zudem hatte Rößler vor dem Anpfiff noch eindringlich vor den Fähigkeiten der Ederbergländer gewarnt: „Diesen Gegner dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen. Eigentlich sollte man in der Liga überhaupt niemanden unterschätzen!“. Auch damit sollte Rößler Recht behalten. Schon zu Beginn des Duells überraschte der zuvor noch sieglose Aufsteiger FCE mit viel Einsatz, vor allem über ihren Kapitän Felix Nolte, den gefährlichen Janis Wolff auf den Flügeln sowie dem zentral-defensiv agierenden afghanischen Nationalspieler Masih Saighani, der vor Wochenfrist noch im Ländertestspiel gegen den Libanon eine 0:2-Niederlage kassiert hatte. Im Vergleich gegen die anfänglich nicht wirklich frisch wirkenden Baunataler erzielte sein Team dagegen den ersten Treffer: In der 20. Minute markierte Dominik Karge im Nachsetzen nach einem berechtigtem Freistoß den nicht unverdienten 0:1-Führungsreffer für die in königsblau aufspielenden Gäste. Die VW-Städter erlebten also gleich zu Beginn ihr erstes ‚Blaues Wunder‘.

    Doch sie kamen zurück. Der frühe Gegentreffer wirkte belebend. Ein gefährlicher Freistoß von Patrick Krengel (22.), ein gekonnter Fallrückzieher von Lee (24.) sowie mehrere Fernschüsse von Merle und Bravo-Sanchez gingen aber zunächst deutlich am Ziel vorbei. Dann war es Baunatals Ingar Merle, der mit viel Einsatz und sichtbarem Willen einen seiner gefürchteten Fernschüsse vor der Strafraumgrenze abfeuerte – und traf: 1:1-Ausgleich in der 39. Spielminute!

    Spiel kippt nach der Pause

    „Danach dachte ich, dass wir das Spiel jetzt endlich in den Griff bekommen – vor allem nach dem folgenden Führungstreffer von Ingmar. Dass wir die Punkte dann doch noch aus den Händen geben, ist mir unerklärlich“, sagte KSV-Coach Nebe später. Tatsächlich hatte Ingmar Merle als Baunataler Spieler des Tages mit seinem Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 2:1 aus kurzer Distanz in der 59. Minute wieder den standesgemäßen Abstand zum Liganeuling hergestellt.
    Allerdings wurde dann eine Mischung aus ungewohnt vielen Fehlpässen im KSV-Spiel, einem spielerisch starken wie auch geistig frischeren Gegner sowie ein gewisses Unterschätzen des Kontrahenten immer spürbarer. Die insgesamt engagierter auftretenden Gäste schafften so in der Folge genau das kleine Wunder, das ihren sympathischen Trainer Vladimir Kovacevic noch lange Zeit später in der Pressekonferenz strahlen lässt: „Damit hätten wir wirklich nicht gerechnet, ausgerechnet hier in Baunatal zu punkten. Fühlt sich gut an, in der Hessenliga auch mal zu gewinnen. Ist nämlich noch neu für uns!“

    Des einen Freud’ ist des anderen Leid, heißt es. Fast folgerichtig gelang den Ederbergländern also nach einem Eckstoß der 2:2-Ausgleichstreffer in der 63. Minute. Dabei war der zuvor eingewechselte Torschütze Daniel Gora im Baunataler Strafraum sträflich frei zum Zuge gekommen. Wer nun auf einen erfolgreichen Sturmlauf der Baunsberger als fast schon gewohnte Trotzreaktion gehofft hatte, sah sich leider getäuscht. Stattdessen fiel der spielentscheidende Treffer wieder auf der Gegenseite: Diesmal war es FCE-Kicker Ingo Miß der mit dem 2:3-Treffer in der 67. Minute zugleich den Endstand sowie den ersten Sieg der Gäste perfekt machte.

    Frühes Aus für Till Neumann

    Danach kamen die Baunataler zwar noch zu einigen Möglichkeiten, größere Torchancen waren aber nicht darunter. Mitunter konnte man als Zuschauer während des gesamten Schlussdrittels das Gefühl haben, dass die VW-Städter in dieser Begegnung schon frühzeitig die Köpfe hängen ließen. In der Schlussphase brachte Trainer Tobi Nebe daher seinen Offensiv-Youngster Till Neumann, der noch einmal für ordentlich Wirbel in des Gegners Reihen sorgen sollte. Doch es kam anders: Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung handelt er sich beim Nachsetzen gegen den FCE-Keeper Philipp Hartmann sogleich seine erste Gelbe Karte ein. Ernsthaft berührt hat er den Torwart dabei jedoch nicht, sondern noch vor dem Kontakt deutlich zurückgezogen. Von der Tribüne wurde dennoch der nicht sehr nette Satz, „Das ging aber schnell!“, hörbar.

    Nebe: „Nach vorne schauen!“

    Wenig später setzte es dann auch gleich noch eine weitere Gelbe Karte nach einem eher misslungenen, denn als gefährlich zu bezeichnenden Zweikampf im Mittelfeld. Die Folge: Gelb-Rot und Platzverweis nach nur wenigen Minuten, dazu die Heimelf in Unterzahl. Der todunglückliche Till Neumann saß noch Minuten nach dem Spiel äußerst bedrückt auf der Tribüne und konnte erst von seinen Mitspielern wieder einigermaßen aufgebaut werden. Sein Trainer sah in seinem Feldverweis allerdings keinen Schlüssel für die aus KSV-Sicht unnötige Niederlage: „Das war wirklich nicht spielentscheidend. Ich hoffe einfach nur für Till, dass er etwas Positives aus der Sache lernt. Ansonsten mache ich ihm keinen großen Vorwurf. So was kann passieren. Nun schauen wir alle wieder gemeinsam nach vorne und lernen aus unseren Fehlern. Zugleich müssen wir die unnötig verlorenen Punkte jetzt halt gegen Steinbach oder die Top-Teams aus Stadtallendorf und Rot-Weiß Frankfurt wieder einfahren, damit wir weiter in der Hessenliga oben mitspielen können! Das ist unser Ziel.“

    Maurice Bonkat (printmedia-agentur.de)

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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