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  • Offenbacher FC Kickers 1901, 27. Februar 2008

     

    „Der Trainer kommt nicht an mir vorbei“


    Von:  Eodin

    Dino Toppmöller ist derzeit von vielen Verletzungen geplagt. Nachdem er sich wegen Rückenproblemen in der Reha befand, wurde nun nicht nur eine Bandscheibenvorwölbung festgestellt, sondern auch ein Leistenbruch, der am 20. Februar operiert wurde. Der Offensivallrounder vom Zweitligisten Kickers Offenbach war vorher schon für Jahn Regensburg, Erzgebirge Aue, Eintracht Frankfurt, den VfL Bochum, Manchester City, den 1. FC Saarbrücken und den FSV Salmrohr aktiv. Der Sohn von Trainer Klaus Toppmöller war in der Hinrunde eine feste Stütze im Angriff des derzeitigen Tabellen-14. der zweiten Bundesliga und versucht nun so schnell wie möglich wieder fit zu werden, um mit den Kickers den Klassenerhalt in der Rückrunde zu sichern. Trotz seiner Leidenszeit sprach der 27-Jährige über seine bisherige Karriere und seine Ziele für die Zukunft.

    Herr Toppmöller, mit Aristide Bancé haben die Kickers einen neuen Stürmer für Rückrunde ausgeliehen. Spornt Sie diese Verpflichtung weiter an und sehen Sie Ihren Stammplatz in Gefahr?

    Generell ist es für jeden Spieler gut, ein wenig Konkurrenzdruck zu haben. Aber ich denke, dass, wenn meine Verletzung auskuriert ist, der Trainer nicht an mir vorbeikommt.

    Wie schätzen Sie Offenbachs Chancen ein, die Klasse zu halten und können sie sich vorstellen, auch bei einem Abstieg bei den Kickers zu bleiben?

    Der Klassenerhalt ist natürlich unser oberstes Ziel und ich bin auch zuversichtlich, dass wir das gemeinsam mit unseren Fans schaffen werden. Mit einem Abstieg befasse ich mich derzeit nicht, obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, weiterhin für die Kickers zu spielen, wenn die Perspektive stimmt und der Verein direkt wieder nach oben will.

    Sie sind schon zweimal mit Bochum und Frankfurt in die erste Bundesliga aufgestiegen, haben aber noch kein Einsatz in der höchsten deutschen Spielklasse. Wieso konnten Sie nicht bei einem der Aufsteiger bleiben und wie sehen Sie die Chancen, einmal in Ihrer Fußballkarriere in der ersten Bundesliga zu spielen?

    In Bochum war ich damals hinter Dariusz Wosz, der immer spielte, die Nummer zwei. Aber in meinem Alter war das damals auch kein Problem. Peter Neururer versicherte mir einige Wochen vor Saisonende, dass er auf mich setzt, egal in welcher Liga wir spielen. Doch zwei Wochen später habe ich mich mit dem Trainer verkracht, was meine Schuld war. Daraufhin war das Verhältnis zerrüttet und ich hatte keine Chance mehr bei ihm. Schade daran war, dass er öffentlich sagte, ich wäre nicht gut genug für die erste Bundesliga, obwohl er mir unter vier Augen versicherte, ich sei sein Mann.

    In Frankfurt hatte ich nach dem Aufstieg ein unterschriftsreifes Angebot vorliegen, jedoch habe ich mich verpokert und die Eintracht hat da Angebot zurückgezogen.

    Je älter man wird, desto schwieriger wird es natürlich in die erste Bundesliga zu kommen, aber es ist das Ziel eines jeden Spielers, egal welchen Alters dorthin zu kommen. Dafür arbeite ich jeden Tag. Mit dem richtigen Konzept, denke ich, dass Offenbach auch mal wieder oben anklopfen kann, dafür muss die Personalpolitik aber endlich auch mal darauf ausgerichtet sein und es muss zukunftsorientierter gedacht werden.

    Sie haben ein Jahr für Manchester City in der Premier League gespielt. Warum Sind Sie wieder nach Deutschland zurückgekehrt?

    Bei Manchester City habe ich zwar einen Profivertrag gehabt und war immer bei der ersten Mannschaft dabei, allerdings habe ich dort ‚nur’ in der Reserve gespielt. Die Reserveliga ist aber mit sehr guten Spielern bestückt und die Gegner hießen auch Liverpool, ManU und Newcastle United. In meiner Mannschaft spielten unter anderem Shawn Wright Phillips und Paulo Wanchope. Bei Liverpool spielten Christian Ziege, Droméde, Patrick Berger und noch viele andere. Es war eine schöne Erfahrung und auch eine lehrreiche Zeit. Ich hatte einen dreieinhalb Jahresvertrag dort, aber zu dieser Zeit war ich nicht reif genug dafür, alleine dort zu bleiben und ich nahm das Angebot des VfL Bochum damals dankend an.

    Welcher Trainer hat Sie am meisten weitergebracht und welche Fans fanden Sie bisher am beeindruckendsten?

    Ich hatte ja schon einige Trainer und jeder hat mir einiges beigebracht. Herausheben möchte ich allerdings keinen.

    Bei den Fans hatte ich bisher immer Glück mit der Vereinswahl, denn jeder Klub war ein Traditionsverein und die Stimmung war überall top. Allerdings war ich in Bochum besonders beliebt und hatte ein tolles Verhältnis zu den Fans, die echt Top sind. In Saarbrücken hingegen fand ich die Fans erfolgsverwöhnt und daher auch ziemlich schwankend. Also mein Top war der VfL Bochum, mein Flop der 1. FC Saarbrücken.

    Haben oder hatten Sie eigentlich immer Kontakt zu Fans des jeweiligen Vereins oder gehen Sie eher auf Distanz?

    Zu den Fans beim VfL Bochum hatte ich immer einen sehr guten Draht, ich denke aber, dass ich bei jedem Verein eine gewisse Nähe zu den Fans hatte.

    Was wollen sie noch in ihrer Karriere erreichen und können Sie sich vorstellen, nach der aktiven Laufbahn wie Ihr Vater, als Trainer zu arbeiten?

    Ich möchte gerne noch einmal aufsteigen und dann mit diesem Klub in der ersten Bundesliga für Furore sorgen. Am liebsten natürlich mit meinem jetzigen Klub Kickers Offenbach.

    Vielen Dank für das Gespräch

    Geschrieben von:  Eodin

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