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  • Torgelower SV Greif, 26. Februar 2008

     

    „Es geht nur noch um die goldene Ananas“


    Von:  Eodin

    Michael Freyer wechselte vor der laufenden Saison vom SV Tasmania 73 zum Torgelower SV Greif und erkämpfte sich auf Anhieb einen Stammplatz im linken Mittelfeld des derzeitigen Tabellenelften der Oberliga Nordost Nord. Der 20-Jährige durchlief die Jugendmannschaften des Berliner SV 92, des SFC Stern 1900, von Hertha 03 Zehlendorf sowie zuletzt eben des SV Tasmania 73 und absolviert derzeit eine Ausbildung. die-fans.de sprach mit dem Mittelfeldspieler über seine Anfänge im Fußball, das Niemandsland in der Oberliga Nordost Nord und seine Ziele für die Zukunft.

    Herr Freyer wie sind Sie zum Fußball gekommen und wie verlief bisher Ihre Fußballkarriere?

    Ich bin durch meinen Vater zum Fußball gekommen, der früher auch in der Oberliga gespielt hat. Ich habe mit fünf Jahren angefangen, Fußball zu spielen, als mein Vater noch Trainer war. Er hat dann aufgehört, weil er beruflich anderen Tätigkeiten nachgegangen ist. Danach habe ich in Berlin dann beim BSV 92 angefangen, weil es direkt bei mir in der Nähe war. Dann wurde ich gefördert und bin zu Stern 1900 gegangen, wo die erste C- Jugend in der höchsten Spielklasse war, damals noch Landesliga, jetzt ja Verbandsliga.

    Dann habe ich ein Angebot für die erste B-Jugend von Hertha 03 Zehlendorf bekommen. Dort habe ich auch in der höchsten Spielklasse, in der Regionalliga, gespielt. Seit dem habe ich immer in der höchsten Liga gespielt. Als älterer Jahrgang bekam ich ein Angebot, bin dann zu Tasmania gegangen und habe dort in der A-Jugend-Bundesliga gespielt. Anschließend bin ich dann, nachdem ich meinen Berater Uwe Kirscht getroffen hatte, nach Torgelow gegangen. Uwe Kirscht hatte mich dort empfohlen, bzw. hat Torgelow einen Linksfuß gesucht, ich habe vorgespielt und wurde genommen.

    Wie stufen Sie die 3:4-Niederlage am Sonntag gegen Tennis Borussia ein?

    Die Niederlage war sehr schmerzhaft, da wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Kämpferisch und läuferisch waren wir klar überlegen, da wir auch zu Hause gespielt haben und uns die Fans sehr unterstützt haben. In der ersten Halbzeit hat TeBe keinen Stich gegen uns gemacht. Wir haben sehr gut gespielt und lagen früh mit 1:0 zurück. Wir haben dann durch eine gute Moral der Mannschaft zur Halbzeit mit 2:1 geführt.

    Nach der Halbzeit ist dann unserem Torwart eine dumme Sache unterlaufen und er hat Hand außerhalb des Strafraums genommen. Er hat dann die gelb-rote Karte bekommen und der Spieler, den wir dann ins Tor gestellt haben, konnte nicht spielen. Dementsprechend haben wir dann das Spiel verloren, obwohl wir halt eigentlich kämpferisch hätten gewinnen müssen. Man kann aber gegen eine Mannschaft wie Tennis Borussia verlieren.

    Torgelows Aufstiegschancen sinken, der Abstieg ist nicht möglich. Was ist das Ziel der Mannschaft für die restliche Saison?

    Der Pokalsieg. Also wir sind jetzt im Halbfinale gegen Neustrelitz. Das Ziel vom Präsidenten und vom Vorstand ist auf jeden Fall der Pokalsieg, damit wir nächstes Jahr dann im DFB-Pokal in der ersten Runde antreten können und das erste Mal zu Hause gegen eine etwas stärkere Mannschaft, also Regionalliga oder höher, spielen können. Der Rest ist halt nur, dass wir guten Fußball für die Fans spielen. Es geht ja nur noch um die goldene Ananas.

    Yesilyurts Ausstieg lässt keinen Abstiegskampf zu. Freut man sich eher über den sicheren Klassenerhalt oder wäre Ihnen mehr Spannung lieber gewesen?

    Dass wir den Klassenerhalt schaffen würden, das ist klar. Wir sind momentan ganz weit unten, kann man sagen. Wir stehen jetzt nicht da, wo wir uns eigentlich sehen. Wir sind am Anfang der Saison eigentlich sehr gut gestartet und haben auch oben mitgespielt. Dann sind wir, aus welchen Gründen auch immer, eingebrochen und haben dann Spiele verloren, die wir nicht hätten verlieren dürfen oder haben Unentschieden gespielt, in Spielen, in denen wir geführt haben. Dementsprechend stehen wir dort am Ende der Tabelle. Das wäre natürlich schön, dort oben mitzuspielen. Doch die Gegner sind sehr, sehr stark und da gibt es andere, die aufsteigen werden.

    Woran liegt es, dass aus den Jugendmannschaften von Hertha 03 Zehlendorf immer wieder junge Spieler den Sprung nach oben schaffen?

    Hertha 03 ist bekannt für die gute Jugendarbeit, die wirklich Top in Deutschland ist. Es sind ja schon bekannte Spieler Profis geworden, die bei Hertha 03 begonnen haben. Das ist eine ganz gute Adresse. Viele Regional- und Oberligisten gucken auf Zehlendorf, weil sie halt einen sehr guten Ruf haben. Dementsprechend gehen dort ganz viele Spieler dann hin. Da Zehlendorf keine so erfolgreiche Herrenmannschaft hat, also nur in der Verbandsliga spielt, gehen dann die meisten weg. Wenn die Männer aufsteigen würden, würden natürlich auch mehr Talente bleiben.

    Wie kamen Sie mit der Umstellung vom Jugend- zum Herrenfußball zurecht?

    Anfangs ganz schwer. Ich habe mir eigentlich gedacht, du spielst in der A-Jugend-Bundesliga, du musst den Sprung sehr gut schaffen. Aber der Männerfußball ist ein bisschen anders. Er ist körperbetonter und cleverer, würde ich sagen. Da muss man sich erstmal eingewöhnen, da gibt es auf jeden Fall einen Unterschied.

    Sie sind einer der jüngsten Spieler im Team. Waren Sie überrascht von Ihrem Stammplatz?

    Na gut, also erstmal fing ich ja von null an. Ich war neu und sehr motiviert. Das hat mich sehr gut weitergebracht, weil mich keiner kannte und ich nur beweisen wollte, dass ich ein guter Fußballer bin. Da die Leute hier wissen, dass in Berlin eigentlich nur Schönwetter-Fußballer spielen. Also nur technisch gute Spieler, aber keine Kämpfer. Ich wollte gleich das Gegenteil beweisen und mehr im kämpferischen Bereich zulegen. Das habe ich geschafft und der Trainer war ja auch von mir überzeugt. Er hat mich ja auch ein paar Mal bei Zehlendorf gesehen. Ich war nicht überrascht, sondern man kann sagen, dass ich mir den Stammplatz erkämpft habe.

    Werden Sie Ihren auslaufenden Vertrag im Sommer verlängern?

    Ich fühle mich hier in Torgelow ganz wohl. Ich habe hier auch eine Ausbildung angefangen. Das sollte man beibehalten, die Arbeit ist immer wichtig. Mal gucken was passiert, ich werde mich mit meinem Manager in Verbindung setzen und eine gute Lösung finden, damit wir, wenn ein anderer Verein in Frage käme, das in Ruhe entscheiden.

    Wo soll es für Sie persönlich hingehen in den nächsten Jahren?

    Ich will auf jeden Fall meine Grenzen kennenlernen und an meinem Limit spielen. Wenn ich jetzt zum Beispiel in der Regionalliga bin und ich merke, dass ich dem nicht gewachsen bin, dann würde ich halt einen Schlussstrich ziehen. Auf jeden Fall versuche ich alles Mögliche, um hochzukommen. Das ist auch mein Traum und ich bin 20 Jahre alt. Ich sage, da ist noch Luft nach oben, ich werde alles dafür tun und ich hoffe, es klappt. Wenn ich gesund und verletzungsfrei bleibe, dann wird es sicherlich klappen.

    An welchen Schwächen müssen Sie noch arbeiten?

    Was ich seit Jahren schon verbessern will, ist meine Schnelligkeit, weil ich ja weiß, dass im Fußball die Schnelligkeit sehr wichtig ist. Da versuche ich noch etwas draufzulegen, obwohl sie nicht schlecht ist, aber da versuche ich auf jeden Fall noch das Maximum rauszubekommen. Mit der Kondition bin ich ganz zufrieden. Überall ist man nicht perfekt, deshalb würde ich sagen, man kann alles noch verbessern.

    Was machen Sie tagtäglich neben dem Fußballspielen? Leben Sie nur vom Sport oder arbeiten Sie nebenbei?

    Ich habe eine Ausbildung als Industriekaufmann begonnen und die läuft ganz gut. Ich gehe jeden Tag arbeiten, ganz normal und die Ausbildung möchte ich auch auf jeden Fall beenden. Danach werde ich sehen, was kommt.

    Haben Sie einen Traumverein, bei dem Sie mal spielen möchten?

    Also meine absolute Traummannschaft ist Real Madrid, von denen ich auch ein sehr guter Fan bin, was momentan nicht realistisch ist. Da gibt es andere Vereine, bei denen ich sagen kann, da will ich mal rein...

    ...zum Beispiel?

    Zum Beispiel der 1. FC Union.

    Haben Sie ein sportliches Idol?

    Ganz spontan würde ich Ronaldo sagen.

    Vielen Dank für das Gespräch.

    Geschrieben von:  Eodin

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