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  • SV 1916 Sandhausen, 13. Februar 2008

     

    „Es ist mir egal, was die Kritiker sagen“


    Von:  Eodin

    Der Tabellenführer der Regionalliga Süd, der SV Sandhausen, hat in der Winterpause einen Spieler mit viel Erfahrung geholt. Roberto Pinto soll die Offensive verstärken und beim möglichen Durchmarsch mithelfen.

    Der 29-Jährige begann seine Karriere beim VfL Stuttgart-Wangen, sammelte dann beim VfB Stuttgart und bei Hertha BSC Erstligaerfahrung. Nach seiner Zeit in Berlin war er vier Monate vereinslos und heuerte dann beim Bundesligisten Arminia Bielefeld an. Im Jahre 2006 wechselte er in die Schweizer Super League zu den Grasshopper Zürich, die von seinem ehemaligen Spielerkollegen Krassimir Balakov trainiert wurden. Dort kam er in seiner zweiten Saison in der Hinrunde auf keinen Einsatz mehr und wechselte zu Beginn des Jahres zum Aufsteiger. die-fans.de sprach mit dem Mittelfeldspieler über seine Ziele mit dem SV Sandhausen und seine bisherige Karriere.

    Herr Pinto, wie läuft die Vorbereitung und wie sind Sie von der Mannschaft aufgenommen worden?

    Die ersten drei Wochen der Vorbereitung sind ziemlich hart, klar, das ist eine Vorbereitung. Viel Laufen, viel Kondition, das ist auch richtig so.

    Von der Mannschaft wurde ich sehr gut aufgenommen. Es macht Spaß und deswegen bin ich sehr zufrieden.

    Trauen Sie dem SV den Aufstieg zu und welche Rollen werden Sie dabei spielen?

    Ich denke, dass es vom Potenzial auf jeden Fall möglich ist.

    Die Rolle, die ich spielen werde, ist ein Teil der Mannschaft und erfolgreich zu sein. Wenn die Leistung stimmt, werde ich auch Stammspieler sein.

    Wie ist der Wechsel zum SV Sandhausen zustande gekommen? Kritiker sehen diesen Wechsel als sportlichen Abstieg für Sie. Was sagen Sie dazu?

    Wir haben einen Anruf bekommen, haben uns dann getroffen und die Gespräche sind sehr positiv verlaufen. Ich war dann einmal hier bei einem Spiel zuschauen und habe den Verein kennengelernt. Dann habe ich mich dafür entschieden, hierher zu wechseln.

    Mit Kritikern habe ich eh nicht viel am Hut. Es ist mir egal, was die sagen. Es ist meine Entscheidung und einfach eine Herausforderung. Ich bin auch schon total heiß auf die Rückrunde.

    Können Sie sich vorstellen, in Sandhausen zu bleiben, wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte?

    Ja, das Ziel ist ja die dritte Liga und, wenn es mit dem Aufstieg nicht klappt, werde ich voraussichtlich auch hier bleiben.

    Wie sehen Sie Ihre Chancen, noch einmal in der ersten Bundesliga zu spielen?

    Das habe ich erstmal abgehakt. Ich bin hierher gekommen, um wieder Spaß zu haben und erfolgreich zu sein. Über die erste oder zweite Liga mache ich mir überhaupt keine Gedanken.

    Was haben Sie in Ihrer Zeit als vereinsloser Spieler gemacht und wie kam es dazu, dass Sie bei keinem Verein spielten?

    Ich habe mich in der Zeit beim SSV Reutlingen bei meinem alten Trainer Peter Starzmann fit gehalten. Das war eine sehr schöne Zeit, bis ich dann im Januar bei Bielefeld unterschrieben habe.

    Das war ein halbes Jahr nach Berlin. Das war natürlich eine blöde Situation. Ich habe unter Hans Meyer gespielt und es wurde signalisiert, dass der Vertrag verlängert wird. Es stand auch fest, dass Hans Meyer nach der Saison aufhört. Dann wurde bekannt, dass Falko Götz der Trainer in der nächsten Saison wird. Herr Hoeneß teilte mir dann mit, dass er mit mir nicht plane, da Falko Götz nicht mit mir plane. Deswegen habe ich nicht verlängert. Dann stand ich nach der Saison erstmal ohne Verein da und war vier Monate vereinslos. Das war einfach blöd.

    Wieso konnten Sie sich bei Ihren Spielerstationen schlussendlich nicht durchsetzen?

    Wer sagt, dass ich mich nicht durchgesetzt habe? In Bielefeld hätte ich verlängern können, bin dann nach Zürich wegen des Trainers Balakov gegangen und weil es einfach näher zu Stuttgart war. Ich habe überall wo ich war, gespielt. Deswegen würde ich nicht sagen, dass ich mich nicht durchgesetzt habe.

    Wieso kamen Sie in Ihrer zweiten Saison bei den Grasshoppers auf keinen Einsatz, obwohl Sie in Ihrer ersten Saison Stammspieler waren?

    Ja, ich habe gar nicht gespielt, weil es einfach politische Gründe hatte. Der Trainer Balakov wurde entlassen und es kam ein neuer Manager. Er hat von vornherein gesagt, dass er auf mich und sieben weitere Spieler nicht zählt und uns praktisch loshaben wollte, weil der Verein Geld sparen wollte. Deswegen war es einfach eine politische und keine sportliche Entscheidung. Das wurde uns auch so mitgeteilt.

    Welche Mannschaft, in der Sie bisher gespielt haben, war am spielstärksten und wer war Ihr unangenehmster Gegenspieler?

    Am spielstärksten, hmm, der SV Sandhausen (lacht).

    Mein unangenehmster Gegenspieler, das ist schwer zu sagen. Aber Dede von Dortmund war schon immer ein bisschen unangenehm.

    Welcher Verein hatte die besten Fans und welcher Trainer hat Sie am meisten weitergebracht?

    In Berlin gibt es jede Menge Potenzial, deswegen würde ich sagen die Fans von Hertha waren die Besten.

    Ich hatte auch schon einige Trainer in meiner Karriere. Huub Stevens und Hans Meyer fand ich gut.

    Welche Ziele haben Sie für die Zukunft und haben Sie schon eine Vorstellung, was Sie nach Ihrer Fußballkarriere machen wollen?

    Zuerst einmal möchte ich, wie schon gesagt, hier in Sandhausen noch etwas bewegen, um vielleicht nächstes Jahr in der zweiten Liga zu spielen, das wäre natürlich sensationell.

    Ich weiß noch nicht, was ich später nach meiner Karriere machen will. Voraussichtlich werde ich im Fußballgeschäft tätig sein.

    Wie wäre Ihr Leben verlaufen, wenn Sie kein Fußballer geworden wären? Was würden Sie heute machen?

    Das ist eine gute Frage. Ich habe einen kaufmännischen Abschluss. Ich habe dann aber trotzdem eine Ausbildung als Raumausstatter in Stuttgart begonnen. Diese habe ich dann wegen des Fußballs beenden müssen oder wollen. Deswegen schwierig, schwierig. Wenn es mit dem Fußball nicht geklappt hätte, hätte ich jetzt irgendeinen Job in Stuttgart und würde normal arbeiten gehen.

    Vielen Dank für das Gespräch

    Zur Tabelle der Regionalliga Süd
    Zum Spielerkader des SV Sandhausen

    Geschrieben von:  Eodin

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