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  • FSV Zwickau, 13. März 2008

     

    „In diesem Jahr geht es um alles“


    Von:  Eodin

    Rico Hanke wechselte vor der laufenden Saison vom SC Borea Dresden zum FSV Zwickau, der derzeit als Tabellen-14. der Oberliga Nordost Süd weit hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibt. Der 32-Jährige begann das Fußballspielen beim FV Blau-Weiß Stahl Freital und war schon für Dynamo Dresden, den FC Carl Zeiss Jena, die 1860 München Amateure und den FC St. Pauli aktiv. die-fans.de sprach mit dem Stürmer über die bisherige Saison in Zwickau, seine Spielerstationen und seine Ziele für die Zukunft.

    Herr Hanke, wie stufen Sie das 1:1-Unentschieden vom vergangenen Wochenende gegen Germania Halberstadt ein?

    Im Endeffekt ist es ein gerechtes Unentschieden. Germania Halberstadt war in der ersten Halbzeit einen Tick besser und wir haben die zweite Halbzeit bestimmt.

    Welchen Tabellenplatz wird Zwickau am Saisonende belegen?

    Ich hoffe, dass wir im Mittelfeld landen, so dass wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.

    Was hat der Trainerwechsel Ihrer Meinung nach gebracht und was unterscheidet die Trainer Heinz Dietzsch und Peter Keller?

    Momentan haben wir uns auf jeden Fall in der Rückrunde stabilisiert und spielen einen sehr geordneten und vor allen Dingen disziplinierten Fußball. Jeder Trainer hat seine eigene Auffassung vom Fußball und beeinflusst einen anders.

    Sind Sie mit Ihrer und der Mannschaftsleistung in dieser Saison zufrieden?

    Mit meiner persönlichen Leistung bin ich nicht zufrieden. Die Hinrunde lief schlecht. Ich war zeitweise verletzt und habe nicht die geforderte Leistung erbracht. In der Rückrunde läuft es die ersten drei Spiele besser. Mal schauen, ob wir eine Konstanz in unsere Leistung bringen können.

    Finden Sie, dass die Strafe von 1.250 Euro und drei Punkte Abzug aufgrund der Vorkommnisse beim Spiel gegen den Chemnitzer FC gerechtfertig ist?
    Das möchte ich nicht beurteilen, im Endeffekt hat es der NOFV so entschieden und wir müssen irgendwie damit klarkommen. Wir müssen uns die drei Punkte woanders holen.

    Werden Sie Ihren im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern?

    Um ehrlich zu sein, darüber mache ich mir derzeitig keine Gedanken. Ich will diese Rückrunde ordentlich zu Ende spielen und dann sehen was kommt.

    Beschreiben Sie bitte Ihre bisherigen Spielerstationen in kurzen Worten.

    Meine ganze Jugendzeit habe ich bei Dynamo Dresden verbracht, nachdem ich von Stahl Freital zu Dynamo Dresden delegiert wurde. Das waren schöne zwölf Jahre. Nach vier Jahren im Männerbereich bin ich im Jahr 2000 zu Carl Zeiss Jena gewechselt. Dort gab es die Ambitionen, mit erfahrenen Spielern den Aufstieg in die zweite Bundesliga zu schaffen. Wir sind abgestiegen und ich habe mir in dem Jahr das Kreuzband gerissen. Das Jahr stand unter dem Zeichen meiner schweren Verletzung. Dann bin ich für zwei Jahre zu den 1860 München Amateuren. Dort lief es richtig gut. Wir sind zweimal Zweiter geworden und ich bin zweimal Torschützenkönig in der Bayernliga geworden.

    Dann kam mit St. Pauli die schönste Station. Dort ist eine unvergleichliche Atmosphäre, das ist ein ganz spezieller Verein. Man wird dort als Spieler herzlich empfangen und hat auch einen guten Kontakt zu den Fans, zum ganzen Umfeld und zum Stadtteil. Nach St. Pauli kam dann FV Dresden-Nord, die jetzt SC Borea Dresden heißen. Jetzt zum Schluss der FSV Zwickau.


    Rico Hanke im Trikot des FC St. Pauli.

    Man sagt, dass Spieler mit so vielen Stationen einen schlechten Charakter haben. Wie sehen Sie das?

    Erstens sind es nicht so viele Stationen und zweitens habe ich jeweils meine Verträge erfüllt. Von daher hat das mit dem Charakter weniger zu tun.

    Was hat gefehlt, um den Durchbruch in die oberen Ligen zu schaffen?

    Vielleicht hat das Quäntchen Glück gefehlt, bzw. dann auch die eigenen Möglichkeiten. Bei 1860 München lief es gut, aber da haben sie noch in der ersten Bundesliga gespielt. Wenn sie jetzt in der zweiten Bundesliga spielen und man schießt viele Tore, da ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man eingesetzt wird. Ich glaub, da spielen viele Faktoren eine Rolle – Glück, Zeitpunkt und Können natürlich.

    Was war für Ihren Wechsel von Dresden-Nord zum FSV Zwickau ausschlaggebend?

    Ich wollte mich nochmals verändern, bzw. in dem Traditionsverein FSV Zwickau spielen, der natürlich auch das Ziel hatte, bei der Qualifikation für die Regionalliga oben mitzuspielen. Das Jahr ist sehr interessant, es geht um alles. Leider haben wir es nicht geschafft, um den Aufstieg mitzuspielen.

    Wie kam Ihre vereinslose Zeit zustande und was haben Sie in dieser Zeit gemacht?

    Die Zeit habe ich in Hamburg verbracht. Zu diesem Zeitpunkt war es für mich schwer irgendwo in Deutschland zu einem neuen Verein zu gehen. Es hat sich nach diversen Probetrainings auch nichts richtig Gutes ergeben. Man hat schon noch im Hinterkopf, dass man bei St. Pauli gespielt hat. Außerdem habe ich mich in die Stadt Hamburg verliebt.

    Wieso haben Sie sich trotz des Interesses von Dynamo Dresden, in den vergangenen Jahren, nicht für eine Rückkehr zu Dynamo entschieden?

    Es bestand meinem Wissen nach kein konkretes Interesse an meiner Rückkehr zu Dynamo. Daher stellte sich mir die Frage nicht.

    Bei welchem Verein hatten Sie Ihre schönste Zeit?

    Mit allen drum und dran beim FC St. Pauli. Die sportlich beste Zeit war natürlich bei 1860 München.

    Welcher Trainer hat Sie am meisten weitergebracht und welcher Verein hatte die besten Fans?

    Am meisten hat mich mein damaliger Jugendtrainer Gerhard Prautsch weitergebracht. Die Fans von St. Pauli und Dynamo Dresden waren am besten.

    Welche Ziele haben Sie für die Zukunft und haben Sie schon eine Vorstellung, was Sie nach Ihrer Fußballkarriere machen wollen?

    Ich will noch viele gute Spiele und soviel wie möglich Tore schießen. (lacht)

    Ich habe vor eineinhalb Jahren einen C-Trainerschein gemacht und habe schon mal in der Fußballschule eines Freundes(Anm.d.Red.: Heidlersocceracademy) Kinder trainiert. Ich möchte mit Menschen zusammen arbeiten und meine Erfahrungen weitergeben. In welcher Form steht noch nicht fest.

    Wie wäre Ihr Leben verlaufen, wenn Sie kein Fußballer geworden wären? Was würden Sie heute machen?

    Wahrscheinlich wäre ich im Bankbereich geblieben, wo ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht habe.

    Vielen Dank für das Gespräch.

    Geschrieben von:  Eodin

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