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  • SV Babelsberg 03, 17. Januar 2008

    „Mit 33 Jahren sind die großen Träume nicht mehr so vorhanden“


    Von:  Anne80

    Björn Laars gilt als vereinstreues Babelsberger Urgestein unter den Spielern. Seit dem Jahr 2000 kickt er - mit einer nur zweijährigen Unterbrechung bei Rot-Weiß Erfurt - für die 03er. Mit seinem Verein hat er Erfolge und Niederlagen durchlebt. Im Interview plaudert der mit Herz-und-Seele-Babelsberger über seine bisherige Fußballkarriere, darüber was ‚typisch Babelsberg’ ist, die aktuelle Saison, Birans Wechsel und über seine berufliche Zukunft. Denn neben dem Fußball hat der 33-jährige auch noch andere Ambitionen.

    Wie kamen Sie zum Fußball und wie verlief Ihre bisherige Fußballkarriere?

    Also mit Fußball habe ich schon relativ früh angefangen, mit circa sechs Jahren. Das Fußballspielen war eigentlich schon immer mein Leben und mein Ziel. Dann bin ich mit sechs Jahren in einen Verein eingetreten und seit dem bin ich davon eigentlich nie wieder los gekommen.

    Der erste Verein hieß Lok Bergen, das ist ein Rügener Verein. Er heißt heute VfL Bergen. Das waren so die Anfänge. Dann ging es mit dreizehn in Rostock auf der Kinder- und Jugendsportschule weiter. Es war natürlich die Jahre davor auch schon immer ein Ziel oder ein Traum dahin zukommen; weil es im Osten das Highlight war, dort trainieren zu dürfen und dann in einem größeren Club zu spielen. Das habe ich dann mit dreizehn geschafft und dann weitere zwölf Jahre mit Nachwuchs-, Amateurmannschaften und im Profibereich gespielt.

    Ab 2000 habe ich dann für zwei Jahre in Babelsberg gespielt. Das war eine erfolgreiche und auch eine nicht sehr erfolgreiche Zeit. Das heißt im ersten Jahr sind wir aufgestiegen in die zweite Liga und im zweiten Jahr sind wir leider wieder abgestiegen. Danach ging es für zwei Jahre nach Erfurt und seit 2004 bin ich wieder hier.

    Als beim Abstieg des SV Babelsberg 03 beide Trainer – Ingo Nachtigall und Hermann Andreev – suspendiert wurden, haben Sie im Interview mit dem Magazin ‚abseits03’ geäußert: „Das ist typisch Babelsberg. Hier ist eben alles ein bisschen anders.“ Was meinten Sie damit?

    Das bezog sich eigentlich darauf, dass zuerst der Co-Trainer gefeuert wurde. Das war schon ein bisschen komisch und eigentlich für uns völlig unnötig. Wir sind als klarer Außenseiter aufgestiegen und dann die Trainer zu feuern war eigentlich überflüssig. Es war sowieso von vornherein völlig klar, dass man unten mitspielt. Deshalb hätte man das nicht machen müssen. Da hätte man eine Menge Geld sparen können.

    Denken Sie, dass der SV Babelsberg die letzte Station Ihrer Fußballkarriere ist?

    Mit 33 Jahren sieht es eigentlich ganz danach aus. Die großen Träume sind da nicht mehr so vorhanden.

    Haben Sie Ihr BWL-Studium an der Fernuniversität eigentlich beendet? Möchten Sie in diesem Bereich etwas nach Ihrer Fußballkarriere machen? Möchten Sie dann im sportlichen Bereich bleiben, bspw. als Manager? Oder haben Sie andere Pläne?

    Das BWL-Studium ist schon ein bisschen länger her. Ich habe danach Sportmanagement studiert und auch zu Ende gebracht. Jetzt mache ich eine Prüfung für Buchhalter. Das ist auch ein Fernstudium.

    Ich denke mal nach dem Fußball wird es schon in diese Richtung gehen. Entweder irgendwo im Verein mitarbeiten oder im sportlichen Bereich oder wie gesagt eben auch in der Buchhaltung. Das könnte ich mir schon vorstellen. Festgelegt habe ich mich da noch nicht, aber die Bereiche sollten es schon sein.

    An welchem Verein hängt Ihr Herz? Wo hatten Sie Ihre beste Zeit?

    An Babelsberg natürlich. Hier war die Zeit, die mich geprägt hat und wo ich auch den größten Erfolg hatte. Ich bin jetzt wie gesagt schon seit 2000 in Babelsberg und seit dem wohne ich auch hier. Auch in meiner Erfurter Zeit bin ich hier wohnen geblieben. Das ist eigentlich schon ein bisschen Heimat geworden.

    Bei welchem Verein wäre es Ihr persönlicher Traum einmal spielen zu dürfen?

    Den gibt es eigentlich nicht. Ich finde Barcelona als Verein und von der Spielweise her zwar sehr schön, aber dort zu spielen kann ich eigentlich nicht als Traum bezeichnen.

    Welche persönlichen Ziele haben Sie außerhalb des Fußballs für die Zukunft?

    Das bezieht sich für mich vor allem auf die Ausbildung. Es ist wichtig, dass ich dieses Studium zu Ende bringe und im Fußball noch ein bisschen was erreiche. Ich will mich auf jeden Fall verbessern.


    Defensivspieler Björn Laars.

    Wie sind Ihre Einschätzungen zur Hinrunde? Wo gab es Defizite? Was hätte anders sein müssen?

    Es gab eindeutig zu viele Gegentore. Das ist ein Hauptproblem bei uns gewesen und die wenigen Punkte natürlich. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, die wir minimieren, am besten abstellen müssen. Aber das ist natürlich auch schwer. Fehler passieren ja immer, aber am besten wäre es, so wenige wie möglich zu machen. Wir müssen natürlich vorne mehr Tore schießen, als hinten welche zu bekommen. Das sind auch im Großen und Ganzen unsere Ziele für die Rückrunde.

    Haben Sie aktuell schon Pläne/Wünsche/Vorstellungen für die nächste Saison?

    Das ist eigentlich noch weit weg. Jetzt sind wir gerade in der Vorbereitung. Es ist eigentlich schon schwer genug, dass man sich da durchquält. Dann müssen wir erstmal eine ordentliche Rückrunde spielen, denn wir haben immer noch das Ziel vor Augen, den zehnten Platz zu erreichen.

    Glauben Sie mit dem SV Babelsberg 03 in die dritte Bundesliga zu kommen?

    Wenn ich daran nicht glauben würde, könnte ich auch aufhören. Ich denke, wenn ich dieses Ziel nicht hätte, wäre ich falsch am Platz.

    Finden Sie es schade, dass Herr Biran den Verein verlassen hat?

    Ich bin da eigentlich ziemlich emotionslos. Wenn er geblieben wäre, wäre es schön gewesen. Wenn er weg ist, ist es auch okay. Mir ist es eigentlich relativ egal, muss ich sagen. Ich denke, er ist eindeutig der Typ, der gerne den Verein wechselt. Das sieht man ja schon an den ganzen Stationen, in denen er vor Babelsberg war. Von daher ist es eigentlich egal.

    Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Ligen in Deutschland?

    Das war ja schon länger geplant und ich denke, es war einfach überfällig. Ich denke, dass dadurch das Niveau angehoben wird. Denn gerade die Oberliga Nordost hat ja ein relativ schwaches Niveau. Die oberen vier Vereine sind sehr gut, aber darunter fällt es dann sehr stark ab. Ich denke, dieser Zustand wird dadurch abgebaut. Ich finde es gut. Ich weiß nicht, ob die Förderung vom DFB finanziell in der dritten Liga ausreicht. Da bin ich ein bisschen skeptisch, weil die Kosten ähnlich hoch wie in der zweiten Liga sind. Aber vom Sportlichen her ist es schon sehr gut.

    Welche Bedeutung wird dieser Wandel Ihrer Meinung nach für den SV Babelsberg haben?

    Mit der Ligenreform hat das eigentlich wenig zu tun. Ich denke der Verein muss sich an sich entwickeln, damit hier alles professioneller wird. Das ist jetzt erstmal egal ob in der dritten oder in der neuen Regionalliga. Es ist genauso schwierig, genauso anstrengend. Deswegen sehe ich jetzt eigentlich nicht irgendwelche großen Unterschiede.

    Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg weiterhin.

    Geschrieben von:  Anne80

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