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  • 1. FC Frankfurt, 05. August 2008

     

    „Nächste Saison wollen wir unbedingt was erreichen“


    Von:  Stephan R.T.

    Michel Rieckmann, alias ‚Mitsch’, trainiert trotz seiner erst 17 Jahre seit einiger Zeit die F-Junioren des FFC Viktoria 91. Unterstützte er zunächst als Co-Trainer seinen ehemaligen Coach Sascha Geister bei den Übungseinheiten, so brachte er sich in der abgelaufenen Spielzeit immer öfter allein in die F3 und F4 ein, mit denen er in der kommenden Spielzeit in die F1 und F2 aufsteigen wird. Wer ‚Mitsch’ überhaupt einst zum Fußball brachten und was er seinen Jungs vermitteln möchte, dazu stand er uns nun Rede und Antwort.

    Wie und durch wen bist Du überhaupt zum Fußball gekommen?

    Damals hatte ich eigentlich nichts mit Fußball zu tun. Mein Opa war beim Tennisclub und ich habe erstmal da angefangen. Doch das war mir irgendwie zu monoton. Ich brauchte Action, wollte was erleben und mein bester Freund war schon beim Fußball. Da dachte ich mir, ich kann doch auch mal anfangen Fußball zu spielen. Da bin ich dann mit vier oder fünf Jahren zum Post SV gegangen und habe dort mal gezeigt, was ich so kann. Ich entschied mich dann aber gegen Post und ging als Minispieler zum FFC Viktoria 91.

    Was konntest Du aus der Anfangszeit mitnehmen und welche Persönlichkeiten haben Dich am Stärksten geprägt?

    Man muss für den Fußball kämpfen, immer parat sein, das Beste geben. Auch während der Schulzeit in den Pausen, vor und nach dem Training immer wieder raus gehen trainieren, ansonsten bleibt man auf der Strecke. Persönlichkeiten waren meine früheren Trainer Herr Bielig – er zeigte mir die ersten Schritte des Fußballs und hat sich um mich und die anderen bemüht und stets gekümmert –, Sascha Geister – der mir beibrachte, dass man auch mal verlieren kann und das verlieren einfach dazu gehört – und Uwe Langanke – der auch mal härter trainieren lassen hat.

    Für welchen Verein schlägt Dein Herz und warum - was verbindet Dich mit Deinem Verein, wie und wann wurdest Du Fan?

    Ganz klar für mein Heimatverein, den Frankfurter FC Viktoria 91 (kurz: FFC Viktoria 91). Hier hab ich Fußballspielen gelernt und bin dem Klub noch heute treu. Bei Viktoria hab ich mich immer wohl gefühlt und hier konnte ich Erfolge feiern. Fan war ich eigentlich schon immer. Ich war immer mit meinem Dad bei den Spielen der ersten Männer und bin auch heute noch, wenn nichts anderes dazwischen kommt, bei den Spielen dabei. Richtiger Fan wurde ich so in der Saison 2003/2004.

    Könntest Du Deine fußballerische Laufbahn bis zu Deiner jetzigen Tätigkeit beschreiben und gab es in den Jahren besondere Erlebnisse, an die Du Dich immer wieder gern erinnerst?

    Viele Titel. Wir hatten damals einen sehr guten Jahrgang (91er Jahrgang) und haben jede Saison mindestens einen Titel geholt. Ob es nun Kreismeister, Pokalsieger, Landesmeister oder Hallenlandesmeister war, wir haben jede Saison jede Menge Titel abgestaubt. Dabei waren auch nur sehr wenige Niederlagen dabei, das hat mich wohl ein wenig geprägt, dass ich immer alle Spiele gewinnen will. (*lacht*) Heute spiele ich nur noch mit meinen Jungs vom Dorf auf dem Platz, das macht Spaß und man kann ungehindert Fußball spielen, ohne besondere Regeln und keiner der sagt, dass man hier nicht spielen darf. Unbeschwert Fußball spielen, das ist einfach toll.

    Gab es über die Jahre gesehen auch Dinge, die Du im Nachhinein anders machen würdest und wenn ja, was?

    Vielleicht hätte ich noch mehr trainieren sollen. Aber ansonsten weiß ich nicht, was ich hätte ändern sollen oder sonstiges.

    Seit wann bist du in Deinem Verein als Trainer tätig, für welche Mannschaft bist Du zuständig und was waren die Gründe, die dazu geführt haben, das Amt zu übernehmen?

    Seit der Saison 2006/2007 bin ich Trainer im Verein. Damals hat mich mein früherer Trainer und guter Freund Sascha Geister gefragt, ob ich Lust hätte mit ihm seine F-Junioren-Mannschaft zu trainieren und ob ich ihn ein wenig beiseite stehe kann. Da ich nach der Saison 2005/06 als Spieler beim FFC aufgehört hatte, sagte ich natürlich ja. Ich war anfangs Co-Trainer bei der F1 (´99 Jahrgang) und F3 (´98 Jahrgang). Da Sascha und Mike (Trainer F3) auch mal öfters nicht da waren, konnte ich auch schon mal beweisen, was ich an der Linie bei den Spielen oder im Training von den Beiden gelernt hatte. Nach der Saison wollte ich eigentlich mit der F3 in die E2 mit hochgehen, was ich auch tat, aber da ein Trainer bei der F4 gefehlt hatte, bin ich doch noch unten geblieben.

    Anfangs waren die Eltern und ich auch ein wenig skeptisch. Schon klar, da steht ein 16-Jähriger und soll eine 2000er-Truppe ordentlich trainieren und immer bei den Spielen anwesend sein. Das ging schnell vorbei und wir konnten trotz einiger Schwierigkeiten und Probleme die Saison sehr gut meistern. In die neue Saison gehe ich mit meiner F3 und F4 in die F1 und F2.

    Was ist das für ein Gefühl an der Seitenlinie, wenn man als Trainer in der Verantwortung steht, aber nicht direkt ins Geschehen eingreifen kann?

    Es ist schrecklich. Man weiß eigentlich, dass die Mannschaft es kann und doch machen sie es wieder falsch. Da wird man manchmal verrückt. Man würde gerne dazwischen ein Stopp machen und sagen was falsch war, was man hätte richtig machen können, aber du kannst ja nicht viel reinreden. Mit der Zeit bin ich auch viel ruhiger geworden, weil ich weiß: „Hey, die Kinder sollen in Ruhe Fußball spielen, du kannst sowieso nichts ändern“, das hab ich in der letzten Saison kontinuierlich an mir verbessert.

    Was möchtest Du Deinen Spielern gerne vermitteln, auf was legst Du besonderen Wert?

    Wichtig ist, dass sie die Grundlagen erlernen und diese dann über die Jahre weiter ausbauen können. Dribbeln, Zweikampf, Torschuss ist immer wieder Bestandteil meiner Trainingseinheiten und wird versucht mit im Training einzubinden. Besonders liegt mir am Herzen, dass die Kinder Spaß am Fußball haben und lernen, dass man auch mal ein Spiel verlieren kann. Das klappte letzte Saison nicht so gut, wahrscheinlich auch wegen mir, weil ich eigentlich immer gewinnen will. Das muss auf jeden Fall verbessert werden. Außerdem müssen sie lernen, dass sie eine Mannschaft sind und auch so spielen müssen.

    Wie klappt bei Euch die Zusammenarbeit innerhalb des Vereins, gibt es auch Probleme?

    Die Zusammenarbeit ist manchmal ein wenig schwierig, wenn auch teils in Ordnung. Wir hatten oft Probleme, zwecks Training und Platzbelegung, da lief einiges schief in der Rückrunde. Aber man konnte noch einigermaßen trainieren. Der Umgang zwischen den Trainern ist bei einigen gar nicht gut, da haben wir im Verein Defizite. Gut und wichtig sind da immer die Trainerversammlungen, wo man seine Meinung sagen kann, was einem gefällt und was nicht. Unser Jugendleiter nimmt sich auch immer Zeit für uns und unsere Probleme.

    Wie sieht Euer Verhältnis zu anderen Vereinen und den Verbänden aus?

    Wir haben zu anderen Vereinen ein gutes Verhältnis. Derzeit wird ja an einer Fusion zwischen unserem Verein, dem FFC Viktoria 91, und den SV Preußen gearbeitet. Das ist ein wichtiger Schritt, vor allem in Frankfurt, weil es hier einfach viel zu viele Fußballvereine gibt.

    Wie ist Dein Verhältnis zu den Anhängern des Vereins und haben diese Verständnis für Deine Arbeit und Deine Entscheidungen?

    Ich habe, außer ein paar Ausnahmen zu jeden sehr guten Kontakt und rede auch mit vielen über meine Arbeit und diese finden das auch ganz gut, was ich so mache.

    Was lief in der abgelaufenen Saison gut, was hätte besser klappen können und was nimmst Du für Dich ganz persönlich mit?

    Gut lief, dass sich alle Kinder verbessert haben und man die Leistungssteigerung deutlich sieht. Vor allem das Untereinander zwischen den Spielern mit den Eltern und Trainern war sehr gut und das hat auch ein angenehmes Klima gebracht. Ich hoffe, das bleibt auch in den nächsten Jahren so.

    Besser hätte klappen können, dass die Kinder als Mannschaft spielen müssen und sie auch so auftreten, außerdem war der unbedingte Siegeswille bei vielen, bei mir im übrigen auch, einfach zu hoch, das müssen wir unbedingt verbessern. Was ich persönlich mitnehmen werde und hoffe auch schon habe ist, dass ich an der Linie einfach ruhig bleiben muss und die Kinder spielen lassen muss. Außerdem muss ich selber lernen, dass wir nicht alle Spiele gewinnen können.

    Wie soll es in der nächsten Saison weitergehen, was darf man von Euch erwarten?

    Nächste Saison wollen wir unbedingt was erreichen. Als F1-Junioren wollen wir auf jeden Fall in die Meisterschaftsrunde kommen, im Pokal möglichst viele Runden überstehen und in der Halle viele Pokale mit nach Hause bringen. Die Mannschaft hat das einfach drauf, das kann man von ihr schon verlangen. Außerdem haben sie das Potenzial und die Stärke dazu. Da bin ich mir sicher. Wir wollen diese Saison schon etwas erreichen.

    Was sind Deine Ziele für die Zukunft, was willst Du unbedingt noch erreichen?

    Ich will längerfristig mit den 2000er Jahrgang zusammenarbeiten, wenn es geht bis in den Männerbereich rein. Es macht einfach Spaß mit der Truppe. Außerdem wollen wir erfolgreich sein und den guten Ruf des Nachwuchses des FFC Viktoria 91 folgen.

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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