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Festschrift – 25 Jahre Tornados Rapid
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  • TuS 1906 Heeslingen, 12. Februar 2008

    „Wir haben eine Riesen-Saison gespielt“


    Von:  Anne80

    Auch nach dem Aufstieg in die Oberliga verliefen die bisherigen Spiele des TuS Heeslingen sehr erfolgreich unter Trainer Torsten Gütschow. Im zweiten Teil erzählt er, wie er zum Verein kam, wie wichtig für ihn der Co-Trainer ist, wie die Chancen stehen, einen weiteren Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen, woran die Mannschaft dafür noch arbeiten muss und was das Besondere am Verein ist.

    Was hat Sie zum TuS Heeslingen verschlagen?

    Ich hatte durch die Fußballschule schon öfter hier oben gearbeitet und kannte sehr viele ehemalige Spieler von Werder Bremen und anderen Vereinen in der Region. Unter anderem auch Günter Herrmann und Stefan Studer von St. Pauli. Der Stefan Studer war hier ja schon mal Trainer und hat mich im Prinzip hierher vermittelt. Er hat mich hier ins Gespräch gebracht. Dann hat man mich angerufen und die Gespräche waren sehr gut. Im Endeffekt habe ich dann das Angebot bekommen und auch angenommen. Wir sind ja letztes Jahr in die Oberliga aufgestiegen und jetzt versuchen wir noch mal aufzusteigen.

    Darauf zielt auch meine nächste Frage ab. Gleich in Ihrem ersten Trainerjahr beim TuS haben Sie mit Ihrer Mannschaft den Aufstieg von der Niedersachsenliga Ost zur Oberliga Nord geschafft. Wie kam es zu diesem schnellen Erfolg?

    Ich habe mir die Mannschaft angeguckt und auf Viererkette umgestellt. Dann habe ich den Libero weggetan, denn in der Oberliga kann man nicht mehr mit Libero spielen, das geht nicht. Dann habe ich aber auch gute Jungs und die haben sich schon im ersten halben Jahr enorm entwickelt. Man kann dieses System ja nur spielen, wenn man auch die Spieler dazu hat. Ich war davon überzeugt und die Jungs haben sehr viel gelernt. Ich muss sagen, wir haben eine Riesen-Saison gespielt, auch jetzt schon in der Oberliga. Wir stehen da schon über den Erwartungen da. Es macht riesig Spaß mit denen und ich hätte nicht gedacht, dass wir jetzt schon das zweite Jahr zusammen sind. Das ist eben schön, vor allem, dass sie sich als Mannschaft so entwickelt haben.

    Es ist toll, bei einem Verein zu sein, wie dem TuS Heeslingen, der ja noch sehr familiär und sehr klein ist. Hier steht wirklich der Zusammenhalt an erster Stelle, jeder gönnt jedem den Erfolg, auch wenn einer mal auf der Bank sitzt. Der Konkurrenzkampf ist zwar groß, aber das ist ein richtig kleiner Verein, der zusammen arbeitet. Hier wird noch vor dem Spiel Kuchen gebacken und nach dem Spiel sitzen alle zusammen. Das ist eine prima Sache und macht dann auch einfach Spaß.

    Mit dem Verlauf der Hinrunde sind Sie ja dann offensichtlich zufrieden...

    Ja, wir haben jetzt noch zwei Nachholspiele. Wir stehen jetzt zwar auf Platz neun, haben aber nur einen Punkt Rückstand auf einen Qualifikationsplatz. Wir haben das alles selbst noch in der Hand und wir sind am Angreifen, ja.

    Also sind Sie optimistisch, dass Sie einen weiteren Aufstieg erzielen könnten?

    Ja, das bin ich.

    Wäre so ein Aufstieg finanziell für den Verein tragbar?

    Ja, wir haben jetzt zwei Hauptsponsoren. Einmal ‚Jöllenbeck’, das ist eine Computerfirma und dann noch ‚Fricke’ Landmaschinenbau und für beide Firmen wäre das auch eine Riesen-Sache. Landmaschinenbau ‚Fricke’ ist ja weltweit schon bekannt und für die wäre das natürlich auch eine Herausforderung, wenn TuS Heeslingen in der Regionalliga spielt.

    Oberliga ist zwar schon sehr hoch, aber wir wollen nächstes Jahr angreifen. Das wäre eine Riesen-Sache, da kann man wirklich stolz sein. Heeslingen ist ein 3.000-Einwohner-Dorf und wenn die Busse von St. Pauli und Hannover 96 hier rein fahren, das ist schon Wahnsinn. So ein kleiner Verein, dass der überhaupt spielt.

    Würden Sie Ihren Vertrag unabhängig von einem Aufstieg verlängern?

    Ich habe ja einen Vertrag bis Juni 2009 und wir müssen erst mal sehen, was jetzt wird. Ich denke frühestens Ende des Jahres wird man sich wieder mal zusammensetzen, aber da müssen wir erst mal abwarten. Ich habe jetzt keinen Druck, das müssen wir mal sehen.

    Woran müssen Sie und die Mannschaft, um Ihr Ziel für die Rückrunde zu erreichen, noch arbeiten?

    Die Torausbeute ist zu gering. Die Tore bringen die Spieler in der Oberliga in die Bahn. Wir haben immer Chancen, Chancen, Chancen und machen irgendwo einen Fehler, so dass wir in der Halbzeit 1:0 hinten liegen, obwohl wir schon 3:0 führen müssten. In der Art waren etliche Spiele und das müssen wir abbauen. Wir müssen praktisch aus den Chancen, die wir haben, was machen. Aus drei Torchancen sollte mindestens ein Tor hervorgehen. Wenn wir das schaffen, können wir auch vorn mitspielen. Das ist der große Mangel, den wir noch beseitigen müssen.

    Für wie wichtig halten Sie die Rolle eines Co-Trainers? Könnten Sie sich vorstellen, auch allein zu trainieren?

    Nein, ich habe einen Co-Trainer, den Benjamin Duray, der ist sehr wichtig. Der leitet auch das Training und wichtig ist ja, dass ich mich da draußen hinstelle und die Spieler beobachte. Das ist ganz wichtig. Wenn wir beispielsweise gerade die Viererkette einstudieren, wenn wir verschieben üben, wenn wir kleine Spielchen machen oder wenn wir Aufwärmprogramm machen, Koordinationsübungen, dann ist es sehr wichtig, dass ich die Spieler beobachten kann, wie sie trainieren, wie sie es umsetzen. Wenn ich da selber mitmachen würde, mit in der Mitte stehen würde, dann würde mir vieles entgehen. Das mache ich zwar auch, aber eigentlich habe ich die Spieler im Blickpunkt und das klappt ganz gut. Ohne meinen Co-Trainer geht gar nichts.

    Wer ist für Sie der härteste Gegner der Oberliga Nord?

    Natürlich sind die beiden Absteiger aus dem letzten Jahr, Wilhelmshaven und Holstein Kiel, schon harte Gegner. Aber es gibt ja mehrere Mannschaften, die sehr gut sind. Es ist für uns generell hart. Wir sind Neulinge, die meisten von uns haben noch nie in der Oberliga gespielt. Jedes Spiel ist für uns ein Riesen-Erlebnis und klar, ist es hart, aber wir haben ja gemerkt, dass wir viele auch schlagen können und in der Oberliga ist es allgemein so, dass jeder jeden schlagen kann. Das ist ja das Gute und auch das Überraschende an der Oberliga.

    Finden Sie es schade, dass Sie abgeschafft wird?

    Klar finde ich es schade, aber man kann es nicht ändern. Es bleiben dann praktisch die besten Mannschaften übrig. Das ist dann jetzt natürlich noch mehr Druck für uns, aber diese Einstellung habe ich nicht gemacht, man kann sich das nicht aussuchen, es ist entschieden worden und wir hoffen, dass wir dennoch spätestens im nächsten Jahr in der Regionalliga spielen.

    Was macht Torsten Gütschow, wenn er Feierabend hat? Haben sie neben dem Fußball noch andere Hobbys und Leidenschaften?

    Ja, Leidenschaften und Hobbys habe ich schon viele, aber die Hauptleidenschaft sind schon meine Kinder. Meine Frau hat vor sieben Monaten noch mal Zwillinge bekommen und da muss man schon viel mit den Kindern machen. Wenn ich mal frei habe, bin ich mit den Kindern, der Familie unterwegs.

    Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit dem TuS Heeslingen.

    Zum ersten Teil des Interviews

    Geschrieben von:  Anne80

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