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  • SV 1916 Sandhausen, 02. Mai 2008

     

    „Wir müssen einfach zusehen, dass wir morgen 90 Minuten Gas geben“


    Von:  Stephan R.T.

    Hallo Roberto Pinto, kurz zur Aktualität, Du wurdest eben nach dem Abschlusstraining vorm Pfullendorf-Spiel noch etwas behandelt...

    Ja, ich wurde gerade noch mal von Kevin behandelt, habe etwas muskuläre Probleme, aber ich bin guter Dinge, das es morgen klappt

    Wie hast Du Dich in Sandhausen eingelebt, wie wurdest Du aufgenommen?

    Ich fühl mich mittlerweile sehr wohl, meine Familie ist auch da, wir haben eine Wohnung in Wiesloch, meiner Frau und meinen zwei Kindern gefällt es auch gut. Die Mannschaft hat mich auch gut aufgenommen.

    Die Stimmung in der Mannschaft ist noch intakt, nachdem es zuletzt nicht so lief?

    Die schlechte Laune kommt nur von außen, innerhalb der Mannschaft lassen wir uns die Laune nicht nehmen. Wir haben 44 Punkte, ein paar brauchen wir noch, die schaffen wir morgen.

    Ein Resümee Deiner Leistungen der bisherigen Spiele? In Regensburg ging es ja aufwärts, den Anfang fanden einige Fans eher durchwachsen, wenn man sich so umhört...

    Es wurde auch zuviel geschrieben und erwartet, es ist nicht so, dass einer von der Bundesliga hier herkommt und alles auseinander nimmt. So funktioniert es nicht. Man muss sich auch erst an die Liga, andere Plätze, andere Mannschaften gewöhnen. Natürlich bin ich noch nicht hundertprozentig mit mir zufrieden, ganz klar, aber ich werde weiterhin Gas geben.

    Dein Ausflug in die Viererkette, ist das eher nicht mehr vorgesehen und warst Du sehr überrascht? Hat es Dir Schwierigkeiten bereitet und was ist Dir lieber?

    Gut, zwei Spieler sind ausgefallen, in der Bundesliga habe ich das auch schon gespielt. Überrascht hat es mich nicht, ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt. Man weiß es nicht, ob es wieder vorkommt. Von Haus aus bin ich sicher Offensivspieler, aber ich war zehn Jahre beim VfB, dort hat man die Ausbildung auf vielen Positionen mitbekommen, es ist klar, was auf der rechten Position, meiner Stammposition, verlangt wird.

    Wie geht man mit der schwierigen Phase um, drei Niederlagen am Stück und was kann man tun, um da rauszukommen?

    Das Beste ist, morgen drei Punkte zu holen. Wir spielen ja nicht schlecht, auch in Regensburg waren wir 60 Minuten die bessere Mannschaft, nur lassen wir im Moment die Punkte liegen. Wir müssen einfach zusehen, dass wir morgen 90 Minuten Gas geben, wir werden die Sache offensiv angehen, das steht fest.

    Zum Gegner, der neue Pfullendorfer Trainer wird vielleicht umstellen und die Mannschaft mit neuem Mut an die Sache gehen, wie wird das gesehen?

    Natürlich ein unangenehmer Gegner, ein neuer Trainer, haben nichts zu verlieren. Sicher kein einfaches Spiel, aber darüber wissen wir Bescheid und das gilt es, umzusetzen.


    Dein Tipp?

    Wir gewinnen 3:1.

    Eine ziemlich turbulente Karriere, über Berlin in die Schweiz ins dörfliche Sandhausen, wo fühltest Du Dich am Wohlsten und welche Zeit hat am meisten geprägt?

    Ich bin ja Stuttgarter, war drei Jahre in Berlin. Berlin war eine super Erfahrung, eine tolle Stadt, in der ich mir vorstellen kann, später zu leben. Zürich war auch okay, wir haben außerhalb gewohnt, das Trainingsgelände war auch außerhalb. Die Abgelegenheit haben wir weniger gesucht, wir sind eine Großstadtfamilie, Stuttgarter wie gesagt. Meine Familie stammt aus Portugal, ist mittlerweile auch schon lange in Stuttgart

    Lag es am Ex-Köln Trainer Latour, an Verletzungen, das es in Zürich nicht so geklappt hat?

    Das stimmt nicht ganz, ich war anderthalb Jahre in Zürich und habe bis auf die letzten drei Monate immer gespielt. Im ersten Jahr unter Balakov sind wir im UEFA-Pokal weit gekommen. Der wurde dann entlassen, die letzten drei Monate kam ein neuer Trainer und ein neuer Manager, die wollten eine Verjüngung, zehn Spieler gingen. Sportmanager Vogel setzte die politische Entscheidung um, weniger Latour, da kann man nichts machen. Dann habe ich meinen Vertrag aufgelöst, aber ich habe ein Jahr dort sehr erfolgreich gespielt.

    Wer war der beste und umgänglichste Trainer: Rapolder, Latour, Rangnick, Dais?

    Latour ist als Mensch ein ganz Netter, zu Rapolder möchte ich nicht so viel sagen. Rangnick war in Stuttgart mein Trainer, ein sehr guter Trainer. Dann gab es noch einige andere. Über Dais bin ich auch sehr positiv überrascht.

    Bundesliga, Schweizer Liga, Regionalliga, was kann man über die unterschiedlichen Trainingsmethoden sagen?

    Wir trainieren hier schon unter professionellen Bedingungen. Gar nicht ohne, was die Zeiten angeht. In der Bundesliga trainiert man sicher zwei, drei Einheiten mehr die Woche, dort sind es drei Tage, die du zweimal am Tag trainierst.

    Du bist 29, wie sieht dein Fünfjahresplan aus, sofern die Gesundheit mitspielt?

    Da habe ich mir noch weniger Gedanken gemacht, in zwei Jahren fange ich an zu überlegen, ich will noch lange Fußball spielen. Hier habe ich noch einen Vertrag inklusive nächste Saison, dann wird man sehen.

    Ist das Kapitel Bundesliga für dich abgeschlossen?

    Ja, nach dem Schritt in die Schweiz war das Thema schon für mich gegessen. Ich wusste nicht, wie schwer es ist, von der ersten Schweizer Liga wieder hier unterzukommen, gar nicht so einfach, wie man denkt. Wenn ich etwas bereut habe in meiner Karriere, war es der Schritt in die Schweiz. Ich hätte in Bielefeld verlängern sollen, aber sonst...


    Der Schritt von Zürich in die dritte Liga, bekommt man dort alles so mit?

    Ich habe mir dort auch die Zeitungen wie Kicker gekauft, habe Freunde, die in verschiedenen Ligen spielen, da war ich schon immer auf dem neuesten Stand. Es war klar, dass Zürich nicht mehr mit mir plant, dann habe ich mir hier ein Spiel angeschaut, mit dem Manager gesprochen. Ausschlaggebend war natürlich auch die Nähe zu Stuttgart. Wenn ein freier Tag ist, fahren wir schon mal dorthin zu Freunden.

    Wo glaubst Du, landet der SV Sandhausen am Saisonende?

    Ganz klar, dritte Liga. Nach dieser Rückrunde wollen wir so schnell wie möglich die dritte Liga schaffen, dann ist der Druck weg.

    Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!

    Ingrid Gebert

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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