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  • Berliner AK 07, 25. Januar 2011

     

    „Wir sind die beste Mannschaft“


    Von:  Stephan R.T.

    Der Stadionsprecher im Poststadion nennt ihn ‚Fußballgott‘. Im Sommer 2010 kam er zur Verstärkung vom Regionalligisten Türkyemspor Berlin. Rocco Teichmann hält seit Beginn der Saison den ‚Laden‘ des Oberligisten dicht. Nur drei Gegentore in einer gesamten Hinrunde sind der beste Beweis für das Können des 24-Jährigen. Im Trainingslager von Antalya haben wir kurz mit ihm gesprochen.

    Ihr habt ein tolles Hotel in Antalya, ausgezeichnete Trainingsplätze, Kraftraum und einige Testspiele. Wie wichtig ist so ein Trainingslager für Dich?

    Das ist superwichtig für unsere Rückrunde. Wir sind zehn Tage alleine und können uns konzentrieren. In Deutschland wärst du mit dem Kopf nur halb dabei. Aber hier wirst du fit im Kopf und in den Beinen.

    Braucht ein Oberligist ein so feudales Trainingslager?

    Das gehört in der Oberliga wirklich dazu, wenn Du oben mitspielen willst. Die Teams von Schöneiche oder Torgelow sind ja auch hier. Wir sind nicht die Einzigen. Und es ist auch nicht Besonderes, wenn man was erreichen will.

    Der Regionalligist Rasenballsport Leipzig ist auch im Hotel. Schaust Du da mal rüber, wenn die im Restaurant neben Euch sitzen?

    Klar. Die haben ganz andere Voraussetzungen und viel mehr Mittel. Die Rücken hier mit eigenen Tischaufstellern an und schmücken das Hotel mit ihren Fahnen. Das sieht schon etwas anders aus als bei uns. Aber wir sind ja noch keine Konkurrenten für die. Man weiß nicht, wie sich die Dinge entwickeln, ob der BAK tatsächlich aufsteigt und Leipzig doch noch den Sprung in die dritte Liga schafft. Aber die Jungs sind genauso drauf wie wir. Vielleicht sogar noch etwas unscheinbarer, weil die wahrscheinlich auch einen ganz anderen Wert auf die Außenwirkung legen müssen.

    Der BAK-Trainer, der Iraner Bahman Foroutan, ist ein außergewöhnlicher Typ. Wie erlebst Du ihn?

    Ich habe ja schon viele Trainer erlebt und kenne Foroutan auch schon ein bisschen von Türkyemspor. Er ist schon sehr speziell in seinen pädagogischen Mitteln und mit seiner harten, mitunter lauten Art. Allerdings bringt er uns wahnsinnig viel bei. Da sollte man seine harte Schale ertragen können.

    Er legt außerordentlich viel Wert auf modernen Fußball, trainiert enorm viel Kurzpassspiel und arbeitet an der Handlungsschnelligkeit der Jungs.

    Der Trainer siedelt uns deutlich höher an. Man muss auch jedem Spieler das nächste Level zeigen und erklären, wie man nach oben kommt. Wir haben sechs Monate lang Kleinigkeiten beim BAK trainiert. Nicht alles klappt auch sofort. Aber wenn sich Lücken auftun, dann arbeitet Bahman Foroutan sofort daran, diese zu schließen. Er will ganz woanders hin und legt einen außergewöhnlichen Ehrgeiz an den Tag, wenn man bedenkt in welcher Liga wir noch spielen.

    Er bemängelt oft körperliche Defizite bei seinen Spielern und vergleicht seine Jungs gerne mit denen aus höheren Ligen.

    In der Oberliga sind wir die ‚fittesten‘, ganz klar. Wir können aber auch nicht so athletisch sein wie die Jungs aus der ersten oder der zweiten Bundesliga. Aber Defizite können wir auch mit taktischen Mitteln ausgleichen.

    Bahman Foroutan sagt, er habe in der Rückrunde eine Defensive aufgebaut und wolle jetzt an der Offensive arbeiten. Kannst Du das bestätigen?

    Stimmt. Erst lag der Fokus zu, sagen wir mal 80 Prozent, auf der Defensive. Da bestand auch der größte Handlungsbedarf. Wir haben in der letzten Saison Tore geschossen aber auch viele kassiert. Also, die Abwehr war einfach nicht gut. Aber eine gute Mannschaft baut auf der Abwehr auf. Jetzt steht die Defensive, und der Coach konzentriert sich auf den Angriff – allerdings, ohne die Abwehr zu vernachlässigen.

    Steigt Ihr in die Regionalliga auf?

    Ich denke, ja! Die Rückrunde in der Oberliga wird sehr schwer. Wir sind Tabellenführer und werden von jetzt an gejagt. Außerdem kennen uns die anderen Teams jetzt schon ein bisschen und können uns einschätzen. Aber wir sind die beste Mannschaft!

    Vielen Dank für das Gespräch.

    Ingo Müller

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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