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  • VfR 1896 Mannheim, 17. August 2020

     

    Achtelfinale erreicht – Erstmals seit über acht Jahren wieder ein Pflichtspiel bei der TSG 1862/09 Weinheim gewonnen


    Von:  Stephan R.T.

    Nach mehr als acht Jahren, damals gewannen die Rasenspieler mit 2:0 im bfv-Pokal, gab es in Weinheim endlich wieder was zu feiern. Mit 4:1 distanzierte der VfR 1896 Mannheim die TSG 1862/09 Weinheim und steht somit im Achtelfinale des bfv-Pokals, wo der Landesligist ASC Neuenheim wartet.

    Die erste Chance des Spiels verbuchte der VfR für sich. Cihad Ilhan ging bei einer halbhohen Hereingabe von Christian Grimm volles Risiko, nahm den Ball aus ca. 15 Metern volley an und hämmerte diesen über den Kasten (4.). Doch Einbahnstraßenfußball, wie er in den ersten beiden Runden praktiziert werden konnte, gab es dieses Mal nicht zu sehen. Dies war bei dem Gegner auch nicht zu erwarten. Die Bergsträßer verstanden es, den Blau-Weiß-Roten etwas entgegenzusetzen, Fehlpässe zu provozieren und Zweikämpfe zu gewinnen. Nach einem Diagonalball profitierte Nick Huller von der unsortierten VfR- Defensive. Der ehemalige Rasenspieler ließ seinen Gegenspieler stehen und netzte schlussendlich aus einer guten Schussposition zur Führung seines Teams ein (12.).

    Der VfR schüttelte sich kurz und schlug sofort zurück. Keine zwei Minuten nach dem 0:1 wurde Benedikt Koep im Weinheimer Strafraum angespielt und von der gegnerischen Hintermannschaft unsauber zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß versenkte Fabian Herchenhan mit einem präzisen, harten Flachschuss im linken Eck (14). Die 210 Zuschauer im Weinheimer Sepp-Herberger-Stadion konnten sich nicht über niedrigen Unterhaltungswert beklagen. Höhepunkt einer turbulenten Anfangsphase war der 2:1 Führungstreffer für den VfR. Durch schnellen und präzisen Kombinationsfußball wurde die Weinheimer Hintermannschaft auseinandergezogen. Am Ende eines ansehnlichen Spielzuges musste der im Zentrum positionierte Maurice Mayer das Leder nur noch ins leere Tor einschieben (17.).

    Ähnlich wie der VfR, zeigte sich auch die TSG 1862/09 von dem Rückstand wenig geschockt. Einen gechipten Freistoß in den Mannheimer Strafraum bekam Yannick Schneider unter Kontrolle, konnte aber noch im letzten Moment fair vom Ball getrennt werden (20.). Besonders gefährlich wurde es vor allem dann, wenn die Quadratestädter in der eigenen Hälfte den Ball herschenkten. Aber Marcel Lentz war zur Stelle, als Gaetano Giordano, resultierend aus solch einem Ballverlust, abzog und ihn prüfte (22.). Auch wenn in den ersten 45 Minuten die Begegnung auf Augenhöhe stattfand, so ging der VfR dennoch mit einer 3:1 Führung in die Pause. Denn in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hebelte der stark aufspielende Grimm mit zwei zielgenauen Pässen in die Schnittstelle die gesamte Weinheimer Hintermannschaft aus. Während Steven Stattmüller Eric Biedenbachs Riesenchance mit gutem Stellungsspiel noch zunichtemachen konnte (45.), war er beim Treffer von Ilhan machtlos. Der Goalgetter lief frei aufs Tor zu, zog links am Keeper vorbei und schob den Ball ins leere Tor ein (45+2).

    Das 3:1 war ein Wirkungstreffer. Die Gastgeber waren zwar nach Wiederanpfiff bemüht, den Anschluss herzustellen, erspielten sich aber keine größeren Chancen. Ein Distanzschuss von Schneider, den Lentz problemlos abwehren konnte, war die beste Weinheimer Möglichkeit für einen langen Zeitraum (51.). Der mittlerweile spielbestimmende VfR wirkte souverän und abgeklärt, verpasste es jedoch, die finale Entscheidung frühzeitig herbeizuführen. Die größte Gelegenheit, den Sack endgültig zuzumachen, hatte Maurice Mayer. Koep legte auf den von hinten heraneilenden Mayer ab, doch der gute Abschluss konnte von einer ebenso starken Stattmüller Parade entschärft werden (65.). Wenige Momente nach der Großchance kassierte Koep aufgrund wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte (66.).

    In Überzahl verlagerte Weinheim das Spiel größtenteils in die VfR Hälfte und erhöhte somit auch den Druck auf das Gehäuse von Lentz. Allerdings verteidigte die blau-weiß-rote Hintermannschaft geschickt. Gefahr kreierten die Gastgeber nur nach zwei Eckstößen. Einmal parierte Lentz jedoch den darauffolgenden Kopfball (73.), ein andermal deckte Marc-David Thau den kurzen Pfosten ab und rettete per Kopf für den bereits geschlagenen Keeper (78.). Kurz vor Ende der Begegnung erzielten die Rasenspieler das 4:1. Ausgangspunkt war ein präziser Abschlag von Lentz auf den eingewechselten Aygünes, der aufgrund der weit vorgerückten Weinheimer Hintermannschaft viel Platz hatte und das Leder auf den mitlaufenden Thau ablegte. Dieser markierte den Endstand (88.).

    Die mitgereisten Fans waren glücklich, endlich mal wieder ein Sieg in Weinheim feiern zu dürfen. Auch Andreas Backmann sah einige positive Dinge, ortete als Cheftrainer jedoch auch die eine oder andere Schwachstelle: ?Es gibt noch viele Dinge, woran wir arbeiten müssen. Vor allem im Spielaufbau; da haben wir zu viele Fehler gemacht. Die Reaktion auf den Rückstand hingegen war lobenswert. Ebenfalls positiv stimmt mich die Art, wie wir in Unterzahl gespielt haben. Anstatt das 3:1 irgendwie zu halten, waren wir bereit den Sprint zum 4:1 zu machen.

    TSG 1862/09 Weinheim: Stattmüller – Geissinger, Goudar (87. A. Can), Schmid, Huller, Giordano (80. Halblaub), Krohne, Schneider, Knauer, Wikening (46. Vidakovic), Crisafulli (90. Veigel)

    VfR 1896 Mannheim: Lentz – Akdemir, Nobile, Herchenhan, Thau, Krämer, Mayer (82. Tewelde), Grimm (72. Aygünes), Haag (34. Biedenbach), Ilhan (60. Keller), Koep

    Schiedsrichter: Patrick Laier
    Zuschauer: 210
    Tore: 1:0 Huller (12.), 1:1 Herchenhan (14./FE), 1:2 Mayer (17.), 1:3 Ilhan (45.+2), 1:4 Thau (88.)

    Moritz Kaltwasser

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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