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  • SV Babelsberg 03, 01. Februar 2018

     

    Aufruf zum friedlichen Protest zum Heimspiel gegen die BSG Chemie Leipzig


    Von:  Stephan R.T.

    Am morgigen Freitag (2. Februar 2018) empfängt der SV Babelsberg 03 die BSG Chemie Leipzig zum Rückspiel in der Regionalligasaison 2017/18 unter Flutlicht im Karl-Liebknecht-Stadion. Eine Begegnung der seltener Art, denn Chemie Leipzig gastiert seit jahrelanger Abstinenz das erste Mal wieder im KarLi. Aufgrund dieses Umstandes erwartet Babelsberg 03 ein hohes Zuschaueraufkommen, stuft das Spiel jedoch, wegen der nahezu deckungsgleichen Wertevorstellungen beider Fanlager, als eine sportlich spannende, jedoch harmonische Begegnung von Gleichgesinnten ein.

    Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Fans, angesichts der NOFV-Skandalurteile gegen beide Vereine, deutlich äußern und ihren Unmut in Proteste umsetzen werden. Diese Wut ist durchaus verständlich, denn noch immer sind die Filmstädter mit der Verurteilung durch den NOFV in Höhe von 7.000 Euro konfrontiert. Parallel dazu wurde ein Urteil gegen den FC Energie Cottbus, den gleichen Vorgang aus dem Regionalliga-Derby vom April vergangenen Jahres betreffend, aufgehoben. Dass diese Entscheidung skandalträchtig ist, bemerkten nicht nur Fans und Vorstand vom SV Babelsberg 03, sondern auch der DFB und beschäftigt sich nun seinerseits mit dem zweifelhaften Verhalten des Verbandes.

    Wer trotz Einschaltung und des klaren Fingerzeigs des DFB leise Zweifel an der Lernfähigkeit der NOFV-Gerichtsbarkeit hatte, wurde dieser Tage mit der Verurteilung von der BSG Chemie Leipzig, unserer Gäste am kommenden Freitag, zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro in seiner Vermutung bestätigt. Brisant ist hier nicht nur die exorbitante Höhe der Strafe, die der NOFV nach den Vorfällen während des Stadtderbys zwischen Lok und Chemie Leipzig verhängte. Auch der Umstand ist brisant, dass wiederum die verbalen rassistischen, homophoben und antisemitischen Ausschreitungen auf Seiten der Fans von Lok Leipzig nicht in dem Spielbericht der NOFV-Beobachter erwähnt wurden und vom NOFV-Sportgericht nicht berücksichtigt wurden. Von diesem wurde wieder – gleichlautend wie im Fall des SV Babelsberg 03 – behauptet, dass man keine Kenntnis von derartigen Vorgängen hatte. Und dies, obwohl auch dieses Spiel im Fernsehen übertragen wurde und auch dort alles sicht- und hörbar war. Für Fans und Vereine, die sich gegen rechte Hetze in den Stadien einsetzen, ist dies ein Schlag ins Gesicht und viele zweifeln mittlerweile an der Kompetenz der jeweiligen Akteure des NOFV.

    Bei Fans beider Vereine hat sich nun ein hohes Frustpotential aufgestaut und es ist zu befürchten, dass sich dieser Frust bei dem nun anstehenden Flutlichtspiel zeigen wird. Um eines vorweg zu nehmen: Die verantwortlichen Vereinsfunktionäre des SV Babelsberg 03 haben Verständnis für diese Wut und für Proteste, die sich gegen das Verhalten des NOFV richten.

    Allerdings rufen wir nachdringlich dazu auf, nur friedliche, kreative und legitime Mittel des Protestes zu nutzen, um die bestehenden Verhältnisse anzuprangern. Aus unserer Sicht muss der öffentliche Druck auf den Verband aufrechterhalten werden, doch betonen wir ausdrücklich, dass das Stilmittel der Pyrotechnik zwar ein sehr beeindruckendes, aber ein illegitimes Mittel des Protests darstellt und daher nicht verwendet werden darf.

    Zudem geben wir zu bedenken, dass letztendlich der NOFV der finanzielle und mediale Nutznießer jeder Pyroaktion im Stadion ist und auch deshalb ausschließlich auf kreative und legale Mittel zurückgegriffen werden sollte. Der SV Babelsberg 03 ist als Gastgeber für die Sicherheit und den ordnungsgemäßen Ablauf der Partie verantwortlich. Es wäre tragisch, wenn hier dem NOFV weitere Argumente für weitere Strafen gegen unseren Verein geliefert würde. Dies bitten wir alle Fans zu bedenken.

    In diesem Sinne wünschen wir allen Zuschauern ein spannendes und kreatives Erlebnis, im Sinne der gelebten Solidarität, am Freitag und dem NOFV alsbaldige Akzeptanz seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung und entsprechendes Handeln!

    Marcel Moldenhauer

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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