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  • 1. FC Magdeburg, 29. November 2017

     

    Baugenehmigung für Gästetribüne liegt vor – Baustart im Frühjahr 2018


    Von:  Stephan R.T.

    Im Frühjahr 2018 beginnen die Umbauarbeiten in der MDCC-Arena. Dabei sollen die Gästetribüne (Block 15) und die Nordtribüne (Blöcke 3 bis 7) statisch ertüchtigt und die Auflagen der Deutschen Fußballliga (DFL) für die Zweitligalizenz erfüllt werden. Das wurde in einer Besprechung im Alten Rathaus bekanntgegeben, zu der Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper Vertreter des 1. FC Magdeburg und der Fanszene eingeladen hatte. An dem Treffen nahmen zudem der Leiter des Kommunalen Gebäudemanagements, Heinz Ulrich, und der Leiter des Bauordnungsamtes, Hartmut Schütt, der Geschäftsführer des Stadionbetreibers MVGM, Steffen Schüller, sowie Architekt Dirk Westpfahl (‚phase 10‘ aus Freiberg) teil. Voraussichtlich im Februar 2018 soll der Stadtrat über die Beschlussvorlage zum Umbau abstimmen. Diese wird derzeit erstellt.

    Zunächst schilderte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper für Vereins- und Fanvertreter den zeitlichen Ablauf: „Uns liegt für den Umbau der Gästetribüne in Block 15 die Baugenehmigung vor. Wenn die Angebote gesichtet und die Vergabe der Bauleistung abgeschlossen sind, kann im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden. Das Kommunale Gebäudemanagement rechnet damit, dass bis zum Sommer die Ertüchtigung der Südtribüne beendet ist. Der Prozess an sich ist sehr komplex, weil die zusätzlichen Stahlträger millimetergenau unter die Tribüne eingefahren werden müssen. Aber wenn das alles klappt, haben wir gleich Erfahrungen gesammelt für den großen Umbau der Nordtribüne.“

    Bis zum Juni 2018 sollen die Ausführungsplanungen sowie anschließend die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen abgeschlossen sein, um die Nordtribüne statisch zu ertüchtigen. Parallel dazu werden die geforderten Lizenzauflagen der DFL im und rund um das Stadion umgesetzt. Dazu zählt der Umbau der Zugangsbereiche (diese werden z.B. überdacht), die Verstärkung von Zäunen im Gästebereich und entlang der Nordtribüne, die Schaffung von 420 zusätzlichen Stellplätzen am Gübser Weg sowie die Erweiterung der Medientribüne auf 77 Plätze (für TV- und Hörfunk-Kommentatoren, Print-Journalisten, Fotografen etc.) Die ersten Bauarbeiten dafür sind für die Spielpause im Sommer 2018 vorgesehen.

    Der Umbau der Nordtribüne wird voraussichtlich im Oktober 2018 beginnen. Dieser soll in zwei Abschnitte aufgeteilt werden, um Teile der betroffenen Blöcke an den Spieltagen nutzen zu können. Unter die Tribüne werden Stahlbalken eingezogen sowie Stahlbetonstützen eingefahren. Für diese Stützen müssen Fundamente gegründet werden. Die gesamte Tribüne erhält Stehplatzstufen aus Stahl und Wellenbrecher. Die sog. Mundlöcher (Aufgänge zu den Blöcken) sowie die Treppen in den Blöcken werden erweitert. Da sich laut Versammlungsstättenverordnung maximal 2.500 Personen in einem Block aufhalten dürfen, werden diese mit Blocktrennungen versehen, um massive Verschiebungen zu den Seiten zu vermeiden. Da der neue Stehplatzbereich dann insgesamt Platz für 13.200 Personen hat, werden neue Toiletten und Kioske im Stadionbereich vor den Blockaufgängen errichtet. Die Nordtribüne selbst kann von den Fans farblich frei gestaltet werden. Bei den Treppen muss allerdings auf die Rutschfestigkeit geachtet werden. Aus heutiger Sicht könnte der Umbau des Stadions im Dezember 2019 beendet sein.

    Der Präsident des 1. FC Magdeburg lobte die Transparenz der städtischen Planer: „Es war heute wieder einmal ein konstruktives Gespräch in hervorragender Atmosphäre. Der Verein kann mit den Vorschlägen absolut leben. Die Architekten sind auf die Vorschläge der Fans eingegangen und haben diese berücksichtigt. Natürlich müssen wir noch einzelne Details klären, aber wir fühlen uns kontinuierlich informiert und mitgenommen bei allen Schritten auf dem Weg zum Stadionumbau.“

    Für die aktive Fanszene bedeutet der nun vorgelegte Zeitplan, dass sie noch gut zwei Jahre auf Choreografien mit rhythmischen Hüpfeinlagen verzichten muss. Dass die Fans sich seit einem Jahr an das sog. Hüpfverbot halten zeigt, dass Stadtverwaltung, FCM und Zuschauer an einem Strang ziehen. Die Stadtverwaltung bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen.

    Hintergrund: Im November 2016 hatte das Ingenieurbüro Baudynamik Heiland & Mistler GmbH während des Heimspiels des 1. FC Magdeburg gegen den FC Hansa Rostock das Stadion baudynamisch untersucht. Es wurde festgestellt, dass durch das rhythmische Hüpfen der Fans sehr große Schwingungen der Tribünenkonstruktion vor allem im Bereich der Nordtribüne, aber auch im Gästebereich entstehen. Diese verursachten nicht nur Schäden an der Stahlbetonkonstruktion, sondern hätten zudem unter den Zuschauern eine Panik auslösen können. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich durch die dort wirkenden Kräfte einzelne Fertigteile lösen.

    Um die Gefahr zu mindern, wurde als eine erste Maßnahme das absolute rhythmische Hüpfverbot angeordnet. Eine dauerhafte Lösung ist jedoch nur durch die statische Ertüchtigung dieser Bereiche zu schaffen. Im Ergebnis wurden zwei Möglichkeiten des Stadionumbaus vorgestellt. Am 8. Juni 2017 entschied sich der Magdeburger Stadtrat für die größere Variante des Stadionumbaus zur notwendigen Ertüchtigung der Fantribüne und des Gästeblocks. Diese sieht auf der Nordseite des Stadions in den Blöcken 1 bis 7 etwa 13.000 Stehplätze vor. In der MDCC-Arena finden dann künftig rund 30.000 Zuschauer einen Platz.

    FCM

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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