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  • Füchse Berlin Reinickendorf, 20. September 2009

     

    Die Zahlen des Tages: 10 und 3


    Von:  yhdk

    Mit nur noch 10 Spielern haben die Reinickendorfer Füchse die Partie gegen den BFC Dynamo beendet – mit drei Toren und damit drei Punkten sind die Mannen von BFC-Trainer Christian Backs zurück gen Hohenschönhausen gefahren.

    Das alles wurde von 853 Zuschauern beobachtet, wobei sicher 600 dieser Fans dem BFC Dynamo zuzurechnen sind. Fans, wie sie sich jeder Verein wünschen kann. Fans, die fröhlich ihren Support ablieferten und brav in der Schlange bei den handmade Hamburgern vom Füchse-Team um Grillmaster ‚Bonsai’ standen. Wobei die Hamburger offensichtlich manch‘ überschäumende Lust am Vertilgen auslösten: Der BFC-Fanbeauftragte Rainer Lüdtke hätte nach dem äußerst schmackhaften Mahl sicher ein neues T-Shirt benötigt, aber ein Füchse-Shirt war in passender Größe nicht so schnell aufzutreiben …

    Fußball wurde auch gespielt und insbesondere in der ersten Halbzeit waren die Grün-Weißen mit dem neuen SIGNAL IDUNA-Logo auf der Brust am Freiheitsweg ein Gegner, der mehr Widerstand leistete, als es den in Weinrot auftretenden Gästen lieb war. So mussten die Fans des BFC Dynamo ein ums andere Mal schmerzgepeinigt aufschreien, weil mal wieder ein Ball in den Armen des überragenden Füchse-Torhüters Thomas Dame gelandet war. Oder auch die Reinickendorfer ein bisserl zu nah vor dem Tor von BFC-Oldie Nico Thomaschewski auftauchten.

    Aber es sei hier festgehalten, dass sich die Zuschauer in Weinrot bei aller Parteilichkeit doch fair und anerkennend zeigten – sogar in Ludwigsfelde wäre man dankbar gewesen, diese vermeintlich wilde Horde zu Gast zu haben. Was auch der völlig arbeitslosen Polizei einen höchst beschaulichen Nachmittag bescherte – Männlein und Weiblein in martialischem Grün drückten sich also die Nasen am kaum wahrnehmbaren Zaungitter ein und harrten jener Tore, die für den BFC Dynamo einfach fallen sollten.

    Doch dazu kam es in Halbzeit Eins nicht, denn die Füchse standen diszipliniert auf dem Feld, setzten alle guten Vorsätze perfekt um – man ging beim Pausenpfiff von Schiedsrichter Paul Müller (der mal als Berliner gemeldet wurde, mal aus Schwerin gekommen sein soll) mit einem absolut korrekten 0:0 in die Kabinen.

    Dem BFC-Trainer und bis zur letzten Saison noch die Reinickendorfer Füchse knechtenden Christian Backs war dies offensichtlich viel zu wenig, hatte er anscheinend doch ein paar Möglichkeiten erkannt, die nicht ausreichend genutzt worden waren.

    Als Joker brachte er also den ehemaligen Fuchs Firat Karaduman und von dessen Fähigkeiten hatten die Neuen im Team der Füchse anscheinend noch nicht gehört. Gefördert durch die so gern als Ursache genannten „individuellen Fehler“ spazierte er zweimal durch die Hintermannschaft der Reinickendorfer und es stand nach Zuarbeit von Nico Patschinski (48.) bzw. Kadir Erdil (51.) auf einmal nicht ganz unverdient 0:2.

    Die Pessimisten auf Seiten der Füchse-Fans waren also in ihrem Element und die Hausherren standen unter den kritischen Blicken von Allround-Sportler und nebenbei Füchse-Präsident Dr. Frank Steffel etwas neben ihren Stiefeln.

    Die Angriffsmaschinerie des Aufstiegsaspiranten aus dem Sportforum funktionierte jetzt weitgehend perfekt – das junge Team von Füchse-Trainer Oliver Kieback stand mächtig unter Druck.

    Im Fokus des Geschehens stand dabei immer wieder Füchse-Kapitän Ferdi Goergen, der seinen MARS-Riegel diesmal wohl schon vorher gefuttert hatte und voller Energie den Angreifern immer wieder klärend in die Parade fuhr. Eine gelbe Karte gab es dafür bei einem der Rettungsversuche (55.) und eine weitere, als er in der 67. Minute den mal wieder frei aufs Tor zueilenden Firat Karaduman von den Beinen holte. Im Ergebnis ein Gras futternden BFCer, eine Gelb-Rote Karte für den Füchse-Kapitän und einen Elfer für den BFC.

    Diesen Elfer schubste Nico Patschinski zärtlich und wohl auch mit freundlichem Fingerzeig unten links in die Ecke – dort wartete dann natürlich das Füchse-Tormonster Thomas Dame, der den Ball gekonnt entschärfte (68.).

    Die Reinickendorfer Füchse witterten nun Morgenluft und beim BFC Dynamo dachte man voller Schecken an vorhergehende Spiele, bei denen es am Ende doch nur ein Unentschieden gegen vermeintlich schwächere Gegner gab.

    Doch Nico Patschinski, der Ex-Unioner, der jetzt in Diensten des BFC Dynamo steht, wollte den vergebenen Elfer anscheinend wieder wett machen … in der 84. Minute war er also zur Stelle und es stand – auch manch ein Füchse-Fan munkelte etwas von ‚standesgemäß’ – 0:3!

    So hangelte man sich zum Schlusspfiff und ein letztlich völlig unspektakuläres Spiel ging zu Ende. Der so friedliche Mob zog zufrieden ab gen Osten, ein tapferes Trüppchen feierte den weinroten Sieg noch lange an der ‚Fuchstränke’ und bei der Pressekonferenz nach dem Spiel wurden gegenseitig Artigkeiten ausgetauscht.

    Man hatte sich einfach lieb und eigentlich hätten sich alle Spieler und Zuschauer in den Armen liegen können – so schön kann Fußball sein. Oder – wie es BFC-Oberfan Rainer Lüdtke anschließend im BFC-Fan-Forum schrieb: „Eben Fußball, wie man ihn sehen möchte > Ein sehr guter Gastgeber, super Organisation, so macht Fußball auswärts Spaß. Danke dafür.“ Rainer, dafür kriegste Dein XXXXL-Füchse-T-Shirt noch nachgereicht …

    Reinickendorfer Füchse: Thomas Dame, Kai Böttcher, Nils-Peter Otto, Lars Groth (60. Volkan Zafer), Ferdi Goergen, Ali Sinan, Matthias Busse, Benjamin Zielske, Astrit Selanci, Mustafa Gültepe (71. Steven Haubitz), Markus Mätschke (46. David Nerger)

    BFC Dynamo: Nico Thomaschewski, Daniel Petrowsky, Kadir Erdil, Tobias Kurbjuweit, Hassan Oumari, Christian Preiss (82. Stefan Krause), Gerhard Max (46. Firat Karaduman), A. Wallschläger, Jens Manteufel (73. Sascha Adler), Guido Spork, Nico Patschinski

    Schiedsrichter: Paul Müller
    Assistenten: Matthias Borngräber, Thomas Gindler
    Gelb-Rot: Ferdi Goergen (67., ReinFüchse)

    Zuschauer: 853
    Tore: 0:1 Karaduman (48.), 0:2 Karaduman (51.), 0:3 Patschinski (84.)

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    Geschrieben von:  yhdk

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