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  • FC Viktoria 1889 Berlin, 09. Juli 2014

     

    Ebenbürtig beim 1:2 im Jubiläumsspiel gegen Hertha BSC gezeigt


    Von:  Stephan R.T.

    Zahlen, die man erklären muss: 1:2 und 2.674 Zuschauer. Aber vielleicht fangen wir mit den Zuschauern an. Wir freuen uns, dass so viele den Weg nach Lichterfelde angetreten haben. Denn bis kurz vor der Partie war gar nicht klar, ob der Schiedsrichter das Spiel anpfeifen würde. Das Unwetter hatte zwei Stunden vor Anpfiff große Äste aus uralten Eichen gerissen und den Fanartikelstand komplett zerstört. Der Regen pladderte auf Lichterfelde herab. Doch in 125 Jahren seines Bestehens hat der FC Viktoria gelernt, mit den widrigsten Umständen umzugehen und das ein oder andere windige Kap sauber zu umschiffen. Und so konnten doch deutlich mehr als zweieinhalb tausend Zuschauer ein Spiel genießen, das vor allem für den FC Viktoria ein echter Härtetest für die anstehende DFB-Pokal-Partie gegen Eintracht Frankfurt darstellen sollte.

    „Die Mannschaft hat gemerkt, dass in gewissen Situationen sehr schnell gespielt wird und dass man schnell umschaltet und dass man sehr wachsam sein muss. Gerade beim Ausgleich haben ein, zwei Schritte gefehlt. Das sind die kleinen Unterschiede, deshalb war das ein sehr guter Test“, fasst Viktoria Coach Thomas Herbst das Spiel seiner Mannschaft zusammen.

    Die Hertha. Ein Bundesliga-Koloss mit akklimatisiertem Mannschaftsbus und einem Betreuer-Team in Truppenstärke. Der FC Viktoria. Ein sympathisches und bodenständiges Team, das sich ein Jahr nach dem Aufstieg in Liga 4 punktuell verstärken konnte und ein Riesenlob verdient. Besonders die vielen Hertha-Fans im Stadion Lichterfelde bescheinigen den Jungs von Thomas Herbst eine großartige Leistung und rieben sich am Dienstag die Augen. „Was? Nur vierte Liga? Da ist aber mehr drin!“

    Anpfiff. Die Sonne kam raus. So hatte nach wenigen Minuten Neuzugang und Stürmer Sebastian Huke nach einer tollen Flanke von Maximilian Watzka die Führung auf dem Fuß. Der Ball war lange in der Luft und senkte sich spät im 16er, als Huke das Leder direkt in Richtung obere Torecke drosch. Keeper Thomas Kraft war zum ersten Mal geprüft. Insgesamt verschoben sich alle Mannschaftsteile konsequent mit dem Spiel. Die Hertha fand keine Mittel. Und in der 41. Minute bedient Tim Lensinger seinen Kollegen Caner Özcin so perfekt, dass dieser sein Team verdient in Führung bringen konnte. 1:0.

    Thomas Herbst: „Ich denke, wir haben ein sehr gute erste Halbzeit gespielt und auch gar nicht mal so unverdient geführt. Wir hatten ein leichtes Chancen-Plus, auch wenn wir nicht so oft vorm Tor waren wie Hertha BSC. Aber wir sind erst seit sieben Tagen im Training. Natürlich wünscht man sich, dass man nach vorne etwas mehr Druck rein bekommt. Aber es war ganz gut.“

    Die Hertha war mit allem angerückt, was der Kader zu bieten hat. Nur die WM-Fahrer machen noch Urlaub. Allagui, Ronny, van den Bergh, Schieber… Alle dabei. Und alle haben gespielt. Denn Coach Luhukay wechselte in der Halbzeit komplett aus. Sogar der Ball wurde ausgewechselt und durch ein offizielles Spielgerät der ersten Bundesliga ersetzt. Vielleicht lag es am Ball, dass die Hertha das Spiel doch noch gedreht hat.

    Hertha-Coach Jos Luhukay: „Viktoria hat über 90 Minuten ein sehr diszipliniertes Spiel gespielt, gut organisiert. Wir haben uns schwer getan unsere Möglichkeiten auszuspielen. Das war natürlich der Verdienst von Viktoria. Sie kommen sogar in der ersten Halbzeit in Führung. Wir mussten vieles tun, um den Rückstand wieder gut zu machen. Respekt davor, wie Viktoria aufgetreten ist. Viktoria macht auf mich einen guten Eindruck.“

    Thomas Herbst wechselte erst nach und nach in der zweiten Halbzeit und musste mit ansehen, dass Sami Allagui (67. Minute) und Julian Schieber (71. Minute) dann doch den sehr gut aufgestellten Keeper Marcus Rickert überwinden konnten. Zum Ende wurden die Beine schwer. Bei beiden Teams. Das tropische Wetter und Trainingsstrapazen kamen zum Tragen. Aber Thomas Herbst ist froh, dass sich seine Jungs den Profis der Hertha stellen konnten. „Im Hinblick auf das Frankfurt-Spiel war das ein sehr guter Test. Natürlich fehlt den Spielern die Spritzigkeit. Wir haben auch im Ausdauer-Bereich noch nicht so gut arbeiten können.“

    Sieben Testspiele und ein Trainingslager stehen beim FC Viktoria bis zum Start der Regionalliga am ersten Augustwochenende noch an. Die Verantwortlichen freuen sich auf den Liga-Start mit einem Team, dass sich vor niemandem verstecken muss. Weder vor der Hertha noch vor Eintracht Frankfurt. 2.647 Zuschauer, bei denen sie sich bedanken möchten. 1:2. Knappe Niederlage in einem gelungenen Test.

    FC Viktoria 1889 Berlin: Rickert – Morack (Brehmer), Schröder (Kruschke), Stachnik (Antunovic), Doymus, Özcin (Siakam), Watzka, Ahmetcik (Fritsche), Ergirdi, Lensinger, Huke (Jelitto)

    Hertha BSC (erste Halbzeit): Kraft – Heitinga, Ndjeng, Ben-Hatira, Hegeler, Langkamp, van den Bergh, Haraguchi, Wagner, Mukhtar, Kauter

    Hertha BSC (zweite Halbzeit): Jarstein – Pekarik, Hosogai, Allagui, Ronny, Schieber, Niemeyer, Plattenhardt, Schulz, Samson, Kauter

    Schiedsrichter: Philip Kutscher, Jakob Pawlowski, Rasmus Jessen (Berlin)

    Ian Stenhouse/NoDice Magazine

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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