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  • VfR Aalen, 13. Mai 2016

     

    Etappen-Tagebuch ‚Laufen für den VfR‘ Teil 9 – Vorletzte Etappe in die Heimat nach Jagstzell


    Von:  Stephan R.T.

    Am vorletzten Tag von ‚Projekt 640‘ hat es das VfR-Laufteam nun doch noch erwischt. Beim Start in Münster am Morgen setzt kräftiger Schauer ein, Michael Weißkopf und Rudi Feil auf dem Begleitfahrrad rüsten sich mit Regenjacken. Das VfR-Präsidiumsmitglied packt noch schnell ein Handtuch und neue Getränke in die Satteltasche, dann geht’s auch schon wieder los. Pressesprecher Sebastian Gehring muss derweil mit dem Wohnmobil 15 Kilometer weiter in die nächstgrößere Stadt fahren – die schlechte Mobilfunkverbindung hindert ihn an der Arbeit.

    Teamwork wird beim ‚Projekt 640‘ großgeschrieben. Seit über einer Woche sind Weißkopf, Feil und Gehring nun gemeinsam für den VfR Aalen auf großer Tour durch Deutschland. Damit sich der Läufer bestmöglich auf seine sportliche Höchstleistung konzentrieren kann, kümmern sich seine Begleiter um den Rest.

    Rudi Feil weicht Weißkopf auf der Strecke nicht von der Seite, versorgt ihn mit Wasser, Energieriegeln oder Tapes. Nur einmal musste er abreißen lassen. „Auf der dritten Etappe ging es im Wald plötzlich durch unwegsames Gelände, das mit dem Bike nicht passierbar war. Da musste ich das Rad kurz auf die Schultern nehmen, Micha ist weiter gelaufen“, berichtet das Präsidiumsmitglied. Da das Navigationssystem dazu noch verrücktspielte, griff Feil zum Handy und rief Sebastian Gehring an. Dieser befreite ihn aus der misslichen Lage, gabelte ihn mit dem Fahrzeug auf und brachte ihn wieder auf die Strecke zurück. Seitdem hat die Crew von digital auf analog umgestellt, ein Zettel mit handschriftlichen Notizen der Durchgangsorte ist immer in Rudi Feils Satteltasche mit dabei. Trotz der Strapazen kommt der Spaß natürlich nicht zu kurz. Es ist vor allem dieses „WIR-Gefühl“, das Feil an der Aktion so gefällt. „Der VfR Aalen darf künftig wie jede Firma oder jeder Haushalt nur das ausgeben, was er auch einnimmt. Wenn dies auseinander klafft, müssen entweder die Ausgaben gesenkt oder die Einnahmen erhöht werden. Als Micha Weißkopf mir diese verrückte Idee vorgeschlagen hat, war ich begeistert, aber auch skeptisch, ob dies überhaupt möglich sein würde. Ich habe ihm gesagt: Wenn du dies wirklich realisierst, werde ich mit dem Rad an deiner Seite sein und dich betreuen. Dafür musste ich allerdings meinen geplanten Pfingsturlaub opfern und viel Arbeit und Termine auf meine Mitarbeiter übertragen. Das ‚Projekt 640‘ ist für mich zum einen eine weitere Einnahmequelle, die einige unserer Sponsoren und natürlich auch ich selbst großzügig unterstützen. Zum anderen ist es eine hervorragende Marketingmaßnahme, die den VfR bekannter, sympathischer und hoffentlich auch interessanter für neue Partner macht“, berichtet Feil. Ein erster Erfolg lässt sich schon ablesen, denn immer wieder wird das Team auf die Aktion angesprochen. Direkt auf der zweiten Etappe durch das Weserbergland entdeckt ein älterer Herr das Wohnmobil und Weißkopf nach dem Zieleinlauf, sieht die Beschriftung auf dem Begleitfahrzeug. „Aalen, das kenn ich. Ihr wart doch letztes Jahr noch in der zweiten Liga“, spricht er die VfR-Delegation an und ist zugleich angetan von der Laufaktion.

    Die Etappentage sind für die VfR-Crew sehr lang. Morgens um 5.30 Uhr klingelt der Wecker, abends geht es zeitig ins Bett, um am nächsten Tag wieder alles für das große Ziel – den Einlauf am Samstag in die Scholz Arena – geben zu können. „Es macht einen riesigen Spaß, das Projekt gemeinsam mit Rudi und Sebastian durchzuziehen. Rudi ist mein Motivator und Antreiber auf der Strecke, wenn es einmal schwierig wird. Basti sorgt mit der medialen Umsetzung dafür, dass ‚Projekt 640‘ in aller Munde ist. Gleichzeitig hat er uns lecker bekocht. Und wenn beide einmal nicht mehr in ihrem Job arbeiten, so haben sie beste Chancen als Physiotherapeuten“, lacht Michael Weißkopf, nachdem Feil und Gehring dem 44-Jährigen immer wieder Tapeverbände angelegt hatten.

    Gegessen und übernachtet wurde während der Tour in Pensionen und Gasthäusern, auch dort machte das VfR-Trio viele tolle Bekanntschaften. „Sie sind ja verrückt!“ oder „Wie kommt man denn auf so eine Idee?“ waren oft gehörte Kommentare, wenn man auf ‚Projekt 640‘ zu sprechen kam.

    Nach über einer Woche on the road freuen sich die Drei vor allem auf eines: das eigene Bett. Zuvor allerdings steht noch die große Schlussetappe am Samstag auf dem Programm, die um 8.45 Uhr auf dem Sportgelände in Jagstzell startet und dann über Ellwangen, Schrezheim, Schwabsberg, Hüttlingen und Wasseralfingen zur Scholz Arena führt, wo es um 13.15 Uhr einen rauschenden Empfang für Michael Weißkopf geben soll. „Das hat er sich nach diesen Strapazen redlich verdient“, betonen Rudi Feil und Sebastian Gehring unisono. Wer den 44-Jährigen beim großen Finale in Richtung Stadion begleiten möchte, findet alle Informationen zum Streckenverlauf und den ungefähren Durchlaufzeiten unter vfr-aalen.de.

    Die vorletzte Etappe der großen VfR-Deutschland-Tour nach Jagstzell wurde präsentiert von der Firma Vohtec.

    Sebastian Gehring

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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