Füchse Berlin Reinickendorf, 20. Oktober 2008
„Heute holen wir die ersten drei Punkte“, wusste Torgelow-Kapitän Sikorski schon vor dem Anpfiff. Der Pole sollte Recht behalten und passender hätte der erste Saisonsieg für die vorpommerischen Greifen sowieso nicht ausfallen können: Am Freitag verkündete der Verein das Ziel, in zwei bis drei Jahren in die Regionalliga aufzusteigen. „Mit dem Sieg haben wir die Zielstellung vom Vorstand untermauert“, sagte Torjäger Pankau. Fast sechs Monate mussten die Fans auf einen Heimerfolg warten. Der Letzte datierte aus der alten Saison im April gegen Neustrelitz (2:0). Für die Gäste aus Berlin hätte die Reise in den Norden dabei nicht schlechter verlaufen können. Eine gute Stunde steckten die Füchse auf der Anreise bereits im Stau.
Das Spiel startete daher mit 15-minütiger Verspätung. Dafür kamen die Zuschauer in der Gießerei-Arena gleich auf ihre Kosten. Stürmer Pankau verwertete zwei lange Pässe zum 2:0 nach nicht einmal zehn Minuten. „Da wurden wir abgefrühstückt“, beschrieb Füchse-Trainer Backs die Anfangsphase. Der Übungsleiter vermutete hinterher, dass die Anreise für seine Jungs zu stressig war, denn Backs sah sein Team in der ersten Halbzeit als „wild umherlaufender Aufsteiger“. Torgelow war dagegen hoch motiviert und unterband das Aufbauspiel der Gäste schon im Keim. Daran änderte auch der 1:2-Anschlußtreffer von Ergin nichts!
Immer wieder luden die Berliner durch individuelle Fehler die Gelb-Schwarzen zu gefährlichen Angriffen ein. „Daher sind wir mit der Niederlage noch gut bedient“, urteilte Backs. Vor dem dritten Tor von Pankau (Flachschuss aus sieben Metern nach einem Durcheinander im Strafraum), vergaben bereits Wagner (19.) und Allert (24./31.) drei Hochkaräter. Engel (39.) hatte bei einem Kopfball Pech, dass Torwart Dame im Nachfassen noch klären konnte. Ernsthafte Torgefahr der Gäste gab es dagegen nicht: „Unsere Durchschlagskraft war mangelhaft“, haderte Füchse-Trainer Backs. Daran änderte sich nach dem Wechsel nicht viel, obwohl die Füchse den Willen zeigten, zurück ins Spiel zu finden.
Der Druck der Gäste verpuffte jedoch in der Greif-Abwehr. Auch in der 69. Minute, als Allert gnach einer flanke erade noch vor einem einschussbereiten Berliner klären konnte. Danach (78.) war für die Berliner das Spiel eigentlich gelaufen. Zielske beschwerte sich zweimal innerhalb von drei Minuten so ungeschickt beim Unparteiischen, dass dieser den Mittelfeldmann vorzeitig mit Gelb-Rot zum Duschen schickte. Der letzte und auch vorher kaum erkennbare Rest von Gegenwehr war damit in der zweiten Hälfte ad acta gelegt.
Glücklicher Umstand für die Gäste war dabei im Unglück der Eindruck, als hätte Greif sein Schießpulver schon in der ersten Hälfte verschossen. „Daran müssen wir eben noch arbeiten, über Konter so ein Spiel zu entscheiden“, weiß Pankau. Torgelow-Trainer Ehrke hegte hinterher einen besonderen Wunsch: „Ich hoffe, dass wieder demnächst mehr Zuschauer ins Stadion kommen“.
TSV Greif: Markiewicz – Clementz (61. Freyer), Sikorski, Engel, Wagner – Kotula, Schikora, Simsek (80. Grzegorczyk), Allert - Özgöz, Pankau (83. Oefele)
Reinickendorfer Füchse: Dame – Gültepe (46. Huse), Schönwalder, Kiyak – Swaidan, Zielske, Erdil, Baer, Schwager (75. Engin) – Haubitz (46. Sinan), Aygün
Schiedsrichter: Frank Hegner (Rathenow)
Gelbe Karten: Sikorski (U) – Aygün (F), Gültepe (F), Huse (M), Sinan (F), Zielske (M)
Gelb-Rot: Zielske (78./M)
Zuschauer: 295
Beste Spieler: Pankau, Simsek, Engel – Erdil, Baer
Tore: 1:0 Pankau (5.), 2:0 Pankau (7.), 2:1 Erdil (9./FE), 3:1 Pankau (32.)
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Geschrieben von: Stephan R.T.
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