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  • 1. FC Union Berlin, 25. Februar 2008

     

    Fußball und der Paragraph 129a


    Von:  yeti

    Erstes Punktspiel 2008 im Stadion An der Alten Försterei und dann gleich gegen Emden. Nach der Zweitvertretung des BVB in der vergangenen Woche also wieder ein Gegner, der in der Tabelle vor uns steht. Allerdings sind die Ostfriesen nicht besonders auswärtsstark und so konnte man frohen Mutes durch den Köpenicker Stadtforst gen Alte Försterei wandeln. Auch das Wetter spielte mit und so füllte sich das Stadion mit ordentlichen 6.490 Zuschauern. Darunter ca. 80 Emder, die nur durch eine handvoll Zaunfahnen und großflächiges Verteilen im Block auffielen.

    Auf Union-Seite tat sich vor Anpfiff schon deutlich mehr. Eine Choreographie zum Thema Überwachungsstaat wurde vorbereitet und so hing auf der Waldseite ein großes Transparent mit der Aufschrift „WIR SIND ALLE §129a“. Dazu gab es weiße Überzieher im Block, die optisch leider nicht so gut rüber kamen. Insgesamt 300 wurden verteilt, zu sehen waren leider nur 100 bis 150. Damit wollte man die weiße Weste symbolisieren. Hauptbestandteil der Aktion waren mehrere Pfeile und Denkblasen im Block. So waren Gedanken wie „ACAB“ oder „LSD und Kokain für die EGH Berlin“ zu lesen. Pfeile mit der Aufschrift „Gegen Stadionverbote“, „Hooligan“ und viele weitere zeigten dabei willkürlich auf verschiedene Leute im Block. Von den weißen Westen mal abgesehen eine sehr gelungene Aktion, die hervorragend in diese Zeit passt.

    Auf dem Platz tat sich zunächst nicht viel, die Emder waren sehr defensiv eingestellt, Union nur optisch überlegen. Die erste Chance für die Gastgeber hatte Mattuschka, der einen Freistoß ans Lattenkreuz schoss. Die Kickers zeigten sich nur selten vor unserem Tor, ließen aber eben auch nicht viel zu. Das lag auch am schwachen Mittelfeld um Bönig und Löring, die erst in der zweiten Hälfte besser ins Spiel kamen. Kurz vor dem Pausentee brachte ein Emder Nico Patschinski in aussichtsreicher Position zu Fall. Mattuschka trat erneut an und über Umwege kam der Ball zu Ruprecht, der souverän zur Führung einnetzte. Der schwache Schiedsrichter Schössling aus Leipzig erkannte allerdings ein Handspiel in der Mauer und zog es vor den Vorteil nicht laufen zu lassen. Enttäuschung auf den Rängen, aber Mattuschka durfte ja noch mal. Der ließ sich von der Situation nicht beeindrucken und hämmerte das Leder rotzfrech in die Torwartecke. Riesiger Jubel auf den Rängen und Halbzeit.

    Hälfte zwei hätte in den ersten zwanzig Minuten die Entscheidung für Union bringen müssen, aber das wäre ja langweilig gewesen und so ließ man die Ostfriesen immer mehr kommen. Spätestens aber der 75. Minute, als Emden einen fragwürdigen Elfer zugesprochen bekam, war richtig Leben in der Bude. Glinker parierte den Strafstoß von Neitzel und entwickelte sich fortan zum wichtigsten Unioner auf dem Platz. Ein ums andere mal fischte er Bälle raus, die eigentlich schon drin waren. Zuckertor und Gegengerade honorierten das mit emotionalem Support und erinnerten damit an längst vergangene Zeiten An der Alten Försterei.

    Glinker und Union brachten das Spiel schlussendlich über die Zeit und die Erleichterung war jedem anzumerken. Nun steht man auf Tabellenplatz fünf und ist lediglich zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz in die zweite Liga. Fünf Punkte Vorsprung sind es nun auf den Elften. Mit Wolfsburg II, Braunschweig und Babelsberg warten nun drei Gegner auf uns, die in der Tabelle weit hinter uns stehen. Aus den Partien sind neun Punkte Pflicht, aber Union wäre nicht Union, wenn nicht mindestens eins dieser vermeintlich leichten Spiele vergeigt wird. Vielleicht ja schon kommenden Freitag, wenn es im altehrwürdigen VfL-Stadion gegen den Tabellenletzten der Liga, die ‚Jung-Wölfe’, geht. Wir werden es erleben...

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    Geschrieben von:  yeti

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