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  • 1. FC Union Berlin, 10. MĂ€rz 2008

     

    Gemeinsam Eisern - pro Alte Försterei!


    Von:  yeti

    In dieser entscheidenden Saison als TabellenfĂŒhrer der Regionalliga Nord zu grĂŒĂŸen, sollte normalerweise fĂŒr Ruhe im Verein und dessen Umfeld sorgen. Das scheint bei Union kaum möglich und so holt uns nach Jahren der Ausnahmegenehmigungen vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und Verhandlungen mit dem Liegenschaftsfonds und dem Senat Berlins unser marodes Stadion ein. Der 1. FC Union Berlin gab unter der Woche bekannt, dass er die GesprĂ€che mit dem Senat zum Kauf des Stadions An der Alten Försterei ergebnislos abgebrochen habe.

    Bitter, wenn man bedenkt, was den Verein und seine Fans mit der traditionsreichen SpielstĂ€tte verbindet. Ziemlich genau 88 Jahre lang haben der Verein und seine VorgĂ€nger An der Alten Försterei ihre Heimat, die nun gegen den Jahn-Sportpark oder das Olympiastadion getauscht werden soll. So will es zumindest StaatssekretĂ€r Thomas HĂ€rtel, der die Verantwortung fĂŒr das Stadion an der Alten Försterei auf den EigentĂŒmer, den Bezirk Treptow-Köpenick, abwĂ€lzt. Unterdessen teilte der DFB dem 1. FC Union Berlin mit, dass es weder fĂŒr die zweite, noch fĂŒr die dritte Liga eine weitere Ausnahmegenehmigung fĂŒr das mit Abstand grĂ¶ĂŸte reine Fußballstadion Berlins geben wird. Es sei denn, der Senat bewegt sich und stellt entsprechende finanzielle Mittel zur VerfĂŒgung, die es dem Verein ermöglichen, dem Verband bis Ende April einen konkreten Umbauplan vorzulegen.

    Dass Unioner da gerne ein wenig nachhelfen, ist bekannt und so kam es am Freitag vor dem Spiel gegen den BTSV Eintracht zu einer ersten Aktion. Ein großes Transparent und 25 Unioner besuchten die Sitzung des Sportausschusses im Abgeordnetenhaus, in dem auch die Alte Försterei thematisiert wurde. Köpenicks BĂŒrgermeisterin sorgte schon bei ihrer Ankunft fĂŒr gute Laune, als sie beim Aussteigen „pro Alte Försterei“ rief. Kurz darauf begrĂŒĂŸte sie alle Unioner mit Handschlag und bat sie zur Sitzung. Die AusfĂŒhrungen von StaatssekretĂ€r HĂ€rtel entlockten ihr allerdings nur fassungsloses KopfschĂŒtteln und auch unser PrĂ€sident Dirk Zingler war ziemlich bedient. Geschlossen wurde die Sitzung verlassen und das Transparent mir der Aufschrift ‚Das ist unser Stadion! - Die Alte Försterei muss leben’ prĂ€sentiert. Damit schaffte man es sogar bis in die Zeitung. Das war nur der Auftakt einer Reihe von Aktionen unter dem Motto ‚Gemeinsam Eisern - pro Alte Försterei’ und der FederfĂŒhrung der Fan- und Mitglieder Abteilung - kurz FuMA.

    Schon zum Spiel gegen Eintracht Braunschweig ging es weiter. Die Mannschaft lief mit dem genannten Transparent auf, was sogar in der Sportschau Beachtung fand. Das Wuhlesyndikat prĂ€sentierte das gesamte Spiel ĂŒber ein ĂŒberdimensionales Banner mit der Forderung ‚Berlin, bekenne dich zu Köpenick!’. Dazu gab es viele weitere Aktionen, darunter modifizierte Transparente und SpruchbĂ€nder. Das Thema hat den gesamten Verein im Griff, Fortsetzung folgt in Babelsberg.

    Fußball gespielt wurde auch und die Partie gegen die GĂ€ste aus Niedersachsen gestaltete sich mindestens so spannend, wie der Kampf um die Alte Försterei. Beide Mannschaften legten ordentlich los, Chancen gab es hĂŒben wie drĂŒben, ehe der Braunschweiger Lars Fuchs die etwa 2.000 mitgereisten Eintracht-Fans mit seinem Treffer zum 0:1 in der 19. Minute in Wallung brachte. Union wurde fortan immer nervöser, einfache Fehler hĂ€uften sich, HochkarĂ€ter wurden vergeben. Braunschweig riss das Spiel immer mehr an sich und kam fĂŒnf Minuten vor der Halbzeit zum verdienten 0:2. Erneut war es Fuchs, der den Halbzeitstand vom Hinspiel besorgte, das jedem Unioner noch in Erinnerung sein dĂŒrfte. Damals drehte die Neuhaus-Elf dieses Ergebnis und besiegte die Hausherren noch mit 5:3. Nicht wenige der insgesamt 9.596 Zuschauer spekulierten auf ein Ă€hnliches Ende und sollten zunĂ€chst nicht enttĂ€uscht werden. Union wie ausgewechselt, mit druckvollem Offensivspiel und nach 55 Spielminuten mit dem Ausgleich. Der ehemalige LĂŒbecker Dustin Heun krönte seine hervorragende Leistung zunĂ€chst mit einem schönen Kopfballtreffer, ehe der gewohnt starke Gebhardt den dritten Elfmeter im vierten Spiel versenkte und die Alte Försterei in ein Tollhaus verwandelte. Union blieb am DrĂŒcker und hĂ€tte durch Heun, der knapp vergab, in FĂŒhrung gehen mĂŒssen. Leider verflachte die Stimmung auf den RĂ€ngen recht schnell und war dem Rahmen, auch von GĂ€steseite, nicht angemessen.

    Braunschweig kam nur noch selten gefĂ€hrlich vors Tor der Berliner, woran auch der unbeliebte FrauenschlĂ€ger Dominik Kumbela nichts Ă€ndern konnte. Union hĂ€tte aufgrund der zweiten HĂ€lfte gewinnen mĂŒssen, scheiterte jedoch vor dem Eintracht-Tor mehrfach am eigenen Unvermögen. So blieb es beim 2:2 und Union darf, dank diverser Ausrutscher der Konkurrenz, weiter vom Aufstieg in Liga zwei trĂ€umen. Wo der Verein dann spielt ist momentan noch ungewiss, Fakt ist allerdings, dass der 1. FC Union Berlin und seine AnhĂ€nger nichts unversucht lassen werden, auch weiterhin im grĂ¶ĂŸten reinen Fußballstadion Berlins zu spielen.

    Gemeinsam Eisern - pro Alte Försterei!

    Geschrieben von:  yeti

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