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  • Tennis Borussia, 13. Oktober 2008

     

    Glücklicher Heimerfolg der Veilchenladies


    Von:  Stephan R.T.

    Mit einem glücklichen und hart erarbeiteten Heimsieg über den 1. FC Lok Leipzig haben die ‚Veilchenladies’ von Tennis Borussia ihre Spitzenposition in der zweiten Frauenfußball-Bundesliga verteidigt. Gegen überlegene Leipziger erzielten Kerstin Straka und Jessica Brückner (per Foulelfmeter) beim 2:0 (1:0) die Tore. Somit bleiben die ‚Veilchenladies’ auch nach dem sechsten Spieltag weiter ungeschlagen. Lok Leipzig hingegen rutschte auf den achten Tabellenrang ab und hat mittlerweile neun Punkte Rückstand zum Aufstiegsplatz.

    In der insgesamt eher schwachen Begegnung hatte der Gast aus Sachsen noch die größeren Spielanteile. „Wer das Spiel gesehen hat, der hat auch erkannt, dass wir heute das bessere Team waren“, so der enttäuschte Leipziger Trainer Sven Thoß nach dem Spiel. Sein Gegenüber, TeBe-Trainer Thomas Grunenberg, konnte ihm dabei nur zustimmen: „Der liebe Gott war heute Borusse. Wir haben den Sieg geschenkt bekommen.“

    Bereits nach wenigen Sekunden hatte Corinna Vogg die Führung für den 1. FC Lok auf dem Fuß, verfehlte aber mit ihrem Flachschuss das lange Ecke (1.). Schon in der Anfangsphase setzten die Leipzigerinnen ihre Gegenspielerinnen unter Druck und zwangen diese zu Fehlern. Nur langsam fand TeBe ins Spiel. Gerade das Mittelfeld, wo Jessica Brückner und Ilka Heyke angeschlagen in die Partie gingen, produzierte aber noch zu viele Fehler. Jana Teodoridis, in den letzten Spielen noch herausragend, tauchte komplett unter. So sprangen kaum klare Möglichkeiten heraus. Auch Lok kam mit seinen schnellen Pässen auf Vogg nicht zum Abschluss, war aber besonders über die linke Bahn mit Franziska Thieme immer wieder dicht dran an einer guten Torchance.

    Allerdings dauert es über zwanzig Minuten, ehe eines der beiden Teams erneut offensiv in Erscheinung trat. TeBes Anna-Sophie Fechner kam von Brückner steil geschickt zwar noch vor der Torhüterin an das Leder, verfehlte aber im Fallen das Tor (24.). Die beste Chance im ersten Durchgang hatte allerdings Leipzigs Nadine Börner: Bei einem Eckball unterlief TeBe-Keeperin Kerstin Prusas die Hereingabe, Börner traf volley jedoch nur die Latte des leeren Tores (36.).

    Die Führung für TeBe fiel dann quasi aus dem Nichts und war in ihrer Entstehung zudem sehr glücklich. Bei einer Freistoßflanke von Brücker gewann Stefanie Mohr das Luftduell mit Keeperin Petra Tausova, von wo der Ball Stürmerin Kerstin Straka auf den Kopf plumpste und danach ins Netz sprang. „Straki wird wohl selbst nicht wissen, wie genau sie das geschafft hat“, meinte Trainer Grunenberg. Letztendlich wird es der Angreiferin aber egal sein, wie sie ihren fünften Saisontreffer erzielt hat. Mit diesem Treffer ging es dann auch in die Kabinen. Trotz der Führung konnten die Lila-Weißen mit ihrer Leistung nicht zufrieden sein. So ermahnte Trainer Grunenberg dann auch seine Mannschaft nachdrücklich: „Ich bin in der Halbzeit etwas lauter geworden und habe gesagt, dass ich mit dem Gezeigten nicht einverstanden bin.“

    Seine Worte sollten jedoch weitestgehend ohne Wirkung bleiben. Leipzig wurde im Verlauf der zweiten Halbzeit sogar noch überlegener, ohne dies jedoch in Chancen umzumünzen. Weil auch bei TeBe wenig klappte, dauerte es erneut zwanzig Minuten bis zur nächsten guten Möglichkeit. Brückner setzte, nach einer überlegten Ablage von Fechner, den Ball aus 16 Metern mit dem Innenriss hauchdünn neben den Pfosten (65.).

    Bei Leipzig war sogar die Mithilfe des Gegners gefragt, damit Torgefahr entstand. So erlief Vogg einen waghalsigen Rückpass von Anissa Holzhaus, legte zu Peggy Kuzinik ab, deren Schuss auf das leere Tor aber noch in letzter Sekunde von Katharina Stassen zur Ecke gelenkt werden konnte (71.). Lok war dem Ausgleich nun näher als TeBe dem zweiten Treffer. In der Schlussphase, in der Trainer Thoß die Viererkette in der Abwehr auflöste, häuften sich die Leipziger Möglichkeiten. Prusas lenkte einen 30-Meter-Volley von Karoline Aulrich noch mit einer Hand zur Ecke (82.). Als kurz darauf aber Anja Fleischer ein Laufduell mit ihrer Gegenspielerin gewann, verspekulierte sich die Keeperin beim Rauslaufen und Fleischer konnte um Prusas herum aufs Tor schießen. Mit letztem Einsatz grätschte Holzhaus den Ball noch an den Außenpfosten (84.). Die Chancen für das 1:1 waren also da, bloß nutzte sie Lok nicht. „Ich mache meiner Mannschaft aber kein Vorwurf“, so Trainer Thoß. „Wir haben vorne einfach nicht die Qualität, um solch Tore dann auch zu machen.“

    In der Nachspielzeit fiel dann endgültig die Entscheidung zugunsten von TeBe. Bei einer Freistoßflanke Brückners ging Holzhaus abseits des Balls zu Boden. Schiedsrichterin Nadine Scheller entschied nach Zeichen ihres Assistenten auf Strafstoß. „Kann man geben - muss man aber sicher nicht“, meinte auch TeBe-Trainer Grunenberg. Mannschaftsführerin Brückner ließ sich davon nicht beirren und verwandelte sicher. Bald danach war die Begegnung beendet und TeBe fuhr einen glücklichen Dreier ein.

    Letztendlich sind es wohl genau solche Siege, die eine Spitzenmannschaft ausmachen. Leipzig hingegen hat zwar die Gewissheit, heute das bessere Team gewesen zu sein, kann sich davon aber auch nichts kaufen und rutscht im Mittelfeld der Tabelle weiter ab.

    Tennis Borussia: Prusas - Özer, Liepack, Holzhaus, Stassen - Mohr (58. Hess), Brückner, Heyke, Teodoridis - Straka (79. Bethge), Fechner

    1. FC Lokomotive Leipzig: Tausova - Aulrich, Fleischer, Börner, Rademacher - Thieme, Kuznik, Radtke (70. Greulich), Nyembo - Sandmann, Vogg (79. Heuser)

    Schiedsrichterin: Nadine Scheller (Hohlstedt)
    Gelbe Karten: / - Heuser (U)

    Zuschauer: 142
    Tore: 1:0 Straka (40.), 2:0 Brückner (90.+2/FE)

    David Naujeck

    Zur Tabelle der zweiten Frauen-Bundesliga, Staffel Nord

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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