VfR 1896 Mannheim, 27. Oktober 2024
Unzufriedenheit machte sich nach dem Abpfiff bei den Rasenspielern breit. Das 0:0-Unentschieden gegen den SSV Reutlingen entsprach nicht dem Geschmack des Tabellendritten. Doch in 90 kampfbetonten Minuten gelang es dem VfR Mannheim nicht, den Ball im gegnerischen Tor zu versenken. Somit mussten die Blau-Weiß-Roten nach drei aufeinanderfolgenden Siegen erstmals wieder Punkte abgeben. Nichtsdestotrotz bleiben die Quadratestädter seit vier Begegnungen ungeschlagen.
Früh in der Partie entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Reutlingen agierte keineswegs wie ein ängstlicher Abstiegskandidat, sondern störte früh den Mannheimer Spielaufbau, ging resolut zu Werke und zeigte sich entsprechend konsequent im Zweikampfverhalten. Bereits nach einer gespielten Minute prüften die Gäste VfR-Keeper Michel Witte, dem der Ball aus spitzem Winkel durch die Finger rutschte. Wenige Augenblicke später legte der zweikampfstarke Gast nach. Luca Meixner kam nach einer frühen Balleroberung zum Abschluss, allerdings war Witte rechtzeitig zur Stelle (6.).
Mit zunehmender Spieldauer fanden die Blau-Weiß-Roten besser in die Partie. Basierend auf einem Freistoß hatte Volkan Rona die beste Chance zur Führung, doch sein Abschluss prallte nach einer Rückgabe von Christoph Becker an die Latte (24.). Eine richtige Mannheimer Druckperiode entstand in dieser Phase jedoch nicht, denn Reutlingen blieb gefährlich und lauerte auf Fehler des VfR. Ein missratener Einwurf der Mannheimer wurde vom auffälligen Meixner abgefangen, der mit einem präzisen Flachpass horizontal auf Jonas Meiser eine weitere Gelegenheit einleitete. Meiser setzte den Ball jedoch weit über das Tor (32.).
Gegen Ende der ersten Halbzeit agierte der VfR deutlich druckvoller und näherte sich dem Führungstreffer an. In dieser Phase wirkten die Blau-Weiß-Roten in den Zweikämpfen entschlossener und schalteten nach Ballgewinnen schneller um. So bediente Kevin Krüger nach einem erfolgreichen Tackling Akin Ulusoy mit einem präzisen Vertikalpass. Der Abschluss des spritzigen Mittelfeldspielers landete aus spitzem Winkel am Außennetz (41.). Wenig später reagierte der VfR nach einem Reutlinger Fehler im Spielaufbau geistesgegenwärtig und bediente Pasqual Pander. Dieser ließ einen Gegenspieler stehen, zog ins Zentrum und setzte den Ball knapp neben das Tor (43.). Als Schiedsrichter Lukas Heim zur Pause pfiff, sahen die 433 Zuschauer eine hart umkämpfte Begegnung. Reutlingen überraschte speziell zu Beginn der Partie mit hohem Pressing, der VfR musste sich zunächst an den entschlossenen Auftritt der Schwaben gewöhnen, schnupperte gegen Ende des ersten Durchgangs allerdings an der Führung.
Nach Wiederanpfiff verlagerten die Rasenspieler das Geschehen weiterhin in die gegnerische Hälfte, allerdings verteidigte der SSV klug. Den ersten nennenswerten Abschluss verbuchte Krüger nach knapp einer Stunde. Sein Schuss an der Strafraumgrenze wurde von einem komplett in Schwarz gekleideten Gegenspieler entscheidend abgefälscht (59.). Der VfR blieb in den folgenden Minuten tonangebend, hatte mehr Ballbesitz und bekam eine Vielzahl an Standards zugesprochen, doch der finale Pass kam gegen stark verteidigende Gäste zu selten an. Folgerichtig blieben die ganz großen Gelegenheiten in einer hart umkämpften Partie aus. Gleichzeitig musste der VfR auf mögliche Konter der Gäste achten. Reutlingen setzte gelegentlich Nadelstiche und hatte in den turbulenten Schlussminuten tatsächlich die Riesenchance, das Spiel für sich zu entscheiden. Aus dem Getümmel heraus kamen die Gäste dreimal zum Abschluss, doch den letzten Schuss blockte Altin Vrella per Kopf (90.). Wenige Augenblicke später setzte Umut Sentürk in der gegnerischen Hälfte zu einem Solo an, umkurvte mehrere Gegenspieler und schoss den Ball hauchdünn am rechten Torpfosten vorbei (90.+ 2). Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Heim das Spiel ab. Es blieb bei einem torlosen Remis, das trotz des trist klingenden Ergebnisses viel Spannung und einige aussichtsreiche Abschlüsse auf beiden Seiten bot. Beim VfR passte an diesem Nachmittag zwar die Einstellung, allerdings agierten die Rasenspieler fußballerisch nicht auf höchstem Niveau. Dementsprechend war auch Cheftrainer Marcel Abele nach Abpfiff „mit der Art und Weise“, wie seine Mannschaft spielte, „unzufrieden“. Das vorhandene Potenzial konnte nicht ausgeschöpft werden.
„Wir haben schon ganz oft in der Saison gezeigt, dass wir es besser können. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatten wir eine Druckphase, verpassten allerdings den finalen Punch. In der zweiten Halbzeit fehlte mir die Struktur in unserem Spiel. Nichtsdestotrotz hatten wir die eine oder andere Chance und hätten uns am Ende auch nicht entschuldigen müssen, wenn wir die Partie gewinnen,“ analysierte Abele auf der Pressekonferenz. Sein Reutlinger Amtskollege Alexander Strehmel zeigte sich nach Abpfiff zufrieden. Strehmel lobte die Einstellung seines Teams und hob vor allem das aggressive Zweikampfverhalten hervor. „Die Mannschaft hat das super gemacht und darüber hinaus auch spielerische Akzente gesetzt. Wir sind auf dem richtigen Pfad, so kann es weitergehen für uns“, erklärte der SSV-Coach.
VfR 1896 Mannheim: Witte, Sentürk, Vrella, Becker, Rona, Marx, Krüger, Ulusoy (61. Kwadwo), Esswein, Pander (79. Okwubor), Wooten (61. Udebuluzor)
SSV Reutlingen: Binanzer, Puseljic, Toth, Meiser, Gorgoglione (79. Antonio), Schiffel (64. Schaal), Plattenhardt, Meixner, Breuninger (73. Gaiser), Adrovic (64. Kuengienda), Vogler
Schiedsrichter: Lukas Heim
Zuschauer: 433
Tore: keine
Moritz Kaltwasser
Geschrieben von: Stephan R.T.
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