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  • SV Grün-Weiß Schwepnitz, 29. Mai 2008

    Kantersieg gegen den Tabellendritten


    Im fast bedeutungslosen Spiel des SV Grün-Weiß Schwepnitz gegen den FV Ottendorf-Okrilla sah man heute ganz entspannt zwei verschiedene Halbzeiten. Schon die A-Jugend hatte vor Spielbeginn für beste Laune gesorgt, diese bezwangen mit einer Energieleistung und mit 60-minütiger Unterzahl den Favoriten Hoyerswerdaer SV 1919 II im Pokalhalbfinale mit 4:2. Somit stehen gleich zwei Schwepnitzer Teams am 21./22. Juni im Endspiel in Biehla, beide Male heißt der Gegner Elstra. Aber zurück zur Kreisliga der Herren und dem Spiel aus Schwepnitzer Sicht:

    Also in Halbzeit eins war Schwepnitz schon deutlich überlegen, aber ohne wirklich zwingend zu wirken. Auch den Gästen merkte man an, dass es nicht mehr um allzu viel ging. So waren die größten Chancen auf Schwepnitzer Seite ein Lattentouchierer von Bosdorf und eine fette Möglichkeit von Tranitz. Ottendorf kam in den ersten 45 Minuten vielleicht dreimal in Richtung des von Wackernagel gut gehüteten Kastens, gleich die erste Chance nach einer viertel Stunde wurde eiskalt genutzt. Schön rausgespielt und mit trocknen Schuss abgeschlossen durch den langen Wittig. So hatte Schwepnitz also den Gegner studiert und als schlagbar eingestuft.

    In der zweiten Hälfte machte man dann endlich ernst. Schon in der 51. Minute die sichere Ausgleichschance, als Raack abzieht und der abprallende Ball vor Bosdorfs Füße spring. Das Tor war frei, aber technisch extrem schwach abgeschlossen ging das Spielgerät deutlich am Eckigen vorbei. Eine Möglichkeit die man als halbwegs technisch versierter Stürmer machen muss und für die verärgerten Fans war klar, das Sportfreund Bosdorf nach schon zuvor recht schwacher Leistung mal eine Denkpause braucht. Doch dieser sollte uns noch lügen strafen. Zuerst aber noch fast die selbe Art Chance, diesmal Wiessner der besser abschließt, dennoch ging die Kugel über den Balken. Dann Angriff über rechts, Tranitz schließt mit straffen Schuss ab ins lange Eck und damit fiel der längst überfällige Ausgleich. Dann ist wieder Bosdorf frei durch – Pfosten. Pech, aber schon besser. Doch die dritte Chance in Halbzeit zwei macht er dann, jetzt kam das Spiel in die gewünschten Bahnen. Kopfball Bosdorf in die entgegengesetzte Laufrichtung des Gästekeepers – 3:1. Ja, er trifft wieder, der Christian. Und auch der andere Christian – Wiessner mit Nachnamen und als Torschütze erfolgreich zum vierten Treffer. Kurz danach der selbe Akteur zu lässig, nach dem er den Torhüter bereits ausgespielt hat, trennt er sich zu früh vom Ball und abermals rettet der Pfosten für Abozweiten.

    Auch die Gäste hin und wieder gefährlich (Freistoss, Kopfball), insgesamt aber nur ein besserer Sparingspartner. Die Vielzahl der Schwepnitzer Möglichkeiten lässt eine genaue Aufschlüsselung nicht mehr zu, aber Ottendorf hätte durchaus mal die Erfahrung einer Niederlage in zweistelliger Höhe erfahren können. So trafen dann noch zweimal Raack und einmal Wiessner zum Endstand von 7:1. Man war auf den Rängen nicht mehr ganz so bei der Sache, große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.

    Fazit: Innerhalb von 45 Minuten erzielt Schwepnitz gegen eine technisch guten, aber müden Gegner mehr als ein halbes dutzend Tore, würde sagen recht ordentlich. Unsere Stürmer treffen, nicht gerade nach Belieben, aber sie treffen. So wird man auch noch die letzten drei Punktspiele dieser Saison hoffentlich ordentlich bestreiten, um in guter Form zu bleiben. Überbewerten sollte man diese Spiele nicht, trotzdem aber mit dem gebotenen Ernst an die Sache gehen. Man sieht also anhand der Berichte, dass der Ottendorfer Schreiber gut informiert ist und auch das gleiche Spiel sah.

    Der SV Grün-Weiß Schwepnitz spielte mit: Wackernagel - Pofandt, Röseler, Bürger, Frenzel - Tranitz (Freudenberg), Raack, Haase (Zschiesche), Kübler - Bosdorf (Bjarsch), Wiessner


    Und nun das Spiel aus Ottendorfer Sicht: Schwepnitz deklassiert Ottendorf – Experiment 4er-Kette gescheitert?

    Die erste Halbzeit begann mit deutlich spürbarem Respekt auf beiden Seiten. In der 16. Minute konnte Jan Wittig das 1:0 für die Gäste erzielen, die mit sichtbaren Personalsorgen anreisten (nur zwei Auswechsler). Dennoch schaffte es Ottendorf mit guten Spielzügen immer wieder gefährlich aufzuspielen. Die Hausherren nahmen sich stattdessen in Halbzeit eins ein Beispiel an ihrer Reserve, die im Vorspiel nur durch das klägliche Vergeben von Chancen auffielen. So blieb es bis zum Pausentee bei der knappen Führung für den FVO.

    Nach dem Seitenwechsel dann ein völlig anderes Bild. Grün-Weiß schien mindestens drei Gänge nach oben geschaltet zu haben und erarbeitete sich mit schnellen Angriffen schnell ein optisches Übergewicht. Die verletzungsbedingte Auswechslung von Klotzsche in der Halbzeit zerstörte die Ottendorfer Abwehrordnung komplett und machte sich direkt ab der 45. Minute bemerkbar. Das 1:1 durch Tranitz in der 55. Minute war die logische Konsequenz der neuen Schwepnitzer Übermacht. Leider sahen die mitgereisten FVO-Fans mal wieder wenig bis gar kein Aufbäumen ihrer Mannschaft, und so konnten die Hausherren weiter nach Belieben agieren.

    Der Pfostentreffer in der 60. Minute war der Auftakt für ein wahres Torefestival. Eine der wenigen nennenswerten Ottendorfer Chancen erkämpfte sich Krause in der 62. Minute mit einem Flugkopfball, der knapp am langen Eck vorbei ging. Im Gegenzug kann Bosdorf über einen Konter die 2:1-Führung für Schwepnitz erzielen. Ottendorfs Trepte blieb bei der Situation einfach stehen und ließ Bosdorf freie Bahn auf das Tor zu marschieren. Das 3:1 in der 67. Minute (Bosdorf) wurde durch einen katastrophalen Stellungsfehler von Mantke (Ottendorf) eingeleitet, der mit der experimentalen 4er-Kette total überfordert schien. Ab diesem Zeitpunkt schien die Ottendorfer Abwehr gar nicht mehr existent zu sein, sodass das 4:1 in der 70. Minute (Wiesner), das 5:1 in der 77. Minute (Raack), das 6:1 in der 79. Minute (Wiesner) und das 7:1 in Minute 85 durch Raack die logische Konsequenz waren. Wären die Hausherren nicht noch (Entschuldigung für die Ausdrucksweise) absolut blind gewesen bei Chancen wie in der 73. Minute, in denen es der Schwepnitzer Stürmer schafft den Pfosten des leeren FVO-Tores zu treffen, nachdem Keeper Seifert bereits überwunden war, so hätte dieses Spiel zweistellig ausgehen müssen! Die Ottendorfer Angriffsbemühungen, die durchaus noch erkennbar waren, scheiterten entweder an der gut sortierten Schwepnitzer Abwehr in Höhe der Strafraumgrenze, oder am gut parierenden Keeper (zwei Glanzparaden).

    Fazit: Völlig verdienter Sieg der Schwepnitzer Elf, die heute wie das Messer durch die Ottendorfer Abwehrbutter gingen. War Halbzeit eins noch durchaus gleichwertig, so gingen 80 Prozent des Spiels im zweiten Durchgang auf die Rechnung der Hausherren.

    Geschrieben von:  ChemieProfessor

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