Braunschweiger TSV Eintracht von 1895, 23. Januar 2008
Auf der gestrigen Mitgliederversammlung des Braunschweiger Turn- und Sportvereins Eintracht von 1895 e.V. wurde die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung aus dem Hauptverein beschlossen. Dazu waren insgesamt drei Wahlgänge nötig, in denen sich jeweils 84 Prozent der 237 Stimmberechtigten für die Gründung einer Kapitalgesellschaft aussprachen. Die GmbH wurde rückwirkend zum 1. Juli 2007 gegründet, da an eine solche Ausgliederung Bedingungen vom DFB geknüpft sind. So fordert der DFB von Drittligisten den Nachweis von eine Million Euro und von Zweitligisten 2,5 Millionen Euro Eigenkapital.
Bereits 2002 hatten die Mitglieder des BTSV die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung per Votum auf den Weg gebracht, die sportliche Berg- und Talfahrt verhinderte allerdings bis zuletzt die Erfüllung der Bedingungen des Verbands. Erst als der DFB dann im Sommer 2007 jeweils 600.000 Euro aus den Einnahmen der Weltmeisterschaft 2006 an die Vereine ausschüttete, war es der Eintracht möglich das Vorhaben umzusetzen. Anfang November plädierten 80 Prozent der anwesenden Mitglieder auf einer Versammlung für die Gründung einer GmbH & Co. KG auf Aktien, deren 100-protzentiger Eigentümer die Eintracht werden sollte. Das galt allerdings aus juristischen Gründen nur als Willensbekundung und so mussten die Verantwortlichen bis gestern auf eine endgültige Entscheidung warten, um alle Fristen einzuhalten.
Zunächst wird Soeren Oliver Voigt, Geschäftsführer der Eintracht-Marketing GmbH, die Geschicke der Kapitalgesellschaft leiten, ein zweiter Geschäftsführer mit kaufmännischem Hintergrund soll ihm aber noch zur Seite gestellt werden. In den ersten Aufsichtsrat bestellt wurden Matthias Battefeld (Deutsche Bank), Dirk Brouer (Jurist), Sebastian Ebel (Präsident), Frank Fischer (VW-Braunschweig), Uwe Fritsch (Betriebsratsvorsitzender VW-Braunschweig), Francis Kleitz (BS-Energy), Christian Krentel (Software-Unternehmen CKC), Thomas Ritterbusch (Nord-LB) und Rainer Ottinger (Vizepräsident).
Präsident Sebastian Ebel soll den Vorsitz im Aufsichtsrat erhalten.
Mit diesem Schritt folgt die Eintracht dem Beispiel vieler Profivereine in Deutschland und schützt so den eigentlichen Verein vor rechtlichen Problemen. Einerseits bleibt mit der Ausgliederung des Profi-Fußballs nämlich die Gemeinnützigkeit gewahrt und andererseits wird der eigentliche Verein bei finanziellen Schwierigkeiten der Kapitalgesellschaft nicht existenziell bedroht.
Als weiteres Ergebnis der gestrigen Mitgliederversammlung in der Stadthalle Braunschweig wurde Rainer Cech einstimmig zum Schatzmeister der Eintracht gewählt.
Geschrieben von: yeti
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