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  • VfR 1896 Mannheim, 29. Mai 2022

     

    Niederlage im letzten Heimspiel – Rasenspieler unterliegen in doppelter Unterzahl den Verbandsligameister ATSV Mutschelbach mit 1:3


    Von:  Stephan R.T.

    Als Schiedsrichterin Dr. Wiebke Frede pünktlich nach 90 Minuten die Begegnung abpfiff, sind die letzten Aufstiegsträume des VfR Mannheim endgültig geplatzt. Die eigene 1:3 Niederlage gegen den ATSV Mutschelbach und der parallel stattfindende 3:2 Sieg des SV Spielberg gegen den FC Zuzenhausen bedeuten, dass die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Qualifikation für die Aufstiegsspiele in die Oberliga Baden-Württemberg auch rechnerisch nicht mehr realisiert werden können.

    Bereits nach vier Minuten kombinierten sich die flinken Gäste ansehnlich über die rechte Seite in den Mannheimer Strafraum und legten mustergültig auf den im Zentrum freistehenden Jan Malsam ab, der souverän vollendete und seine Farben in Führung brachte (4.).

    Der VfR steckte den frühen Rückstand jedoch sehr gut weg. Keine Zeigerumdrehung später hatte Marc-David Thau die Gelegenheit, aus spitzem Winkel den schnellen Ausgleich herzustellen, doch Rico Weber erwies sich im Mutschelbacher Kasten als solider Ersatz für Stammkeeper Dominik Bleich und vereitelte die blau-weiß-rote Chance (5.).

    Die knapp 250 Zuschauer sahen im Mannheimer Rhein-Neckar-Stadion ein munteres Spiel mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Für den VfR hämmerte Blerton Muca einen Freistoß aus halbrechter Position zunächst in die Mauer, ehe er den zweiten Ball etwas unplatziert auf Webers Kasten schoss (10.). Auf der anderen Seite prüfte Jan Malsam mit einem tückischen Drehschuss aus ca. 16 Metern den blau-weiß-roten Keeper Marcel Lentz, der jedoch hellwach war und zur Ecke klärte (14.). Der VfR hielt in dieser Phase der Begegnung sehr gut dagegen, allerdings wirkten die Gäste mit dem positiven Spirit der letzten Monate ein wenig spritziger und in ihrer Spielanlage reifer.

    Doch je länger die Partie andauerte, desto mehr schlug das Pendel in Richtung Gastgeber. Gegen Ende der ersten Halbzeit entwickelten die Blau-Weiß-Roten sogar eine Art Powerplay mit zwei Riesenchancen als Resultat. Die erste Gelegenheit ergab sich aus einem exzellenten Pass von Muca in die Schnittstelle auf Furkan Cevik, doch der Langzeitverletzte März-Neuzugang konnte sich im Eins-Gegen-Eins Duell mit Weber nicht behaupten (37.).

    Eine Minute später vollendete Benedikt Koep eine scharfe Hereingabe Max Deneflehs per Grätschschuss zum 1:1 Ausgleich, der aufgrund des mittlerweile vorliegenden Chancenverhältnisses leistungsgerecht war (38.). Kurz vor der Halbzeitpause stand Benedikt Koep erneut im Zentrum des Geschehens, dieses Mal jedoch nicht als kaltblütiger Knipser, sondern als vermeintlicher Übeltäter. Schiedsrichterin Frede ortete beim muskelbepackten Mittelstürmer offensichtlich eine Tätlichkeit und schickte ihn mit einer roten Karte vorzeitig zum Duschen (45.).

    Konsequenterweise änderte der kontroverse Platzverweis den Charakter des Spiels in der zweiten Halbzeit nachhaltig. Der in der Rückrunde verlustpunktfreie Verbandsligameister verfügte über ausreichend spielerische Potenzen, um die numerische Überzahl rigoros zum eigenen Vorteil auszunutzen. Nach einer Ecke verpasste es der VfR mehrfach, das Leder rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu klären, sodass der Ball irgendwann bei Jan Malsam landete. Dieser schob aus kurzer Distanz ein und setzte mit seinen Teamkollegen zu einem ulkig anmutenden Torjubel an (55.).

    Die Partie plätscherte in den folgenden Minuten ein wenig vor sich hin. Mutschelbach kontrollierte das Geschehen und ließ vor allem defensiv nichts anbrennen. Der VfR wiederum versuchte sich zwar, mit hohem Engagement der zweiten Heimniederlage der Saison entgegenzustemmen, allerdings trafen die Rasenspieler auf einen Kontrahenten, der in der gesamten Rückrunde gerade einmal sechs Gegentreffer schlucken musste und es somit verstand, in Überzahl keine größeren Mannheimer Torchancen zuzulassen. Als Marcel Lentz gegenüber der Schiedsrichterin seinen Unmut bezüglich einzelner Entscheidungen verbal artikulierte und Wiebke Frede die Missfallensbekundungen des blau-weiß-roten Schlussmannes offensichtlich als Grenzüberschreitung wertete, gab es den zweiten roten Karton für die Gastgeber (66.).

    In doppelter Unterzahl gestaltete sich das Spiel für den VfR noch schwieriger. Das in der Luft liegende 1:3 erzielte Mutschelbachs baumlanger Mittelstürmer Christoff Leiss, der sich auf der rechten Seite gegen mehrere Mannheimer Verteidiger durchsetze und das Leder im langen Eck unterbrachte. Der eingewechselte Steven Ullrich war in dieser Aktion machtlos (77.).

    Unterm Strich ging der 1:3 Erfolg für numerisch überlegene Mutschelbacher in Ordnung. Der ATSV kontrollierte in der zweiten Halbzeit das Geschehen und ließ dem kämpferisch ordentlich dagegenhaltenden VfR auf spielerischer Ebene keine Chance. Dennoch konnte den Rasenspielern gegenüber dem ernüchternden Auftritt in Zuzenhausen zumindest eine Leistungssteigerung auf allen Ebenen attestiert werden. Diese reichte allerdings nicht aus, um den ATSV Mutschelbach unter den gegebenen Rahmenbedingungen einen Punkt abzuknöpfen.

    VfR 1896 Mannheim: Lentz – Denefleh, Kuhn, Schwöbel, Luydens, Thau (62. Köse), Veskovac (62 Jungmann), Castro, Muca (66. Ullrich), Cevik (46. Olumide), Koep

    ATSV Mutschelbach: Weber, Reuer, Klemm, Preine (59. Baumann) Jonas Malsam, Rutz, Bitzer (62. Leiss), Kleinert, Frank, Lindner (62. Schnürer), Jan Malsam

    Schiedsrichterin: Dr. Wiebke Frede
    Zuschauer: 237
    Tore: 0:1 Jan Malsam (4.), 1:1 Koep (39.), 1:2 Jan Malsam (54.), 1:3 Leiss (77.)

    Moritz Kaltwasser

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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