1. FC Köln, 30. Mai 2021
Wechsel für ‚Maskottchen‘ Hennes: Beim heutigen Relegations-Rückspiel gewann der 1. FC Köln 5:1 gegen Holstein-Kiel, bleibt damit auf Platz 16 und sichert sich so eine weitere Saison in der ersten Liga. PETA fordert den Verein nun auf, Geißbock Hennes IX. gegen ein zeitgemäßes Maskottchen auszutauschen – denn echte Tiere haben der Organisation zufolge nichts in einem Fußballstadion zu suchen. Erst kürzlich ist sein Vorgänger Hennes VIII gestorben, den ein ehemaliger Spieler des 1. FC Köln 2015 beim Torjubel misshandelt hatte. Die Tierrechtsorganisation appelliert an den Fußballclub, Hennes an einen Lebenshof zu übergeben, und bietet der Mannschaft an, ihr ein Geißbock-Kostüm für ein menschliches Maskottchen zu schenken.
„Von dem völlig veralteten Brauch, ein Tier als Glücksbringer zu missbrauchen, muss sich der 1. FC Köln endlich trennen. Der Verein sollte seinen heutigen Erfolg als Chance für einen Neustart betrachten und aufhören, Geißböcke ins Stadion zu zwingen. PETA hilft gerne dabei, eine geeignete Unterbringung für Hennes IX. und ein passendes Maskottchen-Kostüm zu finden. Wir hoffen, dass die Verantwortlichen unser Angebot annehmen“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche.
Leid der als Maskottchen missbrauchten Tiere beim 1. FC Köln
Seit 1950 missbraucht der 1. FC Köln lebende Geißböcke als Maskottchen und setzt sie regelmäßig gefährlichen Situationen sowie dem Stress durch Menschenmassen und dem Lärm im Stadion aus. So etwa beim überschwänglichen Torjubel von Anthony Ujah in einem Spiel gegen Eintracht Frankfurt 2015: Der FC-Spieler packte den erschrockenen Geißbock Hennes VIII. plötzlich an den Hörnern und riss ihn ein paar Meter daran herum. PETA hatte sich daraufhin bei Sportdirektor Jörg Schmadtke über den rücksichtslosen Umgang mit dem Tier beschwert. Die Organisation appellierte damals an den Fußballclub, Hennes künftig nicht mehr im Müngersdorfer Stadion zu präsentieren. Dies war jedoch nicht der einzige Zwischenfall. So wurde der Geißbock beispielsweise am Spielfeldrand einige Male nur knapp vom Ball verfehlt. Schon im März 2014 zeigte sich PETAs Ansicht nach zudem deutlich, dass Hennes im Stadion Angst hat und leidet: In der Halbzeitpause beim Zweitligaspiel gegen den VfR Aalen versuchte er, zu entkommen. Die Personen, die für seine Betreuung zuständig waren, konnten ihn nur mithilfe anderer unsanft wieder einfangen. „Werden Tiere unter Zwang bedrohlichen Situationen ausgesetzt, denen sie nicht entfliehen können, bedeutet das immensen Stress für sie“, so Würz.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Über PETA: PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützenden die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
Valeria Goller
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Geschrieben von: Stephan R.T.
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