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  • SC Fortuna Köln, 30. Mai 2018

     

    Punkterekord in der dritten Liga erneut ausgebaut – Die Saison im Rückblick


    Von:  Stephan R.T.

    Die vergangene Saison des SC Fortuna Köln war ein Wechselbad der Gefühle: Nachdem ein vielversprechender Start die Kölner für viele überraschend lange zu einem Topteam der Liga machte, musste die Elf von Trainer Uwe Koschinat zum Ende doch abreißen lassen. Am Ende steht aber ein neuer Punkterekord in der dritten Liga zu Buche und eine Saison, in der Kegel, Dahmani und Co. die Kölner Südstadt lange vom Aufstieg in die zweite Bundesliga träumen ließen.

    Nach Jahren der Kontinuität stand die Fortuna vor der letzten Saison erstmals vor einem größeren Umbruch: Nachdem Südstadtlegenden wie Flottmann und Hörnig gingen, kamen zwölf neue Gesichter. So herrschte große Neugier auf die Mannschaft, doch es blieb bis zum ersten Spieltag eine offene Frage, wie leistungsstark die Fortuna sein könnte. Nur wenige Experten trauten dem neuformierten Koschinat-Team etwas zu. Vielmehr war die Fortuna ein oftgenannter Abstiegskandidat. Umso befreiender war der 1:0-Auftaktsieg gegen den VfR Aalen am ersten Spieltag. Man startete mit einem guten Gefühl in die Saison. Dieses Gefühl sollte sich steigern, und wie: Bis zum zehnten Spieltag blieben Dahmani und Co. ungeschlagen. Bis dahin sammelte man fleißig Punkte und setzte mit Spielen wie dem 4:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC echte Ausrufezeichen.

    Ab dem zweiten Spieltag war die Fortuna stets auf einem der drei Aufstiegsplätze. Daran änderte auch die erste Saisonniederlage gegen Lotte nichts, weil man auf Niederlagen wieder Siege folgen ließ. Waren Rückstände in den vergangenen Jahren häufig ein Schwachpunkt der Fortuna, so zeigte man in dieser Saison Comeback-Qualitäten wie beim 2:1-Heimsieg gegen die Würzburger Kickers. Zudem sorgte man mit Traumtoren von Keita-Ruel für viel Spektakel. So waren Kegel und Co. die Überraschungsmannschaft der dritten Liga und Teil einer breiten Verfolgertruppe von Spitzenreiter Paderborn. Im Herbst stand schließlich das Topspiel an: Im Südstadion empfing man nach einer Länderspielpause den 1. FC Magdeburg, gegen den man sich erstmals in der Drittliga-Historie geschlagen geben musste. Während viele anschließend einen Einbruch erwarteten, zeigte die Fortuna beim Gastspiel in Rostock wieder ihre Comebackmentalität: Früh führte man mit 2:0 und drohte Hansa zu überrollen. In einem der spektakulärsten Spiele der Saison musste sich die Fortuna jedoch mit 3:5 geschlagen geben und verließ erstmals die Aufstiegsplätze.

    Geplagt von Verletzungen – Uaferro und Exslager zogen sich früh in der Saison Kreuzbandrisse zu, ein paar Wochen später erlitt Fritz einen Mittelfußbruch – schleppten sich die Südstädter der Winterpause entgegen. Das Topspiel zum Ende der Rückrunde beim SC Paderborn 07 bestritt die Fortuna mit 13 Feldspielern – ohne Erfolg. Bis zum Winter sollte kein Sieg mehr folgen. Im letzten Spiel des Jahres sammelte man aber noch mal einen emotionalen Sieg ein: Bei widrigen Bedingungen lief in Aalen alles auf eine 0:1-Niederlage hinaus, ehe Keita-Ruel in den Schlussminuten zum 1:1 traf und die Fortuna mit einem Erfolgserlebnis in die Pause fuhren ließ.

    In der Winterpause frischte der SC Fortuna Köln mit Christoph Menz die Defensive auf. Zudem kam Thomas Bröker als Offensivoption. Nach nichteinmal drei Wochen Vorbereitung ging es mit dem Heimspiel gegen Jena in der Liga bereits weiter, das die Fortuna mit 1:0 durch ein Kopfballtor von Brandenburger gewann. Der SC Paderborn und Herbstmeister 1. FC Magdeburg waren aufgrund eines beeindruckenden Punkteschnitts zwar schon enteilt. Die Fortuna war durch den Sieg aber am Relegationsplatz dran. Es folgten die Wochen der Wahrheit, in denen die Fortuna mit Unterhaching, Karlsruhe und Wiesbaden auf drei direkte Konkurrenten traf. Nachdem man gegen Unterhaching und Karlsruhe nur einen Punkt holte, schien der Traum von Aufstieg früh beendet. Es folgte das Heimspiel gegen Wehen: Die Fortuna führte lange mit 1:0, bekam in der Schlussphase aber einen Elfmeter gegen sich. Den konnte Boss parieren – die Fortuna gewann.

    Vier Tage vor dem 70-Jährigen Vereinsjubiläum belohnte sich die Fortuna mit dem ersten Sieg in der Saison gegen ein Spitzenteam der dritten Liga. Es war der Startschuss zum Goldenen Frühling: Bremen, Halle, Chemnitz und Lotte – Gegen alle vier holten sich die Südstädter die volle Punktzahl: Mit fünf Siegen am Stück bei einem Torverhältnis von 11:1. Die Fortuna war wieder mitten im Aufstiegsrennen und lauerte nur einen Punkt hinter Karlsruhe. Alles in der Südstadt freute sich auf ein spannendes Saisonfinale, in dem man Topteams wie Rostock und Paderborn noch im Südstadion empfangen sollte. Es kam jedoch anders: Unter Flutlicht verlor man zu Hause überraschend gegen Sonnenhof Großaspach. Es war das erste Flutlichtspiel in der Saison, in dem man keine Punkte mitnahm. Vielmehr wurden zuvor alle Abendspiele im Südstadion gar gewonnen. Aus dem kleinen Rückschlag wurde eine Woche später ein größerer: Beim abgeschlagenen Schlusslicht Erfurt setzte es eine 1:2-Pleite mit einem bitteren Spielverlauf. Während die Konkurrenten aus Karlsruhe und Wiesbaden eiskalt weiter punkteten, musste die Fortuna in der Tabelle abreißen lassen.

    Zwar zeigte man auch im anschließenden Heimspiel eine gute Leistung. Das Selbstverständnis aus den Wochen zuvor schien aber irgendwo zwischen Großaspach, Erfurt und Meppen abhanden gekommen, sodass es gegen den Aufsteiger aus dem Emsland ein 0:2 zu Hause setzte. Es folgte ein schmerzhaftes Saisonende für alle, die es mit der Fortuna halten: Aus den letzten neun Drittliga-Spielen holte man nur noch einen Punkt mit. Vielmehr musste man aus nächster Nähe miterleben, wie sich der 1. FC Magdeburg für eine starke Saison mit dem Aufstieg im Spiel gegen die Fortuna belohnte. Zudem zog man in einem emotionalen Pokalhalbfinale, in dem die Fortuna nach schweren Wochen noch einmal alles aus sich rausholte, in der Verlängerung den Kürzeren. Schließlich erlebte man im letzten Saisonspiel auch noch live, wie sich der SC Paderborn beinahe seine eindrucksvolle Saison mit der Meisterschaft vergoldete. Auch wenn daraus nichts wurde, bleibt das Ende bitter für die Fortuna.

    Nichtsdesto trotz haben Dahmani, Kegel, Boss und Co eine eindrucksvolle Saison gespielt: Nach großem Umbruch im Sommer schaffte man einen neuen Punkterekord in der dritten Liga. Man hatte den Klassenerhalt so früh sicher, wie noch nie. Zudem setzten Keita-Ruel und Co. viele spektakuläre Highlights und ließen die Fortuna vom Aufstieg in die zweite Bundesliga träumen. Auch wenn man Einzug in den DFB-Pokal verpasste: Die Fortuna bleibt auch nächsten Saison der zweite Kölner Verein im deutschen Profifußball. Dann will man in der dritten Liga erneut für Furore sorgen.

    Fortuna

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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