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  • FC Bayern München, 15. Februar 2022

     

    Süle wechselt zu Borussia Dortmund


    Von:  Stephan R.T.

    BVB statt FCB: Niklas Süle wechselt zur kommenden Spielzeit ablösefrei zu Borussia Dortmund. Bevor der Wechselwunsch des langjährigen FCB-Innenverteidigers öffentlich geworden war, hatte Süle diesen seinem Noch-Trainer Julian Nagelsmann mitgeteilt. Nagelsmann, der Süle aus gemeinsamen Zeiten bei der TSG 1899 Hoffenheim kennt, teilte mit, dass er die Beweggründe seines Spielers nachvollziehen kann. Allerdings ist er ebenso wenig erfreut über den feststehenden Abgang von Süle wie der Rest des Teams.

    Nachdem der ehemalige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge öffentlich einen Seitenhieb mit Süle als Adressaten verteilte, stärkte Kapitän und mehrmaliger Welttorhüter Manuel Neuer seinem Mitspieler den Rücken. Dieser sagte: "Uns alle nervt, dass Niklas geht. Er wird uns fehlen. Es war ein Weg von Hoffenheim, bis er sein Leistungszenit erreicht hat. Insofern kann man schon sagen, dass er sich durchgesetzt hat." Rummenigge hatte zuvor erklärt, dass Süle sich nie wirklich bei Bayern durchgesetzt habe und dieser aktuell nicht in der Startelf stände, wenn man die elf besten Bayern-Spieler aufstellte.

    Warum der abrupte Wechsel?

    Gründe des Wechsels: Konträr zu vielen anderen Fußballstars heutzutage hat Süle bei seiner Wechselentscheidung nicht darauf geachtet, noch mehr Geld als ohnehin schon einzustreichen. Um Süle zu verpflichten, hat sich die Borussia jedoch nicht davor gescheut, das Portemonnaie weitaufzumachen. Bei Dortmund soll er etwa zehn Millionen Euro verdienen, was ziemlich nah am Betrag seines Bayern-Gehalts liegen dürfte. Seine Wechselabsicht begründete Süle mit positiven Gesprächen der die BVB-Verantwortlichen.

    So meinte Süle gegenüber der Bild: "Ich habe von der ersten Kontaktaufnahme an sofort gespürt, dass die Verantwortlichen des Vereins ganz große Lust darauf haben, mit mir zu arbeiten. Hans Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl und Marco Rose haben mir beeindruckend vermittelt, welche Rolle ich beim BVB einnehmen kann und ich hatte das Gefühl, als Mensch und als Fußballer gewollt zu werden. Die Art und Weise, wie sie sich um mich bemüht haben, hat mir imponiert, so dass ich schnell wusste, wo ich künftig spielen werde". Selbst Bundesliga-Experten oder Buchmacher hatten den Transfer des Verteidigers nicht auf dem Schirm. So ergab ein Wettanbieter-Vergleich, dass nur ein Bruchteil aller Sportwettenanbieter mit dem Wechsel gerechnet und ihn in ihre Quotenberechnungen aufgenommen hatten.


    Ist Borussia Dortmund auf der Überholspur? Foto: pixabay.com.

    Nachdem Süle in den vergangenen Monaten nicht mehr das Standing von früher, wo er als zukünftiger Abwehrchef des FCB gehandelt wurde, innehatte und immer wieder für seine offensichtliche Gewichtszunahme kritisiert wurde, lassen Süles Worte eine deutliche Sprache vermuten. Viele gehen davon aus, dass die mangelnde Wertschätzung, welche ihm in letzter Zeit entgegengebracht worden ist, die Ursache für seinen Wechsel zum BVB darstellt.

    Hoffnung auf mehr Stabilität in der BVB-Abwehr

    Sein neuer Verein kann Süle mehr als gut gebrauchen. Während die Offensive des BVB meist viele Tore zustande brachte, waren die Defensivleistungen in den letzten Saisons teils desaströs. Auch in dieser Saison stehen nach 21 Spielen bereits 36 Gegentore - der sechstschlechteste Wert der Liga. Mit seiner Abgeklärtheit und Erfahrung könnte Süle Ruhe in den Abwehrriegel des so zerbrechlichen BVB bringen. Im Sommertransferfenster vor der aktuell laufenden Saison hatten die Verantwortlichen von Borussia Dortmund bereits Gregor Kobel als neue Nummer Eins vom VfB Stuttgart verpflichtet, um den partiell unsicheren Roman Bürki zu ersetzen.

    Nun erhofft man sich von Süle, dass endlich mehr Stabilität in den Abwehrverbund gelangt. Bei Dortmund trifft Süle u.a. auf Mats Hummels, der im Mai 2016 ebenfalls den Weg von München zum BVB angetreten war. Hummels kostete den BVB damals 35 Millionen Euro, Süle ist dagegen ablösefrei. DFB-Coach Hansi Flick, der den Bayern im Sommer ebenso den Rücken gekehrt hatte, nahm den Wechsel seines Spielers positiv auf. Er freute sich, dass Süle weiterhin in der BuLi kickt, was Flicks Ansicht nach wieder für mehr Spannung innerhalb der Bundesliga sorgen könnte. Auch in Bezug auf die Nationalmannschaft, die im Winter bei der WM in Katar antritt, befand er den Wechsel Süles als gutes Zeichen. Zitat Flick: "Die Qualität, die er hat, tut der Liga enorm gut. Für die Nationalmannschaft ist dieser Wechsel auch mit Blick auf die kommende WM in Katar ein gutes Zeichen, weil Niklas in Deutschland bleibt und seine Klasse hier weiter zeigen kann."

    Bayern Bosse nicht beunruhigt

    Mit Niklas Süle verlässt der nächste gestandene Innenverteidiger den FCB – im Sommer war etwa Bayern-Urgestein David Alaba zu Real Madrid gewechselt. Es wird interessant zu beobachten sein, wie die Verantwortlichen um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic den Abgang von Süle auffangen wollen. Abgesehen von Süle stehen derzeit nur zwei richtige Innenverteidiger in Person von Dayot Upamecano und Tanguy Nianzou im Kader. Zwar können auch Lucas Hernández sowie Benjamin Parvard in dieser Rolle fungieren, doch für die ambitionierten sportlichen Ziele des Rekordmeisters dürfte ein Neuzugang auf dieser Position unerlässlich sein.

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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