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  • Greifswalder SV 04, 30. März 2008

    Sieg bei Hertha in letzter Sekunde verspielt


    Von:  R@MMSTEIN

    Sie jubelten nach dem Schlusspfiff wie nach dem Gewinn der Champions-League, die Spieler von Herthas Bundesliga-Reserve! Jedoch war der Grund ein anderer: ein Punktgewinn daheim gegen den Aufsteiger aus Greifswald!

    Das Spitzenspiel der Oberliga Nordost Nord begann jedoch ganz anders, denn bereits nach zwei Spielminuten lagen die Gäste aus dem Norden nach einem kapitalen Abwehrschnitzer von Patrick Jahn mit 0:1 zurück. Hertha-Stürmer Chinedu Ede war der Nutznießer und schob eiskalt zur frühen Führung ein. Nach einer Viertelstunde war dann auch der GSV 04 in der Hauptstadt angekommen, kam nunmehr gut in die Zweikämpfe und erspielte sich mehrere Möglichkeiten. Möller`s Freistoßknaller lenkte der starke Nico Burchert im Hertha-Gehäuse links am Tor vorbei. Lars Kampf (12.), Ronny Krüger (27.) und Patrick Jahn (32.) scheiterten ebenfalls mit ihren Möglichkeiten. Auf der anderen Seite waren es vor allem die beiden Hertha-Angreifer, die die Führung für den Favoriten weiter hätten ausbauen können.

    Nach dem Seitenwechsel betrat dann aber ein resoluter Greifswalder SV 04 den Rasen für die restlichen 45 Minuten, der das Mittelfeld der Gastgeber mehr und mehr eroberte. Und, sich endlich wieder mit perfekt vorgetragenen Standardsituationen auszeichnen konnte: einen von GSV-Stürmer Lars Kampf mustergültig herausgeholten Freistoß aus etwa neun Metern aus halblinker Position vollstreckte der starke Torsten Lemke und der Greifswalder Abwehrchef Patrick Jahn machte seinen Fehler aus der ersten Hälfte wieder wett und köpfte zum 1:1-Ausgleich ein. Nach nur zwei weiteren Minuten Eckball von der rechten Seite: erneut war Lemke es, der den Ball zielgenau auf den Kopf des zuletzt so gescholtenen Steffen Seering zirkelte, der mit einem wuchtigen Kopfball die 2:1-Führung für die Greifswalder herstellte. Unglaublich! Unnachgiebig in den Zweikämpfen wurde in der Folgezeit den Berlinern der Schneid abgekauft. Hertha-Trainer Karsten Heine wechselte nun sein Kontingent durch und setzte selbstverständlich auf volle Offensive.
    Jedoch gelang es den Jungs von GSV-Trainer Andreas Zachhuber immer wieder, sich zu befreien. So auch in der 57. Spielminute: Lars Kampf kann den Ball gegen seinen Gegenspieler behaupten und spielt Ronny Krüger mustergültig in den Lauf. Und auch Krüger macht alles richtig, in dem er den völlig freistehenden Christian Orend bedient, der nimmt das Zuspiel aus vollem Lauf auch mit der Innenseite an, trifft das Spielgerät aber nicht richtig – sein Torschuss ging leider weit über das Tor. Das war sie gewesen, die Chance zum vielleicht vorentscheidenden 3:1 für den GSV.

    Mit viel Glück (Lattentreffer) und einem starken Maik Sadler im Tor überstanden die Greifswalder die wütenden Angriffe des Tabellenführers. Bis, ja bis zur vierten Minute in der Nachspielzeit. Der nicht gerade überzeugende Schiedsrichter Lars Albert aus Tannenbergsthal (Sachsen) ahndete ein Halten von Alexander Glandt mit einem Freistoß und diesen verwandelte Bilal Cubukcu sehenswert und unhaltbar ins rechte obere Eck. Der folgende Berliner Jubel kannte nunmehr keine Grenzen, wie gesagt ein Punktgewinn gegen Greifswald in aller letzter Sekunde...

    Stimmen zum Spiel:

    Andreas Zachhuber (GSV 04-Trainer): „Wir haben heute ein flottes und abwechslungsreiches Amateuroberligaspiel gesehen. Es ging neunzig Minuten auf beiden Seiten schön zur Sache, es wurden gute Zweikämpfe geführt und sich viele Torchancen erarbeitet. Wir haben nach zwei Minuten erst einmal ein Gastgeschenk verteilt, wo wir einen leichten Ballverlust in unserer Abwehrzone ermöglicht haben. Dann hatten wir Glück, das wir nicht das 0:2 und 0:3 bekommen haben, als sich Hertha wirklich hervorragende Torchancen erarbeitet hat durch ihre wirklich spielstarken Jungs. In der zweiten Hälfte sind wir gut aus der Kabine gekommen, waren die aktivere Mannschaft und sind nach zwei wunderschönen Standards mit 2:1 in Führung gegangen. Wir haben es dann aber versäumt das dritte und vierte Tor zu machen, was eigentlich hundertprozentige Torchancen waren und haben den Sack leider nicht zugemacht. Hertha hat dann durch einen wunderschönen Freistoß den Ausgleich gemacht. Am Ende ein verdientes Unentschieden.“

    Karsten Heine (Hertha-Trainer): „Also Zacher, was soll ich jetzt noch sagen, das war nahezu perfekt. Wir haben ein sehr gutes, abwechslungsreiches und spannendes Oberligaspiel gesehen, schade dass so wenig Zuschauer da waren. Sicherlich was meine Mannschaft angeht, auch mit sehr vielen Fehlern behaftet. Günstiger hätten wir heute nicht starten können, gehen frühzeitig mit 1:0 in Führung und machen dann nicht das zweite Tor, was unbedingt nötig war. Wir haben zu viele Standardsituationen heraufbeschwört, unnötige und dumme Foulspiele fabriziert. Das gipfelte dann in der zweiten Hälfte in einem Freistoß aus der Linksaußenposition und einer Ecke, die beide zum Torerfolg führten. Das waren wirklich tolle Standards, die waren aber absolut unnötig und die muss man vermeiden. Gerade wenn man weiß, das die Greifswalder dort sehr, sehr stark sind. Und dann haben wir in der Tat Glück gehabt, dass das 3:1 nicht gefallen ist und mit einem Traumtor den Ausgleich erzielt. Nicht Ende gut, alles gut, aber unter dem Strich ein gerechtes Ergebnis.“

    Hertha BSC II: Nico Burchert - Christian Schalle (ab 72. Ante Covic), Amadeus Wallschläger, Ibrahima Trarore - Florian Hube, Andreas Schmidt (ab 56. Tim Lensinger) - Manuel Schmiedebach, Sebastian Hoeneß, Bilal Cubukcu, Chinedu Ede - Sebastian Huke (ab 56. Yannick Agro) - Trainer: Karsten Heine

    Greifswalder SV 04: Maik Sadler - Olaf Prieske, Patrick Jahn, Alexander Glandt - Daniel Köhn, Torsten Lemke, Steffen Seering, Thomas Möller, Christian Orend (ab 84. Stefan Schwandt) – Lars Kampf (ab 80. Claas Weinmar), Ronny Krüger (ab 90. Mike Gerth) - Trainer: Andreas Zachhuber

    Schiedsrichter: Lars Albert (Tannenbergsthal)
    Assistenten: Andreas Walther (Zwickau), Udo Fritzsch (Kürbitz)
    Gelbe Karten: Yannick Agro (F) - Lars Kampf (F), Alexander Glandt (F), Thomas Möller (U), Steffen Seering (F), Ronny Krüger (U)

    Zuschauer: 191 zahlende (Amateurstadion Olympiapark), darunter etwa 80 Greifswalder
    Tore: 1:0 Chinedu Ede (2.), 1:1 Patrick Jahn (49.), 1:2 Steffen Seering (51.), 2:2 Bilal Cubukcu (90.+4)

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    Geschrieben von:  R@MMSTEIN

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