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  • FC Oberlausitz Neugersdorf, 31. August 2013

    Tag der offenen Tür – 6:5-Erfolg beim FC Rot-Weiß Erfurt II


    Von:  ejensen

    Der Aufsteiger FC Oberlausitz Neugersdorf hat auch sein zweites Punktspiel gewonnen. In einem irren Oberligaspiel behauptet sich die Weidner-Truppe beim Nachwuchs des FC Rot-Weiß Erfurt mit 6:5 (3:2).

    Die Sachsen begannen die Partie mit der gleichen Aufstellung wie beim Sieg gegen Chemnitz. Doch ehe sie es sich versahen, lag sie auch schon im Rückstand. Bereits nach 37 Sekunden war Keeper Zelenka geschlagen. Nietfeld spazierte durch die Neugersdorfer Abwehr, bediente van Pham, der aus spitzem Winkel traf. Dann hatte der FCO richtig Glück, dass Bazonzila aus zwei Metern (13.) und Ziegler völlig allein gelassen (18.), den Ball nicht im Tor unterbringen konnten. Auch Derici hatte das 2:0 auf dem Fuß, Zelenka reagierte aber gut (19.). „Von Beginn an lief alles für uns“, freute sich zunächst Erfurts Trainer Lux, um im gleichen Atemzug den mangelnden Siegeswillen zu kritisieren. Denn mit fortlaufender Spielzeit übernahmen die Gäste das Zepter und drehten binnen zwei Minuten die Partie. Den 1:1-Ausgleich markierte Heineccius, der an der Strafraumgrenze viel Zeit hatte und platziert abschloss (21.). Kaum hat sich der Jubel gelegt, schon ging der FCO in Führung. Netzmar, der überragend spielte und ein ständiger Unruheherd war, grätschte in eine Sisler-Flanke und vollendete aus Nahdistanz (23.). Gerade in einer Phase, als die Erfurter dem 2:0 sehr nahe waren, sahen sie sich plötzlich im Rückstand. Und es sollte für die Gastgeber noch schlimmer kommen. Sisler ließ mit einem Freistoß aus 25 Metern Torwart Büchel im Erfurter Kasten nicht gut aussehen (34.), die Oberlausitzer hatten fortan einen beruhigenden 3:1-Vorsprung. Nezmar versiebte danach noch zwei klare Möglichkeiten (35./38.) zur Vorentscheidung, ehe Kunze die Partie unnötig spannend machte. Erfurts Langner entwischte dem halbherzig verteidigenden Neugersdorfer und wurde von diesem gelegt (42.). Den anschließenden Strafstoß verwandelte der gefoulte souverän zum 2:3.

    Mit diesem Frusterlebnis ging es in die Pause, mit einem neuen sollte die zweite Halbzeit, in der sich die Ereignisse überschlugen, beginnen. Penc verliert den Ball unnötig gegen Ziegler, über Poser gelangt die Kugel zu van Pham, der Lukas schlecht aussehen läßt und wie schon in der ersten Halbzeit aus spitzem Winkel erfolgreich ist (47.). Auch bei diesem Tor zum 3:3 hinterließ die Abwehr inklusive Torwart Zelenka einen bedenklich wackeligen Eindruck. Erfurt witterte nun seine Chance, stürmte unverdrossen weiter und kassierte einen Konter. Drei Minuten nach dem Ausgleich brachte Nezmar die Gäste mit 4:3 in Front. Doch auch dieses Tor brachte keinen Hinweis auf den Sieger dieser Partie. Neugersdorfs Trainer Weidner zeigte sich „... völlig überrascht von der chaotisch-offensiven Spielweise beider Mannschaften. Jeder stürmt munter drauf los, diesem Spiel fehlte jegliche taktische Disziplin“. Und so wurde die Begegnung wieder gedreht. Entging der FCO noch dem Ausgleich, weil van Phams Treffer (59.) aus Abseitsposition erzielt wurde, war er sechs Minuten später fällig. Dericis Ecke verlängert Nietfeld, Torwart Zelenka unterläuft die Kugel und Ziegler gleicht am langen Pfosten stehend zum 4:4 aus (65.). Nachdem der Pfosten der erneuten Führung der Gäste durch Nezmar im Wege steht (67.), folgt nach der nächsten Ecke die Führung der Thüringer. Langners Ball läßt die Oberlausitzer Abwehr wie einen aufgescheuchten Hühnerhaufen aussehen, Nietfeld dankt am langen Pfosten mit dem 5:4. „Unsere Abwehr war teilweise außer Rand und Band. Die schnellen Erfurter bekamen wir kaum in den Griff“, so Trainer Weidner. Doch er fand auch lobende Worte, denn „... wir haben immer wieder gekämpft und sind stets zurückgekommen. Andere Mannschaften wären da zerbrochen.“ Auch die Erfurter Abwehr war an diesem Tage offen wie ein Scheunentor. Sislers Freistoß findet den völlig frei stehenden Nezmar. Dessen Kopfball kann Büchel mit starkem Reflex noch aus dem Tor kratzen, gegen den Nachschuss des Neugersdorfer Stürmers ist er aber machtlos (71.). Dann wogte das Spiel hin und her und man hatte eigentlich das Gefühl, dass das Unentschieden auch gerecht ist, auch, weil van Pham eine erneute Schlafwageneinlage der Gästeabwehr nicht nutzen konnte (78.). Doch noch einmal raffte sich der FCO zu einem Konter auf. Der Erfurter Warz sah sich urplötzlich vier Neugersdorfern gegenüber, letztendlich versenkte Dittrich den Ball zum 6:5 (83.). Doch erst mit dem Schlusspfiff konnte sich Neugersdorf des Sieges sicher sein. Bis zur letzten Sekunde musste man bei jeder Standardsituation der Erfurter mit einem Gegentreffer rechnen.

    Für die 181 Zuschauer war es sicher ein kurzweiliges und kurioses Spiel. Beide Trainer werden da sicher anders darüber denken. Die Abwehrleistung beider Mannschaften war katastrophal, was zwar den Unterhaltungswert der Begegnung erhöht hat, den Übungsleitern jedoch viel Arbeit hinterlässt. Trotzallem kann der Aufsteiger mit dem Saisonstart sehr zufrieden sein, sechs Punkte, Platz drei, was will man mehr. Und trotz allem, im Abwehrbereich muss viel getan werden.

    FC Rot-Weiß Erfurt II: Büchel – Kreuzer, Warz, Bergmann, Bazonzila – Mustapha (46. Poser), Langner, van Pham – Ziegler – Nietfeld, Derici (73. Reinemann)

    FC Oberlausitz Neugersdorf: Zelenka – Kunze, Lukas (73. Azad), Penc (82. Weidner), Flachbart – Dittrich, Berg, Sisler, Liska – Heineccius (57. Fröhlich), Nezmar

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    Geschrieben von:  ejensen

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