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  • FC Schönberg 95, 26. August 2013

    Torreiches Unentschieden gegen den FC Hansa Rostock II


    Von:  Jens

    Nach dem Anpfiff dauerte es nur wenige Sekunden, bis Sascha Woelki dynamisch über die rechte Seite kam und Bastian Henning dessen feine Flanke nur denkbar knapp verpasste. „Geht ja gut los“, dachten viele der über 300 Schönberger Anhänger in diesem Moment, doch in den nächsten Minuten verlagerte sich das Spielgeschehen auf die andere Seite und zwar ausschließlich auf die andere Seite. Der FC Hansa Rostock II machte Druck und kam durch einen Srbeny-Heber-Versuch (4., Denis Klassen hatte den Braten aber gerochen), eine gefährliche Pett-Ecke (6., Schönberg klärte erst im zweiten Versuch) und eine Kopfballverlängerung von Henry Haufe (10., die Latte rettete für die Maurine-Kicker) zu unglaublichen Möglichkeiten, aber glücklicherweise nicht zu einem Torerfolg. Insofern stellte das 1:0, das Kristof Roennau in der zwölften Minute erzielte, den bisherigen Spielverlauf schon ein wenig auf den Kopf. „Ich weiß nicht, was meinen Torwart da geritten hat“, seufzte Hansa-Trainer Axel Rietentiet später im Pressegespräch und meinte damit, dass Kristof Roennau den Ball von Tobias Werk praktisch maßgerecht serviert bekam. Natürlich machte sich Schönbergs Stürmer sofort auf den Weg zum Tor und blieb trotz aller Hektik, die nun auf der Tribüne aufkam, die Ruhe selbst. Er ging gekonnt durch die Abwehrreihe („Schieß doch endlich!!!“), umkurvte lässig den Hansa-Keeper („Ooouuhhh!!!“), guckte kurz (kollektives Haareraufen auf den Rängen) und versenkte das Leder humorlos. Der zu diesem Zeitpunkt durchaus überraschende Freudentaumel der Fans hatte sich gerade gelegt, da gelang Denis Klassen zwar eine grandiose Parade gegen den freistehenden Selcuk Can Tidim, doch dieser bekam den Fuß erneut an das Spielgerät, so dass Henry Haufe die Flanke aus Nahdistanz nur noch einschieben musste. Die Rostocker blieben auch nach dem jederzeit verdienten Ausgleich spielbestimmend, leisteten sich dann aber noch 2 weitere unerklärliche Patzer. Den ersten, wieder war es Torwart Tobias Werk, der Bastian Henning zum Torschuss einlud, konnte Schönberg noch nicht nutzen. Beim verunglückten Rückpass eines Hanseaten auf Kristof Roennau zog dieser jedoch wieder los und sorgte diesmal absolut schnörkellos für die erneute Führung des FC Schönberg 95. Und das 2:1 hinterließ Spuren bei der Hansa-Reserve. Die Platzherren waren nun gleichwertig und hätten noch vor der Pause durch Masami Okada (43., eingesprungener Volley-Schuss nach Henning-Flanke) und Bastian Henning (44.) nachlegen können.

    Der zweiten Durchgang begann mit bärenstarken Gastgebern vom FC Hansa Rostock II. Marcus Steinwarth schlug nach tollem Solo eine präzise Flanke, doch Kristof Roennau köpfte den Ball mehr oder weniger in die Arme von Tobias Werk (48.). In der 55. Minute legte der quirlige Danny Cornelius für Kristof Roennau auf, doch der Gäste-Schlussmann konnte zunächst abwehren. Allerdings fiel die Kugel dabei Bastian Henning vor die Füße und dieser machte im Nachschuss das 3:1. Es war gut anzusehen, was die Mannschaft in dieser Spielphase leistete und so mancher träumte auch wegen der weiteren guten Chancen für Masami Okada (57., Konter über Danny Cornelius) und Marcus Steinwarth (65., starkes Solo, Schuss aber zu schwach) von der ganz großen Überraschung. Am Ende musste der Oberliganeuling dann aber doch kräftig Lehrgeld zahlen, denn Henry Haufe nutze einen Stockfehler vor dem Schönberger Tor zum Anschlusstreffer und als Can Kalkavan im 16er geschickt fiel, zeigte Florian Markhoff auf Hinweis seines Assistenten auf den Elfmeterpunkt. Verursacher Bastian Henning selbst klärte die Frage nach der Berechtigung des Strafstoßes mit einem frustrierten Nicken und Martin Pett haute den Ball unhaltbar zum Ausgleich unter die Latte. Dies war zugleich der Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase. Sie begann damit, dass der Schiedsrichterassistent auf der Tribünenseite den schnellen Hansestädtern gefühlte zwanzig Meter hinterherhechelte und so eine Abseitsstellung von Manfred Starke nicht erkennen konnte. Und nur Dennis Klassen war es in diesem Moment zu verdanken, dass die Situation folgenlos blieb. Aber auch die Maurine-Kicker, die um die 70. Minute zeitweise am Ende der Kräfte zu sein schienen, zeigten plötzlich wieder Klasseaktionen. Maurice Eusterfeldhaus warf sich zum Beispiel in einen Schuss von Kristof Roennau (83.) und Tobias Werk rettete in der 89. Minute glänzend gegen den freistehenden Angreifer der Grün-Weißen. Auch der Nachschuss Marco Pajonk auf das leere Tor war leider nicht Erfolg gekrönt. Noch besser war die Gelegenheit, die sich Danny Cornelius in der 86. Minute nach prima Vorarbeit von Marco Pajonk bot. Aus vollem Lauf, mit vollem Risiko und voller Wucht nahm Cornelius den Ball volley und malträtierte anschließend vor lauter Wut Tornetz und Aluminium, weil er das Ziel dabei weit verfehlt hatte.

    Es blieb letztlich bei einem über das gesamte Spiel gesehen gerechten 3:3-Unentschieden, das an der Maurine trotz der eigentlich klar verteilten Rollen beider Vereine nicht nur für Glücksgefühle sorgte. „Musste das nach der 3:1-Führung sein?“, hatte nicht nur Denis Klassen den Eindruck, dass heute mehr drin war.

    „Fußballbegeisterte können heute zufrieden nach Hause gehen. Sie haben ein tolles Spiel gesehen und ich bin unterm Strich auch zufrieden“, sagte Schönbergs Trainer Axel Giere nach dem Abpfiff und ergänzte: „Mein Trainergeschäft ist, dass wir jetzt in der nächsten Woche versuchen, die Fehler zu analysieren und mit der Mannschaft zu besprechen.“ Sein Rostocker Kollege Axel Rietentiet, mit dem er seit den gemeinsamen Zeiten beim FC Hansa kameradschaftlich verbunden ist, sah’s ähnlich: „Für Außenstehende war’s sicher interessant. Wir hatten trotz der Freundschaft zu Axel keine derartigen Geschenke vorgesehen. Es war Wahnsinn, was da heute ablief, haarsträubend, eine Frechheit. Ich weiß nicht, ob ich den einen Punkt gut finde oder nicht. Wir hätten auch verlieren können.“

    FC Schönberg 95: Denis Klassen, Sascha Woelki (79. Sahid Wahab), Marcus Steinwarth, Kristof Roennau, Rainer Müller, Daniel Bendlin, Danny Cornelius, Nils Lindemann, René Gradert (62. René Sahmkow), Bastian Henning (79. Marco Pajonk), Masami Okada

    FC Hansa Rostock II: Tobias Werk, Maurice Eusterfeldhaus, Lukas Pägelow, Philip Nauermann, Martin Pett, Manfred Starke, Henry Haufe (90. Michael Borchert), Rick Leon Willem Geenen, Dennis Srbeny, Selcuk Can Tidim (70. Can Kalkavan), Robin Krauße (62. Marc-Oliver Köller)

    Schiedsrichter: Florian Markhoff (Sukow)
    Assistenten: Stefan Karnatz und André Kluwe

    Gelbe Karten: René Gradert (30., Foulspiel), Masami Okada (45., Foulspiel), Daniel Bendlin (72., Foulspiel) / Rick Leon Willem Geenen (26., Foulspiel), Maurice Eusterfeldhaus (29., Foulspiel)
    Gelb-Rot: Daniel Bendlin (87., Foulspiel, FC Schönberg 95)

    Zuschauer: 363
    Tore: 1:0 Kristof Roennau (12.), 1:1 Henry Haufe (17.), 2:1 Kristof Roennau (38.), 3:1 Bastian Henning (55.), 3:2 Henry Haufe (69.), 3:3 Martin Pett (74., Foulelfmeter)

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    Geschrieben von:  Jens

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