Aachener TSV Alemannia 1900, 21. Mai 2024
Am Ende der Saison 2012/13 hatte Alemannia Aachen den Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte erreicht. Nach einer katastrophalen Drittligasaison folgte nach dem Zweitligaabstieg ein Jahr zuvor der erstmalige Absturz in die Viertklassigkeit. Mit nur 26 Punkten aus 38 Spielen und laufendem Insolvenzverfahren ging es als Letztplatzierter runter in die Regionalliga West. Dort mussten die Alemannen schnell feststellen, dass die Rückkehr in den Profifußball ein langer, steiniger Weg werden sollte.
Denn statt gleich wieder um den Aufstieg mitzuspielen, landeten die Schwarz-Gelben hart auf dem Boden der Tatsachen. Ganze elf Jahre waren plötzlich die Sportfreunde Lotte, der SV Rödinghausen, der SV Verl oder auch der 1. FC Bocholt die härtesten Gegner. Vor der aktuellen Saison wurde dann mal wieder der Kader komplett umgebaut und mit Heiner Backhaus ein neuer Trainer vom Nordost-Regionalligisten BFC Dynamo geholt. Damit gehörten die Alemannen zwar bei besterwettanbieter.com zu den Favoriten um den Staffelsieg, doch zunächst sollte sich der Erfolg nicht einstellen. Nach neun Spieltagen lagen die Aachener mit nur elf Punkten auf dem elften Rang.
Die Fans waren unzufrieden, der Trainer wankte und die Stimmung rund um den Tivoli drohte zu kippen. Und genau in diesem Augenblick begann am 6. Oktober mit dem Auswärtssieg bei Fortuna Köln eine unglaubliche Siegesserie. Aus zehn Ligaspielen wurden neun Siege geholt und so schoben sich die Alemannen zum Ende des Jahres 2023 auf den zweiten Tabellenrang vor, nur zwei Punkte hinter dem 1. FC Bocholt liegend. Da diese Serie dann auch im neuen Jahr Bestand haben sollte, standen die Alemannen dann frühzeitig als Regionalligameister fest. Zudem wurde auch das Landespokalfinale gegen den Bonner SC erreicht, welches am kommenden Samstag zur Austragung kommen wird.
Im Südstadion bei Fortuna Köln begann im Oktober 2023 die Siegesserie.
Bei der Rückkehr in die dritte Liga sollte eigentlich Sascha Marquet mithelfen. Der heute 34-Jährige hatte einst seine Profikarriere bei der Alemannia begonnen und war zu Saisonbeginn von Fortuna Köln zum Tivoli zurückgekehrt. Wegen einer hartnäckigen Rückverletzungen konnte er jedoch kein einziges Pflichtspiel für die Schwarz-Gelben absolvieren – bis zum vergangenen Samstag. Denn am letzten Spieltag konnte der Routinier beim ungefährdeten 2:0-Sieg gegen den feststehenden Absteiger SSVg Velbert sein Comeback feiern.
Marquet wurde in der 65. Minute eingewechselt. „Ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut, das war ein sehr emotionaler Moment“, erklärte der Stürmer nach der Partie. Sein letztes Pflichtspiel für die Alemannia hatte er übrigens auf den Tag genau vor genau elf Jahren absolviert. Das 0:4 beim VfL Osnabrück war damals mit Marquet im Kader der bislang letzte Drittliga-Auftritt der Alemannen.
Mit dem Aufstieg wird der Kader erneut umgebaut werden. So wird der Vertrag von Kilian Pagliuca nicht verlängert. Zudem sollen Lars Oeßwein, Beyhan Ametov sowie Marc Brasnic trotz laufender Verträge den Verein verlassen. Im Gegenzug wurden mit Felix Meyer (BFC Dynamo), Soufiane El-Faouzi (Fortuna Düsseldorf II) und Charlison Benschop (Wuppertaler SV) die ersten Neuzugänge für die Drittligasaison 2024/25 bekanntgegeben.
„Ich habe die Bilder vom Aufstieg aus Aachen gesehen. Da habe ich schon bemerkt, dass die Fans etwas ganz Besonderes sind. Ich freue mich auf die gute Stimmung hier auf dem Tivoli und darauf, vor den Fans alles zu geben“, erklärte Neuzugang Meyer, der bereits beim BFC Dynamo unter Trainer Heiner Backhaus kickte, seine Entscheidung. Der gebürtige Leipziger kann mit seinen 21 Jahren auf bereits 72 Regionalligaeinsätze zurückblicken, in denen dem Abwehrspieler ein Tor sowie vier Torvorlagen gelangen.
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Geschrieben von: Stephan R.T.
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