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  • VFC Plauen, 14. September 2009

    VFC I gegen Türkiyemspor mit erstem Saisonsieg +++ VFC II bleibt mit Sieg gegen Zweiten Tabellenführer


    Von:  Havelländer

    VFC Plauen – Türkiyemspor Berlin 1:0 (0:0)

    Für den VFC Plauen hat es zum ersten Mal in der laufenden Saison mit einem Dreier geklappt. Dass es gegen den Tabellendritten Türkiyemspor passieren würde, damit war vorher so nicht zu rechnen. Zu harmlos agierte der VFC bisher, verlor seine drei Heimspiele und konnte von couragierten Auswärtsauftritten nichts mit nach Hause retten. Gegen die Berliner begannen die Plauener drangvoll und zwangen Torwart Rothe in der 1. Minute zum ersten Fehler, als er unbedrängt das Leder zur Ecke lenkte. Den Eckball konnte Rothe fausten, der Nachschuss von Schulze landete neben dem Tor.
    Auf der anderen Seite ließ auch Türkiyem nicht lange auf Offensivfußball warten. Über die linke Außenbahn kam Lichte in der 4. Minute und flankte vor das VFC-Tor, Schröder klärte zur Ecke. Den Eckball von Cankaya konnte Hoffmann aus dem Strafraum herausschlagen. Es entwickelte sich in der Folgezeit ein recht abwechslungsreiches Spiel. Das Geschehen verlagerte sich im schnellen Takt von einer Seite auf die andere. Dabei galt es für beide Abwehrreihen, keine Fehler zu machen, weder eine Torchance zuzulassen, noch den Anlass für einen gefährlichen Freistoß zu geben. Doch beide Teams schafften dies nicht mit 100-prozentigem Erfolg.
    So verlängerte Cankaya einen Freistoß per Kopf auf den startenden Amachaibou. Der zog aus halblinker Position ab, verfehlte aber das lange Eck knapp. Während Hoßmang den Schuss von Amachaibou in der 16. Minute blocken konnte, verfehlte Lichte nur eine Minute später das Tor. Inzwischen deutete sich auch an, wo beide Mannschaften ihre Stärken und Schwächen hatten. Während Türkiyemspor im zentralen Mittelfeld dominierte, gelangen den Plauenern ausschließlich über die Außen erfolgversprechende Aktionen. Grossert, Koc und auch Doymus waren mit Fardjad-Azad und Müller überfordert. Die Flanken der beiden Plauener landeten jedoch immer wieder im Niemandsland. Fast schien es, als wären ihre Mitspieler überrascht davon, dass die Flanken durchkämen. Keiner rückte mit auf. Auf der anderen Seite war Lichte mit dem schnellen Schindler überfordert. Dessen Hereingaben allerdings landeten stets bei Torwart Rothe.
    Die Verunsicherung vor dem fordernden einheimischen Publikum war den Plauenern anzumerken. Durch zu viele Ballverluste im Mittelfeld vergaben sie nicht nur zahlreiche Möglichkeiten, sondern sie brachten sich dadurch selbst in Gefahr. In Hälfte zwei bot sich zunächst das gleiche Bild, dann aber, nach etwa einer Stunde ging ein Ruck durch die Mannschaft des VFC. Die Spielzüge hatten nun mehr Zug zum Tor, doch Zimmermann (57./60.), Schulze (59.), Schindler (68.) und Fardjad-Azad (76.) vergaben. Vor dem VFC-Tor entstand in dieser Phase nur Gefahr durch Ecken und Freistöße. Dabei trafen Steinwarth (67./75.) und Cabuk (71.) das Tor nicht.
    So war es denn ein Freistoß, der die Gastgeber mit 1:0 in Führung gehen ließ. Nachdem Schulze gefoult wurde, versenkte Schindler unhaltbar. Böhme versäumte es zwei Minuten später, noch einen draufzusetzen, als er freistehend verzog. Mit kämpferischem Einsatz unterband der VFC in der verbleibenden Zeit jeglichen Offensivdrang von Türkiyemspor. Dafür gab es mehrmals Szenenapplaus.
    Trainer Taskin Aksoy sah man nach dem Spiel etwas geknickt: „Sie können sich vorstellen, dass ich enttäuscht bin, nicht nur von dem Ergebnis, sondern auch vom Spiel meiner Mannschaft. Da war keine Leidenschaft da, kein Biss, keine Kampfbereitschaft.“ Seinem Plauener Kollegen verschafft dieser erste Saisonsieg erstmal etwas Luft: „Der Sieg war sehr wichtig. Jetzt müssen wir aber in Rostock nachlegen.“

    PLAUEN: Person – Böhme, R. Schröder, Hoffmann, Müller – Hoßmang, Schulze (85. Färber), Paulick, Fardjad-Azad (90. Wendler) – Schindler, Zimmermann (70. P. Schröter).
    TÜRKIYEM: Rothe – Grossert, Doymus, Cabuk, Lichte – Koc (84. Häntschke), Lemcke (73. Zemlin), Schimmelpfennig, Steinwarth – Cankaya (46. Sentürk), Amachaibou.
    SR: Ostheimer (Bad Füssing) – z.Z.: 1070.
    TOR: 1:0 Schindler schlägt einen Freistoß aus gut 20 Metern direkt um die Mauer herum ins linke obere Eck.
    GELBE KARTEN: Paulick – Doymus, Amachaibou, Häntschke, Sentürk (alle F)
    BESTE SPIELER: Hoffmann, Schulze, Schindler – Rothe, Amachaibou.


    VFC II bleibt mit Sieg gegen Zweiten Tabellenführer

    VFC Plauen II – BSC Motor Rochlitz 3:2 (1:1)

    Ungewöhnlich früh in der Saison kam es im Plauener „Diescher-Käfig“ zum ersten Spitzenspiel. Mehr noch als der erste Platz der Plauener überraschte bis dahin der zweite Platz der Rochlitzer, die sich bisher mit drei Siegen aus vier Spielen stark präsentierten. Die Taktik von VFC-Trainer Thomas Wolfrum, der die Gäste zunächst aus der Defensive locken wollte, um dann in die freien Räume vorzustoßen, ging zunächst nur bedingt auf. Die Gäste ließ man zu weit heraus kommen, so dass sich für sie die klareren Torchancen ergaben. Brumme und der zahlreich mitgereiste Rochlitzer Anhang hatten den Torjubel in der 17. Minute schon auf den Lippen. Doch der Schiri ahndete ein vorausgegangenes Foulspiel an VFC-Kapitän Riedel. Nur drei Minuten später scheiterte Winkler am Plauener Keeper Schüler. Erst in der 25. Minute ergab sich dann die erste nennenswerte Möglichkeit für die Heim-Elf. Der aufgerückte Graupner zog aus der 2. Reihe einfach mal ab, verfehlte das Tor allerdings deutlich. Nachdem Schüler gegen Gey reflexartig klären konnte, schlug Brumme kurz darauf „richtig“ zu. Auch Stephan Riedel als letzter Mann konnte den Rochlitzer nicht mehr vom Ball trennen. Mit straffem Schuss erzielte Brumme das 0:1.
    Dass der VFC sich nach dem Rückstand aufgegeben würde, das war nach den vorangegangenen Spielen nicht zu erwarten. Und richtig, sie verstärkten ihre Angriffsbemühungen. Die Ecke von Dave Schröter führte zu Riedels Kopfball, der verfehlte jedoch das leere Tor. Einen Schicksalsschlag musste der VFC in der 38. Minute verkraften, als Dave Schröter und der Rochlitzer Gey mit den Köpfen zusammen prallten und etwas benommen vom Platz geführt werden mussten. Aber während Gey kurz darauf weiterspielen konnte, musste Schröter mit einer Platzwunde ins Vogtlandklinikum gefahren werden. Erstaunlicherweise steckte der VFC diese Unterbrechung besser weg. Sie drangen weiter auf den Ausgleich und erzielten diesen noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Die passgenaue Flanke von Matthes von links verwertete Rotthoff per Kopf.
    Gleich nach dem Wiederanstoß setzte der VFC sein Spiel fort, als Matthes diesmal Block in der Mitte fand, dieser aber knapp den Dreiangel verfehlte. Zwar glänzte auch Brumme wieder mit einem Tor, doch stand er diesmal im Abseits. Dass sich auch Justus Six in den Angriff mit einschaltete, blieb selten, dennoch erfüllte er die Vorgabe des Trainers gut, nämlich mit seiner Erfahrung im zentralen Mittelfeld für Ruhe zu sorgen. Sein Schuss in der 54. Minute wurde abgeblockt, brachte aber in der weiteren Entwicklung die VFC-Führung. Wie Block dann den Ball mit der Brust annahm und aus der Drehung im gegnerischen Tor unterbrachte, das war schon sehenswert. Jetzt hatte der VFC endlich in sein Spiel gefunden und beherrschte den BSC souverän. Das Zuspiel von Rotthoff nahm Block sicher auf, zog in Richtung Tor und schloss unwiderstehlich zum 3:1 ab.
    Mit einem Standard kamen die Rochlitzer nochmal auf 3:2 heran. Weber verlängerte einen Freistoß geschickt per Kopf ins lange Toreck. Schüler war noch mit den Fingerspitzen dran, konnte das Leder aber nicht mehr herauskratzen. In den letzten Minuten stand die VFC-Abwehr gut und ließ keinen weiteren Gegentreffer mehr zu. Stattdessen wollte sich auch der eingewechselte Oliver Tröger (wie Rotthoff und Graupner aus der A-Jugend) noch mit einem Torschuss versuchen. Er spielte sich vor dem Tor herrlich frei, zog dann aber viel zu früh ab, so dass Schmidt fangen konnte.
    Trainer Wolfrum war zufrieden: „Ein hochverdienter Sieg. Wir haben uns aber das Leben selber schwer gemacht durch individuelle Fehler die zum 0:1 und zum 3.2 geführt haben. Hervorheben muss ich eindeutig den kleinen Graupner auf der rechten Seite.“ Dieser hatte in Ballbehauptung und Passgenauigkeit Akzente gesetzt. „Bedanken muss ich mich bei der A-Jugend. Der eine hat ein Tor gemacht, der andere ein Super-Spiel. Darauf können wir aufbauen.“

    VFC II: Schüler – Graupner, Tens, Riedel, D. Schröter (41. Thiele) – Block, Häschel, Six, Matthes – Rotthoff (69. Hadam), Schmidt (85. Tröger).
    Rochlitz: Schmidt – Heinrich, Weber, Böhm, Nagel (63. Naumann) – Winkler, Gey, Baumann, Saupe – Brumme (80. Kirmse), Dennhardt.
    SR: Schneider (Chemnitz).
    Zuschauer: 85.
    Tore: 0:1 Brumme (31.), 1:1 Rotthoff (45.+1), 2:1/3:1 Block (54./62.), 3:2 Weber (82.).

    Geschrieben von:  Havelländer

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