Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Westen | Startseite » Aktuell » Artikel
Festschrift – 25 Jahre Tornados Rapid
352 Seiten voller Leidenschaft über die Fanszene des SK Rapid Wien.
  • SC Fortuna Köln, 14. September 2017

     

    Verletzungspech über Verletzungspech – Der Hallesche FC im Gegnercheck


    Von:  Stephan R.T.

    Der Hallesche FC ist erstmals nach zwölf Ligaspielen wieder als Sieger vom Platz gegangen. Beim 2:1-Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden glänzten die Männer von Trainer Rico Schmitt mit enormem Biss und Effektivität. Der Erfolg gegen die Wehener war für die Halle enorm wichtig, denn: Der Hallesche FC geht auf dem Zahnfleisch. Gleich acht Langzeitverletzte haben die Hallenser momentan zu beklagen, darunter Leistungsträger wie Gjasula, Fennell und Pintol. Mit Erik Zenga kommt jetzt ein Spieler dazu, der für den HFC in dieser schwierigen Phase den Unterschied ausmachen soll.

    Aktuelle Lage: „Wir können noch gewinnen“, sagte ein erleichterter Rico Schmitt nach dem ersten Heimsieg seit elf Heimspielen am vergangenen Samstag. Mit 2:1 hatte seine Mannschaft den SV Wehen Wiesbaden besiegt. Was für viele Teams ein ganz normaler Sieg in der dritten Liga ist, war für den Halleschen FC ein großer Befreiungsschlag. Denn die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt war saisonübergreifend seit zwölf Ligaspielen ohne eigenen Sieg. Gegen Wiesbaden agierte Halle bissig, versuchte vornehmlich mit langen Bällen vor das Tor der Hessen zu kommen. Wehens Trainer Rüdiger Rehm konsternierte nach dem Spiel: „Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die effektivere.“

    Und genau das müssen die Hallenser sein: effektiv. Denn Halle geht momentan auf dem Zahnfleisch. Acht Langzeitverletze, darunter Kreativgeist Toni Lindehahn und Mittelfeldmotor Royal-Dominique Fennell, fehlen den Hallensern und müssen noch einige Wochen passieren. Immerhin meldete sich Kapitän Klaus Gjasula nach seinem Mittelfußbruch in einem Testspiel zurück. Und die Rückkehr ihres Kapitäns ist für die Hallenser von extremer Notwendigkeit. Denn: Trotz des Sieges gegen Wehen Wiesbaden steht der HFC, trotz guter Leistungen, mit nur einem Sieg aus den ersten sieben Spielen auf dem 14. Tabellenplatz. War es in den vergangenen Jahren noch die Offensive, die den Hallensern Probleme bereitet hat, so ist bisher die Defensive die vermeintliche Schwachstelle der Sachsen-Anhalter. Der HFC stellt mit 15 Gegentoren die bisher schwächste Abwehr der Liga.

    Gegen die Fortuna möchte der HFC nach dem Achtungserfolg gegen Wehen Wiesbaden eine Erfolgsserie starten. Die Bilanz zwischen den beiden Teams ist dabei sehr ausgeglichen: Aus sechs Spielen konnten beide jeweils eins für sich entscheiden, vier Mal endeten die Begegnungen remis. Für keines der beiden Teams gab es bis jetzt einen Heimsieg. Der letzte Hallenser Erfolg gegen die Fortuna gelang im April 2016: 2:0 hieß es am Ende für die Sachsen-Anhalter im Südstadion. Für Rico Schmitt war es damals das erste Spiel als Chefcoach des HFC.

    Hallescher FC geht auf dem Zahnfleisch: Dass Schmitt in Halle sehr geschätzt wird, erkennt man nicht zuletzt an der Reaktion der Vereinsbosse nach dem mäßigen Saisonstart. Eine Trainerdiskussion kam nämlich trotz der mageren Punkteausbeute nie auf. Angesprochen auf die schwierige Situation zu Saisonbeginn sagte Präsident Schädlich: „Niemand außer Rico Schmitt wäre in der derzeitigen Situation, wo fast alle Leistungsträger ausfallen, in der Lage aus den verbliebenen Spielern noch eine wettbewerbsfähige Mannschaft zu formen“. Um diese Aussage zu verstehen muss man sich das Ausmaß des Verletzungspechs der Hallenser anschauen. Schnell wird klar: Präsident Schädlich hat Recht. Denn dem HFC fehlen momentan fast alle Leistungsträger der vergangenen Saison. Spielmacher Toni Lindenhahn ist der Kreativkopf des HFC und absolvierte vergangene Saison 31 Ligaspiele. Innenverteidiger Fabian Franke war bis zu seiner Achillessehnenoperation eine Stammkraft in der Innenverteidigung. Royal-Dominique Fennell erzielte vergangene Saison fünf Tore und legte vier weitere auf. Auch er fehlt den Hallensern mit einer Fersenverletzung wochenlang. Die Liste könnte noch beliebig weitergeführt werden. Man merkt also schnell: Der Hallesche FC geht auf dem Zahnfleisch. Angesichts der langen Verletztenliste erscheinen sechs Punkte aus den ersten sieben Spielen fast schon solide.

    Es gibt neben all den Negativschlagzeilen aber auch gute Nachrichten: Kapitän Klaus Gjasula steht nach einem Mittelfußbruch im Mai kurz vor der Rückkehr. Im Testspiel gegen den Verbandsligisten Blau-Weiß Dölau stand der etatmäßige Kapitän das erste Mal seit seiner Verletzung für 90 Minuten auf dem Feld. Der 27-Jährige ist als Aggressiv-Leader und Stütze im defensiven Mittelfeld enorm wichtig für Halle.

    Die Offensive klickt, die Defensive nicht: Mindestens genauso wichtig wie die Rückkehr der verletzten Stammspieler ist dieses Jahr die funktionierende Offensive der Hallenser. Bereits 12 Mal traf der HFC diese Saison und besitzt damit die drittbeste Offensive der Liga. Als jedoch Dreifachtorschütze Benjamin Pintol mit einem Einriss in der Fußsehne ausfällt, steht der HFC vor einer schwierigen Frage: Wer soll ab jetzt die Tore schießen?

    Die Antwort darauf ist schnell gefunden – und sie kommt durch einen Spieler, den nur noch wenige auf der Rechnung hatten. Petar Sliskovic schoss den HFC nicht nur am vergangenen Wochenende mit seinem Tor zum wichtigen Sieg über Wehen Wiesbaden, der 26-Jährige ist mit vier Treffern auch Top-Torjäger seiner Mannschaft. Rico Schmitt lobte seinen Schützling nach dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden in den höchsten Tönen: „Ich habe schon im letzten Herbst gesagt, dass Petar seinen Weg machen wird. Er ist ein Synonym dafür, dass es im Fußball immer weitergeht“, sagte Schmitt über Sliskovic. In der Tat kommt die Formsteigerung des Kroaten etwas überraschend. Denn vergangene Saison hatte Sliskovic einen schweren Stand an der Saale. Erst nach seiner Leihe zum FSV Mainz 05 II und sechs Toren in der Rückserie schaffte er es, diese Saison in Halle wieder Fuß zu fassen. Dabei glänzte der Kroate gegen Wiesbaden nicht nur als Torschütze, sondern auch als Ersatzkapitän und erfüllte diese Rolle sehr solide.

    Das große Sorgenkind ist bis dato also nicht wie erwartet die Offensive, sondern die Defensive der Hallenser. Dieses Jahr stehen nach sieben Spielen bereits 15 gegnerische Treffer zu Buche. Im Vergleich dazu: Zum selben Zeitpunkt der vergangenen Saison waren es nur acht. Die Ausfälle der Stabilisatoren Franke, Gjasula und Fennell machen sich deutlich bemerkbar.

    Im Fokus Erik Zenga: Auch deswegen hat der HFC kurzfristig reagiert und Erik Zenga verpflichtet. Der 24-Jährige Mittelfeldspieler wurde für ein Jahr vom SV Sandhausen ausgeliehen und soll im Mittelfeld für die nötige Kreativität und Stabilität sorgen, die durch den Ausfall von Fennell entstanden ist.

    Was viele nicht wissen: Der in Russland geborene Zenga kam erst mit fünf Jahren als Asylsuchender nach Deutschland. Zwischen seinem 5. und 13. Lebensjahr lebte Zenga mit seinen Eltern in einem Asylheim – Für Zenga „eine richtig tolle Zeit, die ich nie vergessen werde. Das Wort Asylheim mag für viele schlimmer klingen, als es dort tatsächlich war. Ich habe dort Freunde fürs Leben gefunden.“ Sein fußballerisches Talent ist schnell erkennbar. Bayer Leverkusen sichert sich die Dienste des talentierten Mittelfeldakteurs. Ab 2008 durchläuft Zenga diverse Jugendmannschaften von Bayer Leverkusen, 2013 spielt der Mittelfeldmann für ein Jahr auf Leihbasis beim VfL Osnabrück. Dort gelingt ihm der Durchbruch in der dritten Liga: Zenga absolviert 30 Spiele für die Niedersachsen und geht nach einem Jahr zurück nach Leverkusen. Als Bayer 2014 aber seine U23 vom Spielbetrieb abmeldet, ist es für Zenga Zeit zu gehen: „Bei mir reichte es damals nicht für die Bundesliga“, sagte er später.

    2014 geht es für ihn schließlich zu Preußen Münster. Auch bei den Münsteranern ist Zenga unumstrittener Stammspieler und macht bis zu seinem Syndesmosebandriss am 23. Spieltag fast jede Partie. Seine guten Leistungen bleiben kein Geheimnis und viele höherklassige Vereine werden auf den jungen Mittelfeldmann aufmerksam. Der SV Sandhausen nimmt Zenga 2015 schließlich unter Vertrag. Doch für den SVS absolviert der 24-Jährige in zwei Jahren nur ein Spiel in der zweiten Bundesliga, denn Sprunggelenksprobleme und ein Muskelfaserriss setzen ihn fast die gesamte Saison 2015/16 außer Gefecht. In der darauffolgenden Spielzeit schafft es der 24-Jährige auch wegen Trainingsrückstandes kaum in den Kader. Dass Zenga das Talent für die zweite Bundesliga besitzt, steht außer Frage. Beim Halleschen FC soll er Spielpraxis sammeln und dabei den Sachsen-Anhaltern helfen, eine weitere solide Saison in der dritten Liga zu spielen. Mit einem zentralen Mittelfeld aus Gjasula, Fennell und Zenga sollte dies für die Hallenser auf jeden Fall möglich sein – sollte man vom Verletzungspech langsam verschont werden.

    Der SCFortuna Köln empfängt Halleschen FC – Fanhinweise zum Spieltag

    Am Samstag geht die Aktion ‚Steher für’n Zehner‘ in die finale Phase – Dann können Kölner für zehn Euro auf Stehplatz Mitte. Die Fortuna rechnet daher für den Samstag mit einem erhöhten Andrang in den Heimbereichen. Es wird empfohlen frühzeitig anzureisen und sich speziell für die Heimbereiche Tickets im Vorverkauf zu sichern.

    Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kann es bei großem Anlauf auf die Tageskasse zu erheblichen Wartezeiten kommen. Um diese zu vermeiden, wird empfohlen, den Vorverkauf zu nutzen und frühzeitig anzureisen. Die Vorverkaufsstellen der Fortuna findet ihr hier. Zudem können bis zwei Stunden vor Spielbeginn Tickets für die Heimbereiche Online bei Köln.Ticket mittels Print@home erworben werden. Karten für das Spiel können online hier gekauft werden.

    Wer bereits mit einem Ticket zum Südstadion kommt, kann an der Tageskasse vorbei direkt durch die Einlasskontrollen ins Südstadion. Bereits um 12.30 Uhr öffnet das Südstadion am Samstag gegen den Halleschen FC seine Tore.

    Besucher, die in den Bereich Stehplatz Mitte zu den Fortuna Fans wollen, können sich für den Bereich an der Tageskasse an Tor 2 und an Tor 3 Karten kaufen. An beiden Tageskassen läuft für den Bereich Stehplatz Mitte die Aktion ‚Steher für’n Zehner‘. Besucher, die von der Haltestelle Pohligstraße aus kommen, können somit an Tor 3 schon Karten für Stehplatz Mitte kaufen und dann an Tor 2 mit reduzierter Wartezeit ins Südstadion. An Tor 3 sind wie gewohnt ebenfalls Karten für die Sitzplatztribüne erhältlich. Gästefans kommen über Tor 1 in den Bereich Stehplatz Gast. Die Tageskasse an Tor 1 wird für Gästefans ab 12.30 Uhr ebenfalls geöffnet sein. Rücksäcke und Taschen dürfen nicht mit ins Stadion und sollten vorsorglich zu Hause gelassen werden.

    Der Parkplatz P2 ist am Samstag gesperrt, da hier bereits das Zelt für das Oktoberfest aufgebaut wird. Alle Besucher, die mit Auto anreisen, werden daher auf den naheliegenden Großmarkt verwiesen. Es wird empfohlen, über den öffentlichen Nahverkehr zum Südstadion zu kommen.

    Die Cateringkapazitäten werden im Bereich Stehplatz Mitte erhöht. Auch am Vereinsheim wird für die Fortuna-Fans erneut ein zusätzlicher Ausschankwagen von Fortuna-Partner Gaffel für das Spiel gegen Halle bereitgestellt.

    Fortuna

    Zur Tabelle der dritten Liga

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Copyright 2007  Die Fans Media GmbH

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.