VfR 1896 Mannheim, 23. September 2024
Der bisher ungeschlagene VfR Mannheim, mit großen Ambitionen angereist, hat beim Tabellenführer TSG Balingen eine schmerzhafte Bauchlandung erlitten.
Feststimmung in Balingen schon vor dem Anpfiff! Auf dem Stadiongelände lief schon seit 12 Uhr mit dem Fassbieranstich die erste TSG-Wiesn bei herrlichem Altweibersommerwetter. 1.140 Zuschauer fieberten dem Spitzenspiel entgegen.
Nach dem Anpfiff um 15.30 Uhr starteten die Platzherren mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenführers in die Partie. Balingen presste früh. Der VfR 1896 Mannheim hielt dagegen. Verbissene Zweikämpfe im Mittelfeld prägten die ersten Aktionen der Kontrahenten.in der Start-Viertelstunde. Erste Torchancen für Balingen (7. und 10. Minute) führten noch nicht zum Erfolg, hätten dem VfR jedoch aufzeigen müssen, dass es heute schwierig werden würde.
Kurz darauf gelang dem TSV der vorentscheidende Doppelschlag. Nach einem Missverständnis zwischen Torwart Michel Witte und seiner Abwehrspieler kamen die Balinger unverhofft in Ballbesitz und spielten gekonnt ihren erst 20-jährigen Torjäger Halim Eroglu frei, der zu Jahresbeginn von den Stuttgarter Kickers in die Zollernalb gewechselt war und seit Saisonbeginn für die TSG bereits sieben Treffer erzielt hatte. Eroglu brauchte nur noch in das leere VfR-Tor einschieben. Zwei Minuten später wurde eben dieser Eroglu mit einem langen Ball aus der Abwehr angespielt. Der brachte das Spielgerät perfekt unter Kontrolle und vollstreckte zur 2:0-Führung, während die VfR-Abwehr weit entfernt vom Geschehen nur zuschauen konnte.
Der VfR Mannheim war keineswegs chancenlos. Der erste Eckball in Minute 24 verpuffte noch. Zwei Minuten später hätte der Anschlusstreffer fallen können, jedoch verfehlte Michael Udebuluzor die Hereingabe von Kevin Krüger. In Minute 32 strich ein Krüger-Schuss knapp am Pfosten vorbei. Kurz vor dem Halbzeitpfiff verzog Udebuluzor vor dem Tor, nachdem er von Alexander Esswein aussichtsreich in Szene gesetzt wurde. Eine weitere Einschusschance blieb ungenutzt. Es mangelte bei den Rasenspielern eindeutig an Effizienz vor dem Tor – nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Keine Probleme mit der Effizienz hatte kurz darauf Eroglu, der, nachdem die VfR-Abwehr bei einem Konter ausgespielt wurde, zur 3:0-Führung einschob.
Kurz nach Wiederanpfiff brannte es erneut im VfR-Strafraum. Torwart Michel Witte konnte eine gefährliche Hereingabe gerade noch entschärfen. Die Balinger blieben am Drücker, waren einfach spritziger und gedankenschneller in ihren Aktionen. In Minute 52 fiel das 4:0, als sich die VfR-Abwehr erneut überlaufen ließ. Torschütze: Eroglu, der zwei Minuten später den sonst so zuverlässigen Christian Kuhn einfach stehen ließ und mühelos das 5:0 besorgte.
Alexandru Paraschiv setzte einen Freistoß knapp am Tor vorbei (63.). Dem VfR gelang danach gar nichts mehr. Auch die vorgenommenen Auswechslungen brachten keine Besserung. Selbst das nun offensichtliche Bemühen um Schadensbegrenzung blieb ohne Erfolg. Eroglu traf in der 68. Minute mit seinem sechsten Treffer und degradierte dabei den allein gelassenen Altin Vrella zum Statisten. Kurz darauf kam die Eroglu-Show zu ihrem Abschluss. In der 71. Minute ließ sich der Mann des Tages, Halim Eroglu, auswechseln und genoss verdient die stehenden Ovationen der Zuschauer.
Die Partie war da längst entschieden. Der nur noch apathisch agierende VfR ließ in der 85. Minute noch das 7:0 von Amney Moutassime geschehen.
Hakan Atik, Sportdirektor des VfR Mannheim, äußerte sich nach dieser bitteren Niederlage wie folgt: „Wir sind natürlich enttäuscht von diesem Spiel und dessen Ergebnis. So eine Niederlage tut weh, besonders in einem Topspiel. Dennoch sind wir überzeugt, dass wir als Mannschaft auf einem guten Weg sind. Wir haben in den letzten Wochen viel richtig gemacht, und auch wenn heute vieles nicht funktioniert hat, werden wir weiter hart arbeiten, um uns wieder in die Spur zu bringen. Solche Rückschläge gehören zum Sport, und wir werden gestärkt daraus hervorgehen.“
Marcel Abele, Trainer des VfR Mannheim, gab nachstehendes Statement ab: „Ich glaube nach wie vor an diese Mannschaft und ihren Charakter. Die letzten acht Spiele haben gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Natürlich ist diese Niederlage ein herber Rückschlag, aber wir werden das nicht als einen einfachen Betriebsunfall abtun. Vielmehr werden wir die richtigen Lehren daraus ziehen und gestärkt zurückkommen. Wir haben Halim Eroglu, den gegnerischen Stürmer, zu keiner Sekunde in den Griff bekommen, was uns teuer zu stehen kam. Der Ausfall von Christoph Becker hat uns natürlich weh getan, aber wir müssen als Team soweit sein, dass wir solche Ausfälle kompensieren können. Wir sind eine Mannschaft, in der jeder immer hundert Prozent geben muss – das war heute nicht der Fall. Wenn das nicht gegeben ist, dann kann man in dieser Liga gegen keinen Gegner bestehen. Wir werden hart daran arbeiten, diesen Anspruch in jedem Spiel zu erfüllen.“
TSG Balingen: Klose – Eisele, Schmidt, Latifovic (37. Pilic), Katsianas-Sanchez (61. Sarikaya), Morais (61. Bader), Moutassime, Haller (75. Müller), Deininger, Schmitz, Eroglu (71. Ferdinand)
VfR 1896 Mannheim: Witte – Kuhn, Vrella, Denefleh (46. Okwubor), Sentürk – Marx (67. Korte), Rona – Krüger, Paraschiv (75. Kwadwo) – Esswein (82. Ulusoy), Udebuluzor (55. Wooten)
Schiedsrichter: John Bender, TSV Gomaringen
Tore: 1:0 Eroglu (15.,), 2:0 Eroglu (17.), 3:0 Eroglu (45.), 4:0 Eroglu (52.), 5:0 Eroglu (54.), 6:0 Eroglu (68.), 7:0 Moutassime (84.)
Moritz Kaltwasser
Geschrieben von: Stephan R.T.
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