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  • 1. FC Union Berlin, 03. März 2008

     

    Wölfe erlegt - von der Presse gejagt!


    Von:  yeti

    Unser letztes Punktspiel gegen den VfL Wolfsburg in deren altem VfL-Stadion war ein sehr brisantes. Im November 2004 unterlag der 1. FC Union Berlin den Wölfen vor 750 Zuschauern mit 1:2 und war damit so gut wie viertklassig. Wütende Anhänger der Köpenicker stellten die Mannschaft noch am Bahnhof der Autostadt zur Rede. Union stieg am Ende der Saison in die Oberliga ab. Nun ging es erneut in einem Punktspiel der Regionalliga Nord gegen die Niedersachsen, diesmal allerdings unter anderen Vorzeichen.

    Zwar kämpft Union auch heuer um den Verbleib in Liga drei, die Tabellensituation ist allerdings deutlich besser und sogar der Aufstieg in die zweite Bundesliga noch drin. Folgten 2004 lediglich 300 Berliner ins VfL-Stadion, waren es vergangenen Freitag gleich 1.400, die hauptsächlich per Entlastungszug aus Berlin anreisten. Handgezählte 705 Unioner begannen ihre Reise am Nachmittag unter der Begleitung von unzähligen Staatsdienern in Berlin und erreichten mit zwanzig Minuten Verspätung Wolfsburg. Noch im Zug erfuhr man, dass man die Partie deshalb um dieselbe Zeit verschieben würde, was sich letztendlich als richtig herausstellte. Großes Gedränge an den Kassen am Gästeblock und auch innerhalb des Stadions. Die Meute hatte keine Lust über zwei Stunden im Regen zu stehen und besetzte deshalb kurzerhand die Sitzplatzränge des Stadion, was sich auch akustisch auszahlen sollte.

    Auf dem Platz gab es eine sehr souveräne Mannschaftsleistung der Berliner. Von Wiedergutmachung für die Klatsche in Erfurt war bei den Wöfen nichts zu sehen. Union dominierte das Spiel und konnte durch einen Hammer-Freistoß von Mattuschka in Führung gehen. Satte 35 Meter trennten Ball und Tor, ehe unser Freistoßspezialist die ruhende Kugel in die Maschen drosch. Fortan entwickelte sich das erste Spiel der Saison, bei dem man nicht um den Sieg der Köpenicker fürchten musste. Gebhardt und Löring erhöhten noch vorm Pausentee auf 3:0, in Hälfte zwei wurde das Ergebnis souverän nach Hause verwaltet.

    Auf den Rängen war schon deutlich mehr los. Zuweilen brutal lauter Support mit schönen Hüpfeinlagen und einem neuen Lied, erinnerten an das Gastspiel in Magdeburg. Die Heimfans machten es sich auf der Haupttribüne mit ein paar Fahnen bequem, waren aber nur optisch präsent. In Hälfte zwei zelebrierten sie einen Protest gegen Stadionverbote und verließen den ihren Standort. Inwiefern man das als wirkungsvolle Maßnahme bezeichnen kann, sei mal dahingestellt.

    Die feierwütigen Berliner zog es recht zügig zurück zum sehr bequemen Sonderzug, wo eine recht zivilisierte Siegesfeier zelebriert wurde. Nicht ganz so zivilisiert berichteten die Wolfsburger Medien über die Fans des 1. FC Union Berlin. Schlagworte wie ‚Hooligans’ und ‚gewaltbereite Ultras’ fanden inflationär Anwendung und spiegeln kaum die Realität wieder. Wahr ist, dass einige Sitze zu Bruch gingen, aber von Horden besoffener Idioten, die den Verkehr in Wolfsburg lahm legten und vor denen sich die Bürger versteckten, habe ich nichts gesehen. Fußballfans durch derlei niederträchtige Berichterstattung in Verruf zu bringen scheint immer mehr in Mode zu kommen - traurig.

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    Geschrieben von:  yeti

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