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  • 1. FC Frankfurt, 16. Januar 2008

    Zu Hause hui, auswärts eher pfui


    Von:  Mitsch35

    Im Jahr zwei unter dem Trainergespann Helbig/Theis steuert Viktoria seiner besten Bilanz seit dem Oberliga-Abstieg 2004 entgegen. Bei ‚Halbzeit’ der Saison 2007/08 stehen die Frankfurter Kicker auf dem dritten Rang der Brandenburgliga und im Landespokal-Viertelfinale. „Wir stehen in der Abwehr sicherer und haben im Sturm einen treffsicheren Henry Haufe“, hat Klaus-Dieter Helbig als Ursache für die gute Tabellenposition ausgemacht. Nach der 1:3-Auftaktniederlage in Neustadt stellte der Coach das alte Libero-Verteidigungssystem auf die Viererkette um. „Das hat gewisse Risiken, aber es macht dem Gegner die Räume im Zentrum eng, und unsere beiden mittleren Außenpositionen sind immer besetzt, gestatten wegen der kürzeren Wege ein schnelles Umschalten in den Angriff.“ Das habe sich bewährt, und daran glaube die Mannschaft nach anfänglichem Zögern und Zaudern jetzt fest.

    Auffallend die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsbilanz. Während die Oderstädter daheim als einziges Team in acht Partien keinen Punkt abgaben, sind sie auswärts mit nur einem Sieg und drei Unentschieden viertschlechteste Mannschaft der Liga. Das macht den Unterschied zum souveränen Spitzenreiter BSC Süd, der noch keine Niederlage einstecken musste, und den zweitplatzierten Falkenseern aus.

    „Zu Hause sind wir eine Macht“, urteilt der Coach. „Da spielen wir sehr diszipliniert, bewahren die Ruhe, warten geduldig auf unsere Chancen. Auf fremden Plätzen ist die insgesamt junge Mannschaft nicht so selbstbewusst, da fehlt es oft an der letzten Konsequenz.“

    Dennoch habe Viktoria nur in zwei Auswärtsspielen enttäuscht: beim 1:1 in Laubsdorf, wo den Gastgebern vier gesperrte Stammspieler fehlten und deshalb wohl etwas unterschätzt wurden, und beim 2:2 nach 2:0-Führung in Ortrand. Auch beim 3:3 bei den Prignitzer Kuckuck Kickers sei mehr drin gewesen.

    Zuletzt aber legte der FFC eine beeindruckende Serie hin. Seit dem 1:0 gegen Altlüdersdorf am 20. Oktober sind die Frankfurter in acht Punkt- und zwei Pokalspielen ungeschlagen. „Auf unseren Pokal-Viertelfinalgegner warten wir noch, vielleicht haben wir nach vier Auswärtsspartien auch mal Losglück und spielen zu Hause“, hoffen Helbig und sein Co-Trainer Sven Theis, der mit 340 Spielen immer noch die Viktoria-Einsatzliste vor Sascha Geister (310), Thomas Bleck (267) und Stefan Reich (242) anführt.

    Stützen sind nach wie vor der überall einsetzbare Kapitän und Antreiber Carsten Moritz (35), der Verteidiger und Zivildienstleistende Michel Winkler (20) sowie das gerade 19 Jahre (11.01.) alt gewordene Stürmertalent Henry Haufe. „Er hat seine gute Entwicklung in den zwei Männerjahren und auch bei Hallenturnieren bestätigt“, lobt Helbig seinen ‚Knipser’. Haufe steht jetzt schon bei 14 Treffern. Im Vorjahr hatte er mit 15 Saisontoren nach besserer Viktoria-Rückrunde entscheidenden Anteil am Klassenerhalt und am elften Platz. Florian Bitzka (19) hat sich einen Stammplatz erkämpft, Tommy Neumann (19) jedoch hat nach starkem Beginn abgebaut. „Stefan Ammer und der wegen Verletzung gehandicapte Björn Keller können von ihren Qualitäten her mehr, ebenso Nachrücker wie der schnelle Maximilian Weyer oder Stefan Schulz“, ist der Trainer überzeugt. Benjamin Ehresmann und Fred Garling müssten mehr Stabilität zeigen. Michael Arndt sei im Defensivbereich gut, doch erwarte man in der Offensive mehr vom 1,97 Meter langen Studenten. Stefan Reich habe bei nur einmal Training die Woche nicht enttäuscht.

    Job, Bundeswehr, Studium und Familie haben für die Amateurfußballer weiter den Vorrang. Deshalb denkt keiner ernsthaft an die Oberliga-Aufstieg. Der Rückstand zum Spitzenreiter Brandenburg-Süd beträgt ohnehin schon sieben Punkte, zum Tabellenzweiten (Falkensee-Finkenkrug), der die Relegation bedeuten könnte, drei Zähler. Kaum denkbar, dass sich Haudegen vom Schlage eines Moritz, Geister, Reich, Philipp oder Keller mit den Strapazen von zusätzlichen Trainingseinheiten und langen Reisewegen und mit der Aussicht auf den prompten Wieder-Abstieg anfreunden könnten.

    Weiter oben mitspielen, die Großen ärgern und junge Leute zu ihrer eigenen Entwicklung heranziehen, fordern und fördern wird deshalb weiterhin die erste Viktoria-Devise sein. Das Ende der sportlichen Fahnenstange muss das, langfristig gesehen, bei professionellem Umfeld nicht bedeuten.

    Anfang Mai, einen Monat vor Saisonende, wird sich Viktoria in Einzelgesprächen einen Überblick verschaffen, wer kommt und wer geht. Jetzt schon ist klar, dass sich der lange verletzte André Biemüller für die in fünf Wochen beginnende Rückrunde zurückmeldet, möglicherweise auch der Ex-Frankfurter Florian Krause (Seelow), der bei der Bundeswehr in Storkow stationiert ist.

    Halbserien-Statistik: 3. Platz mit 30 Punkten und 32:21 Toren. Heimbilanz: 8 - 0 - 0, auswärts: 1 - 3 - 3.

    Eingesetzte Spieler: 22, in allen 15 Partien dabei: Arndt, Haufe und Winkler. 14 Einsätze: Moritz, Werner und Ammer; 13: Philipp, Garling und T. Neumann; 12: Reich; 11: Kersten und Bitzka; 10: Ehresmann; 9: Geister; 8: Keller.

    Torschützen: 14 Tore: Haufe; 4: Reich; 2: Keller, Moritz, Ehresmann, Philipp und Winkler; je 1 Treffer: Werner, Arndt, Beckmann und Bitzka.

    Höchster Sieg: 5:1 (6. Runde) gegen Oranienburg, höchste Niederlage: 1:3 in Neustadt (1. Spieltag) und bei Babelsberg II (7. SPT). Keine Minus-Serie, schlechteste Platzierung: 12. nach dem 1:2 beim BSC Süd (3. Runde).

    Beste Serie: acht Spiele ungeschlagen (8. bis 15. Runde) mit 6 Siegen und zwei Unentschieden.

    Geschrieben von:  Mitsch35

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