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  • SG Rotation Prenzlauer Berg, 10. Dezember 2008

    Zweite Mannschaft zu Gast zwischen Kühen, Schweinen und den Sportfreunden Kladow


    Da die zweite Vertretung der SG Rotation Prenzlauer Berg am zweiten Advent nichts Besseres zu tun hatte, machte sie sich auf den Weg zum Auswärtsspiel. Die SG Rotation II und die zweite Mannschaft von den Sportfreunden Kladow waren wohl auch die einzigen beiden der drei Parteien, die zu einem Fußballspiel gehören, denn der angesetzte Schiedsrichter kam nicht!

    Uns war nach dieser Information schon vor dem Spiel klar, dass das erklärte Ziel bei dem Tabellenfünften aus Kladow noch schwerer zu erreichen sein würde, als es so oder so schon gewesen wäre. Dennoch spürte man, dass jeder einzelne der Mannschaft voller Konzentration steckte, um das bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Von Beginn an setzte die, aus dem Hürtürkel-Spiel, ersatzgeschwächte Mannschaft der SG Rotation, die scheinbar etwas überheblich wirkende Kladower Mannschaft unter Druck. Man attackierte die Heimmannschaft schon in deren Hälfte und ließ so keinen Platz für einen geordneten Spielaufbau. Die Kladower, denen keine effektiveren Mittel als Weitschüsse einfielen, blieben bis dahin mehr als harmlos. Spätestens nach dem 1:0 merkten die Gastgeber, dass das heutige Spiel keines Falls von Leichtigkeit sein würde. Kladow machte nun mehr und kam folglich zum mehr oder weniger verdienten Ausgleich. Rotation verlegte sich nun aufs Kontern. Dabei entstand aber auch keine wirkliche Torgefahr und somit ging es mit dem 1:1 in die Kabine. Die anfängliche Angst, eine parteiische Pfeife zu haben, wurde im Keim erstickt, denn in der ersten Halbzeit leitete er dieses Spiel ruhig und neutral.

    Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde das Spiel nun etwas ruppiger. Vereinzelt harte Attacken, die aus der ersten Hälfte schon bekannt waren, häuften sich. Nun begann die Zeit, des mit einem sensationell ausgestattetem Brüllorgan, der Pfeife. Anstatt seiner Linie konsequent treu zu bleiben, ließ er die Attacken immer ruppiger werden, ohne sie zu ahnden. Damit zog sich die Pfeife den Unmut der Rotationer zu. Aufgrund zahlloser und zum Teil brutaler Attacken setzten wir uns mit denselben Mitteln zu wehr.

    Zur Überraschung wurden harte Fouls auf der einen Seite gepfiffen und auf der anderen Seite nicht. Folge der inkompetenten Spielleitung war mal wieder eine Verletzung eines RPB-Spielers, diese Saison ja nichts Neues. Und als ob das nicht genug des Guten wäre, nein der Schiedsrichter unterbrach noch nicht mal das Spiel (der Spieler der RPB blieb verletzt liegen), gleiche Situation, der verletzte Spieler war ein Kladower, der Schiedsrichter unterbrach das Spiel sofort. Das nur am Rande um hier einmal zu zeigen, dass hier nicht unparteiisch gepfiffen wurde. Die lachhafte Begründung der Pfeife sei gewesen: „Entschuldigung hab ich nicht gesehen“, dabei ist allein der Schiedsrichter für die Gesundheit aller Spieler verantwortlich. Wenn man nun schon keine überharten Foulspiele pfeift, dann doch bitte wenn ein Spieler danach verletzt am Boden liegen bleibt. Nun gut, auch diese notgedrungene Auswechslung machte uns nicht schwächer. Mit frischer Kraft auf der linken Seite ging es in die letzte halbe Stunde.

    Es stand immer noch 1:1 und somit war das gesetzte Ziel immer noch in Sicht. Die ruppige Gangart hielt an und wir ließen uns dazu hinreißen, unsere Konzentration gegen das Diskutieren mit der ‚einheimischen Pfeife’, einzutauschen. Nachdem uns ein klarer Elfmeter verweigert wurde, gab es, nach einem klaren Foulspiel welches selbst der Schiedsrichter nicht leugnen konnte, dann doch endlich einen. Dies war die Chance zur Führung. Der Schütze lief an und traf. Endlich 2:1 in Führung … dachte man. Ihr werdet es erraten, die Pfeife hatte mal wieder die Finger im Spiel. Er ließ den Elfmeter wiederholen, weil zwei Spieler der verteidigenden Mannschaft zu früh in den 16er gelaufen sind. Lassen wir uns mal ins Regelwerk niedersinken … ah richtig, der Schiri lag mal wieder falsch. Das Tor hätte zählen müssen, denn der Spieler, der sich durch das zu frühe Reinlaufen in den Strafraum ein Vorteil verschaffte, konnte diesen nicht nutzen, da der Elfer ja verwandelt wurde. Nun hatte der Schiedsrichter seinen verbalen Auftritt. Anstatt dem Spieler, der sich selbstverständlich und zurecht über die Wiederholung beschwerte, sachlich darüber aufzuklären, wie dies zu Stande kam, wurden nun fleißig die Spieler wollgenölt. Nachdem die Pfeife die selbstdarstellerische Pause für sich genutzt und beendet hatte, konnte der Elfer nun wiederholt werden. Dieser wurde dann kläglich vergeben. Angesteckt vom brüllenden Spielleiter dachte sich auch so mancher Kladower, er könnte sich von seinem Vorbild dem Trainer, gleichzeitig auch die Pfeife des Spiels, was abschauen. Der scheiternde Schütze wurde nun so laut beleidigt, dass selbst unser Torwart auf der anderen Seite mit den Ohren schlackerte. Die Pfeife hörte und sah mal wieder nix. Wie sollte es auch anders sein? Weiterspielen hieß die Divise.

    Mit gewohnt fairer Spielweise ging es dann weiter. Einige unserer Spieler wurden im weiteren Verlauf grob attackiert und mit weniger schöner Wortwahl belegt. Man kann es den Spielern nicht verdenken, denn der Trainer/die Pfeife machte ja munter mit. Auch hier ein Tipp, ein paar gelbe Karten hätten dem Spiel eventuell gut getan. Verbale Brüllattacken sind und sollten bei einem anständigen Sportsmann, der ein Spiel leitet, nicht zu sehen sein.

    Die mittlerweile nur noch zu zehnt (Zitat: „unfair spielenden“) Rotationer mobilisierten die letzten Kräfte, um sich gegen die Attacken der Gastgeber zu wehren und dem Schiedsrichter im Kampf ums lauteste Schreien Paroli bieten zu können. Mit dieser doppelten Beschäftigung retteten wir uns dann über die Zeit und nahmen den Punkt gerne mit. Nun ja, wie heißt es so schön: Andere Länder, andere Sitten. Dabei dachte ich immer, Kladow ist ein Teil von Berlin.

    Geschrieben von:  spielversteher

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