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  • 1. FC Normannia Gmünd, 31. Januar 2008

     

    „Die Niederlage gegen Kirchheim hat es uns verdorben“


    Von:  Eodin

    Guiseppe Catizone hat für den VfB Stuttgart, den 1. FC Saarbrücken und die Stuttgarter Kickers in den drei höchsten deutschen Spielklassen gespielt. Der 30-Jährige war schon zweimal vereinslos, heuerte dann aber jeweils bei einem Oberligisten an und liegt nach der Hinrunde mit dem 1. FC Normannia Gmünd auf dem neunten Tabellenplatz der Oberliga Baden-Würrtemberg. die-fans.de sprach mit dem Mittelfeldspieler über verpasste Chancen, seine Ziele und die Zeit nach seiner Fußballkarriere.

    Normannia liegt derzeit im gesicherten Mittelfeld. Wie läuft die Vorbereitung und welchen Tabellenplatz wollen Sie mit der Mannschaft am Saisonende belegen?

    Die Vorbereitung ist zurzeit etwas hart. Wir sind noch in der Anfangsphase der Vorbereitung. Sie läuft für mich persönlich und für die Mannschaft recht positiv. Die Jungs ziehen mit und es macht auch Spaß.

    Wir hatten eine interne Vision, dass wir um den vierten Platz mitkämpfen. Aber die Niederlage gegen VfL Kirchheim unter Teck (Anm.d.Red.: 1. FC Normannia Gmünd verlor am 15. Spieltag zu Hause mit 1:2 gegen den VfL Kirchheim unter Teck) hat uns das ein bisschen verdorben. Wenn wir unter die ersten sechs Mannschaften kommen, wäre es eine großartige Saison für Normannia Gmünd.

    Werden Sie ihren auslaufenden Vertrag bei der Normannia verlängern?

    Momentan kann ich dazu noch nichts sagen. Es ist keiner vom Verein auf mich zugekommen und ich habe mir, ehrlich gesagt, auch noch keine Gedanken gemacht, wie es dann nach dem Sommer aussieht. Ich werde auf jeden Fall alles geben und versuche, dass ich vielleicht nochmal den Sprung in die Regionalliga schaffe.

    Warum ist Ihnen in Ihrer Zeit beim VfB Stuttgart nicht der Durchbruch gelungen?

    Es lag einfach daran, dass ich um mich herum nicht die richtigen Leute hatte. Klar ist man auch selber Schuld, man ist jung und naiv. Ich will nicht alles auf die Berater schieben, aber hätte ich zu dem Zeitpunkt einen richtigen Berater gehabt, nicht einen Manager, sondern einen Berater, der mich richtig beraten hätte, wäre ich zunächst nie vom VfB weggegangen. Dann bin ich zu Saarbrücken. Da war es gar nicht mal so schlecht, dort hatte ich 21 Spiele in der zweiten Bundesliga und es lief gut. Es hat halt der Mannschaftserfolg gefehlt und wir sind abgestiegen. Dann hat alles seinen Lauf gehabt.

    Vor Ihrer Zeit bei Sonnenhof Großaspach und bei Normannia Gmünd waren sie jeweils vereinslos. Woran lag das und was haben Sie in dieser Zeit gemacht?

    In der Zwischenzeit bin ich von einem Probetraining zum anderen gegangen oder habe ich bei einem Verein fit gehalten. Es ist immer wieder an Kleinigkeiten gescheitert. Dann war irgendwann mal der Transfermarkt zu und dann wollten die Vereine auch während der Saison nichts mehr machen. Letztendlich ist es dann immer wieder an Kleinigkeiten gescheitert. Dann ist ein Jahr ruck-zuck um.

    Was denn für Kleinigkeiten?

    Entweder ist es am Finanziellen gescheitert oder der Verein hat sich letztendlich für keinen Neuzugang entschieden. Oder die haben gesagt, wir haben jetzt einen Spieler auf der Seite, wir brauchen einen Stürmer.

    Wieso waren diese ‚Manager’, wie Sie es sagen, schlecht?

    Sie waren natürlich menschlich korrekt. Man hätte mich zu dem Zeitpunkt einfach besser beraten sollen. Wie gesagt, ich will nicht alles auf die Berater schieben, denn letztendlich fällt immer der Spieler die Entscheidung. Es ist einfach so gekommen und man muss einfach nach vorne schauen, fertig. Ich nehme die Zeit mit, es war eine schöne Zeit. Die zwei Jahre in der Bundesliga und die fünf Bundesligaspiele wird mir keiner mehr im Leben nehmen. Von dem her geht es einfach weiter.

    Welcher Trainer hat Sie am meisten weitergebracht?

    Da gibt es eigentlich verschiedene. Von Wolfgang Geiger zum Beispiel, der jetzt Chefscout beim FC Augsburg ist, habe ich sehr viel taktischen Bereich im gelernt. Genau wie bei Ralf Rangnick, der mich gefördert hat und er mir auch die Chance gegeben hat, in den Profibereich reinzukommen. Mit Felix Magath hatte ich auch eine gute Zeit. Das ist ein ganz anderer Trainer...

    ...quält er die Spieler wirklich so im Training?

    Nein, klar war das eine Umstellung für mich. Ralf Rangnick und Felix Magath sind zwei verschiedene Trainer. Nicht jeder Trainer trainiert gleich, das war schon ein Unterschied. Aber letztendlich hat es mich auch weitergebracht. Bei Saarbrücken war ich dann topfit. Vom menschlichen her hatte ich mit Felix Magath immer wieder gute Gespräche und er wollte natürlich nicht unbedingt, dass ich den Verein verlasse. Er hat mich bei allen Gesprächen gut beraten. Wenn ich es jetzt nochmal packen sollte mit der Regionalliga oder mit wirklich viel Glück in die dritte Liga, dann nur mit Alexander Zorniger, dem Trainer von Normannia Gmünd. Er holt bei mir grad bei mir alles raus, was ich noch habe.

    Wer war Ihr unangenehmster Gegenspieler?

    Das war der Roman Tyce vom TSV 1860 München. Es gab kein Spieler, der mir immer wieder so schnell auf den Füßen stand. Bei einem ersten Spiel von Anfang an in der Bundesliga gegen 1860 bin ich einfach nicht ins Spiel gekommen. Er hat mich permanent attackiert. Einen Gegenspieler, den ich nie vergessen werde, ist der Weltmeister Bixente Lizarazu. Es war einfach das Gefühl gegen einen Weltmeister von 1998 im Jahre 1999 zu spielen. Es waren einfach zwei, drei gute Duelle. Das sind halt Sachen, die einem im Leben in Erinnerung bleiben.

    Was war bisher der größter Erfolg in Ihrer Fußballkarriere?

    Mein größter Erfolg war der Profivertrag bei Stuttgart. Ansonsten gibt es sehr viele schöne Momente. Ich hatte eine Topjugend. Von der F-Jugend bis zur A-Jugend hatte ich super schöne und erfolgreiche Jahre.

    Haben Sie schon eine Vorstellung, was Sie nach Ihrer Fußballkarriere machen wollen?

    Da ich grade bei Normannia Gmünd spiele und es mir so die Zeit zulässt, trainiere ich zurzeit noch einen Verein. Ich trainiere einen Verein in Vellbach in der Kreisliga B, Aktive. Ich bin auch gerade dabei, meinen Trainerschein bei der Sportschule Ruit zu machen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es in die Richtung Trainergeschäft geht. Aber letztendlich will ich schon im Sportbereich bleiben. Ob ich mich vielleicht umschulen lasse, das müssen wir dann mal schauen. Das hängt auch alles davon ab, was jetzt im Sommer passiert.

    Wie wäre Ihr Leben verlaufen, wenn Sie kein Fußballer geworden wären? Was würden Sie heute machen?

    Ich habe Fahrzeuglackierer gelernt, aber ich glaube, ich wäre jetzt noch beim VfB in der Geschäftsstelle oder im Fanshop angestellt. Zwischen der Lehre und meiner Karriere war ich beim VfB-Fanshop tätig. Das war auch eine ganz coole Zeit. Ich denke mal, wenn ich nicht Profi geworden wäre, dann wäre ich noch dort im Fanshop.

    Vielen Dank für das Gespräch.

    Geschrieben von:  Eodin

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