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  • BFV, 29. April 2013

     

    „Die Zukunft mit den Vereinen gestalten“ – Der neue unterfränkische Bezirksvorsitzende Jürgen Pfau im Interview


    Von:  Stephan R.T.

    Nach dem Rücktritt von Rolf Eppelein hat sich der unterfränkische Bezirksausschuss des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in seiner Sitzung am 26. April einstimmig für Jürgen Pfau als Nachfolger ausgesprochen. Der BFV-Vorstand hat den 37-Jährigen daraufhin zum neuen Bezirksvorsitzenden berufen. Im Interview spricht der aus Frankenwinheim im Kreis Schweinfurt stammende bisherige Stellvertreter Eppeleins über seine neue Aufgabe, die anstehenden Herausforderungen und seine Ziele.

    Herr Pfau, warum haben Sie die Aufgabe als Bezirksvorsitzender übernommen?

    Weil es eine verantwortungsvolle und sehr reizvolle Position ist, in der man seine eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen kann. Als mir der Bezirksausschuss vor drei Jahren sein Vertrauen geschenkt und mich zum stellvertretenden Bezirksvorsitzenden gewählt hat, war ja durchaus absehbar, dass ich irgendwann einmal das Amt übernehmen könnte. Deshalb musste ich jetzt auch nicht lange überlegen.

    Wie würden Sie Ihre zukünftige Arbeit beschreiben?

    Als Spielleiter für den Kreis Schweinfurt und im Verbands-Spielausschuss war ich bisher ja eher im operativen Geschäft tätig. Zukünftig liegen meine Aufgaben als höchster Repräsentant des Fußballbezirks mehr im organisatorischen-administrativen Bereich. Ich sehe mich als Bindeglied zwischen den Vereinen aus der Region und der Verbandsspitze und zugleich natürlich als Schnittstelle zwischen den Bereichen Herren/Frauen, Junioren/Juniorinnen, Schiedsrichter, Sportgerichte und Ehrenamt.

    Rolf Eppelein hat sich gewünscht, dass Sie weiterhin immer ein Ohr für die Sorgen der Vereine an der Basis haben…

    Das ist für mich selbstverständlich. Ich möchte die gute Arbeit meines Vorgängers fortsetzen und natürlich ganz nah am Puls des unterfränkischen Fußballs dran sein. Ich komme selbst von der Basis, habe lange Jahre als Schiedsrichter Spiele bis zur Bezirksoberliga gepfiffen und beim BFV als Jugendgruppenspielleiter angefangen. Eines ist doch völlig klar: Nur mit den Vereinen gemeinsam können wir die Zukunft des Amateurfußball positiv gestalten.

    Was sind denn für Sie die größten Herausforderungen?

    Dazu gehört sicher der demografische Wandel. Gerade in den ländlichen Regionen Unterfrankens werden uns die sinkenden Geburtenzahlen besonders stark treffen. Wir haben in den vielen kleinen Ortschaften aktuell fast überall noch einen Fußballverein und ich möchte, dass trotz der unvermeidbaren demografischen Entwicklung so viele Vereine wie nur möglich erhalten bleiben. Unsere Klubs sind schließlich auch der gesellschaftliche Lebensmittelpunkt in unseren Dörfern und Städten. Zudem müssen wir uns im Bezirk auch personell Gedanken machen, denn einige Funktionäre werden altersbedingt im nächsten Jahr ausscheiden. Und wir brauchen auch mehr Schiedsrichter.

    Haben Sie schon Lösungsmöglichkeiten im Kopf?

    Vorab: Vereinsschließungen oder Fusionen sind für mich nicht die richtigen Antworten, es sei denn, es gibt in einem kleinen Ort mehrere Fußballvereine. Dann kann man über eine Fusion nachdenken. Wir müssen uns vielmehr überlegen, wie Vereine, grundsätzlich besser kooperieren können. Deshalb wollen wir die Spielgemeinschaften zukünftig flexibler gestalten und sie an den tatsächlichen Bedürfnissen der Vereine ausrichten. Überall in Bayern hat es dazu ja gerade bei den Runden Tischen einen intensiven Austausch mit den Vereinen gegeben. Zudem müssen wir weiter für das Ehrenamt werben und versuchen, Vereinsmitarbeiter auch für die Arbeit im Verband zu begeistern. Und wir sollten uns bemühen, auch Spieler, die ihre Fußballschuhe an den Nagel hängen und ihre aktive Laufbahn beenden, als Schiedsrichter zu gewinnen.

    Welche kurzfristigen Ziele haben Sie sich bis zum Bezirkstag im nächsten Jahr gesetzt und wie stellen Sie sich langfristig die Zukunft des unterfränkischen Fußballs vor?

    Ich werde mich jetzt zunächst einmal intensiv in das Amt einarbeiten und auch versuchen, Impulse aus den Reihen der Vereine aufzunehmen. Bei den Kreistagen und dem Bezirkstag wollen wir mit den Vereinen gemeinsam richtungsweisende Entscheidungen treffen. Die Klubs werden – wie bei den letzten Kreis- und Bezirkstagen vor drei Jahren – wieder aktiv einbezogen. Dann geht es natürlich darum, die schon angesprochenen Herausforderungen zu meistern. Die demografische Entwicklung können wir nicht aufhalten. Wir können aber dafür sorgen, dass unsere Sportart attraktiv bleibt, zum Beispiel durch neue Relegationsmodelle, Highlightveranstaltungen im Verein, Kreis und Bezirk oder mit unserer Kampagne ‚Pro Amateurfußball‘.

    Vielen Dank für das Gespräch

    Zur Person: Jürgen Pfau wurde am 1. November 1975 in Schweinfurt geboren. Der zweifache Familienvater begann seine Funktionärslaufbahn beim Bayerischen Fußball-Verband 2003 als Jugendgruppenspielleiter. Zwei Jahre später wurde er Kreis-Jugendleiter in Schweinfurt, ehe der heute 37-Jährige 2009 zum Kreis-Spielleiter gewählt wurde. Der Würzburger Polizeihauptkommissar ist seit 2010 zudem als Beisitzer im Verbands-Spielausschuss für die Landesliga und den Toto-Pokal zuständig. Als aktiver Fußballer stand Jürgen Pfau beim TSV Heidenfeld in der Kreisklasse zwischen den Pfosten. Der neue unterfränkische Bezirksvorsitzende ist zudem seit 1994 Schiedsrichter und pfiff neun Jahre lang in der Bezirksoberliga.

    Thomas Müther

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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