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  • DFL, 11. Januar 2024

     

    Das Spiel mit den Fußballtransfers


    Von:  Stephan R.T.

    Nur wenige Tage trennen die Bundesliga vom Anpfiff der zweiten Saisonhälfte. Die meisten Neuzugänge werden dann allerdings noch nicht auflaufen. Das Transferfenster, das sich am 2. Januar geöffnet hat, schließt sich nämlich erst am 2. Februar, und bis dahin kann viel passieren.

    Den Auftakt im Wechselspiel der Kicker hat Eintracht Frankfurt gemacht. Die ablösefreie Ausleihe von Donny van de Beeck vom englischen Spitzenclub Manchester United, verbunden mit einer Kaufoption im Sommer, erlaubt es dem derzeitigen Tabellensechsten, den Mittelfeldspieler gründlich zu testen. Wenn der Verein unter Trainer Dino Toppmöller den Niederländer in der Saison 2024/2025 behalten will, werden 10 Millionen Euro fällig.

    Dass kostenlose Leihe plus Kaufoption eine vernünftige Lösung ist, ist zweifellos. Die Norm ist das allerdings nicht immer im Riesengeschäft mit dem Fußballertransfer. Je höher die Ablösen sind, desto größer ist die Erwartungshaltung – und leider auch die Enttäuschung, Durch diese Risiken lassen sich zwischen dem Spiel des Fußball Transfers, sowie dem Glücksspiel im Online Casino Parallelen ziehen. Auch im Casino muss man etwas riskieren und hat die Chance den großen Gewinn zu machen. Das Spiel mit dem Glück heißt aber auch das Risiko alles zu verlieren. Das ist vor allem bei den Stars auf dem Fußballfeld nur allzu oft der Fall.

    Der teuerste Transfer aller Zeiten war der Wechsel von Brasiliens Superstar Neymar jr. Rund 222 Millionen Euro ließ sich der französische Meister 2017 den Wechsel des Ballzauberers vom FC Barcelona kosten. Doch obwohl der Kicker unbestritten einer der besten der Welt ist, neigt er auch zu Unbeständigkeit auf dem Fußballfeld. Der Traum des elf-maligen französischen Meisters, mit dem teuersten Spieler aller Zeiten im Kader die Champions League zu gewinnen, blieb unerfüllt.

    Mittlerweile spielt Neymar jr. bei Al-Hilal. Der Saudi-Verein ließ sich den Wechsel im vergangenen Sommer 90 Millionen Euro Ablöse kosten. So beeindruckend das auch klingt, es sind immer noch 132 Millionen Euro weniger als St. Germain hingeblättert hatte.

    Hinter den haushohen Erwartungen blieb auch Ousmane Dembélé zurück. Nach seinem 135 Millionen Euro teuren Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Barcelona 2017 machten ihm vor allem Verletzungen immer wieder zu schaffen. Der von Schulden geplagte spanische Club ließ ihn 2022 schließlich erleichtert für 50 Millionen Euro nach Paris wechseln, nachdem sogar schon von einem ablösefreien Transfer die Rede war. Beim französischen Meister hat Dembélé in dieser Saison in 15 Spielen 1 Tor geschossen und 6 Vorlagen geliefert.

    Ein weiterer Spieler, der eine Ablöse in dreistelliger Millionenhöhe eingebracht hatte und umso tiefer gestürzt ist, ist der Mittelfeldspieler Philippe Coutinho. Der FC Barcelona hatte sich seinen Transfer vom FC Liverpool im Wintertransferfenster 2018 sage und schreibe 135 Millionen Euro kosten lassen. Eineinhalb Jahre später überließ Barca ihn dem deutschen Rekordmeister Bayern München für eine Leihgebühr von 8,5 Millionen Euro. Danach wurde Coutinho 2022 kostenlos an Aston Villa ausgeliehen, bevor der britische Club ihn für eine Ablöse von 20 Millionen Euro kaufte. Derzeit steht Coutinho als Leispieler bis zum Sommer bei Al-Duhail in Saudi-Arabien im Kader. Sein Marktwert ist auf 9 Millionen Euro gesunken.

    Bei Eden Hazard erwies sich der Name, der übersetzt Risiko heißt, als Omen. Der belgische Stürmer, dessen Einkauf vom FC Chelsea sich Real Madrid 2019 eine 115 Millionen Euro hohe Ablöse kosten ließ, konnte in Spanien nicht an seine alte Form anknüpfen. Nach dem Auslaufen seines Vertrags in Madrid im Sommer 2023 konnte er keinen neuen Verein finden. Im Oktober 2023 verkündete Eden Hazard das Ende seiner aktiven Karriere.

    Manchmal machen sich allerdings selbst gigantische Ablösen bezahlt. Paris St. Germain ließ 180 Millionen Euro springen, um 2018 den damals erst 19 Jahre alten Kylian Mbappé vom AC Monaco zu kaufen. In der Summe war ein Verlängerungsbonus von 35 Millionen Euro enthalten.

    Dass er das Geld für Paris wert ist, hat Mbappé seitdem immer wieder unter Beweis gestellt. Sieben Meistertitel mit St. Germain, 3 französische Pokalsiege und Superpokalsiege, dreimaliger französischer Spieler des Jahres, Träger des Goldenen Schuhs, Weltmeister 2018 und Vize-Weltmeister 2022 – die Liste seiner Erfolge ist lang.

    Bevor allerdings auch nur ein Transfer angekündigt wird, haben hinter den Kulissen Sportberater, Agenten und Vereine so manches Duell hinter sich. Je lukrativer der Deal ist, desto mehr wird verhandelt.

    Der Handel mit den Fußball-Profis brachte es weltweit allein im Jahr 2019 mit 18.042 Transfers auf rund 6,5 Milliarden Euro Umsatz.

    Damit alles bei dem Geschäft mit rechten Dingen zugeht, hat die FIFA strikte Richtlinien, welche Bedingungen seitens des abgebenden und des aufnehmenden Clubs für den Vereinswechsel vorliegen müssen. Dabei müssen alle Transaktionen innerhalb des Transferfensters angemeldet und abgewickelt werden.

    Doch selbst wenn die korrekten Daten gemeldet und seitens der FIFA registriert werden, kann die ärztliche Untersuchung einen Transfer in letzter Minute platzen lassen.

    Dass etliche Spieler nach Vertragsablauf ohne die begehrte Zahlung an den alten Verein einen neuen Club finden dürfen, haben sie dem belgischen Profi Jean-Marc Bosman zu verdanken. Der hatte 1995 vor dem Europäischen Gerichtshof geklagt, weil sein abgebender Club trotz Vertragsende eine hohe Ablöse für ihn gefordert hatte, die ihm den Wechsel zu einem neuen Verein und damit die Fortsetzung seiner Karriere unmöglich gemacht hatte.

    Und während es bei den teuersten Kickern bis zum 2. Februar jede Menge Spekulationen gibt, finden etliche Transfers ohne große Fanfare und zum Ende des Winterfensters statt, und das nach dem Anpfiff im neuen Jahr.

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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