BFV, 26. Mai 2014
Jürgen Pfau bleibt Bezirks-Vorsitzender des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in Unterfranken. Auf dem Bezirkstag in Würzburg bestätigten die 209 Delegierten den 38-jährigen Schweinfurter mit überragender (eine Gegenstimme) im Amt. „Ich möchte den Bezirk Unterfranken gemeinsam mit dem Bezirksausschuss und den Vereinen in den kommenden vier Jahren in einem stabilen Fahrwasser halten“, erklärte Pfau, der den Bezirksvorsitz vor einem Jahr von Rolf Eppelein übernommen hatte.
Eppelein zum Ehren-Bezirksvorsitzenden ernannt
Eppelein wurde auf dem Bezirkstag für seine herausragenden Verdienste in Unterfranken zum Ehren-Vorsitzenden des Bezirks ernannt – begleitet von Standing Ovations der anwesenden Funktionäre und Vereinsvertreter. Mit den Worten „Ich gehe mit einem leisen Servus“ verabschiedete sich Eppelein nach fast 40 Jahren Funktionärstätigkeit beim BFV.
Der neue Bezirks-Spielleiter Bernd Reitstetter (für Dieter Carl, einstimmig), Bezirks-Jugendleiter Alfons Staab (für Josef Emmert, zwei Gegenstimmen, eine Enthaltung), Bezirks-Schiedsrichterobmann Norbert Kröckel (drei Gegenstimmen, zwei Enthaltungen), die Vorsitzende des Bezirks-Frauen- und Mädchenausschusses, Helga Schmitt (eine Gegenstimme), und U30-Mitglied Kerstin Nußbaum (eine Enthaltung) erhielten ebenfalls das Vertrauen der Vereine. Den Bezirksausschuss sollen neben den Kreisvorsitzenden Klaus-Peter Gerstner als Bezirks-Seniorenspielleiter, Hans-Peter Heimbeck als Bezirks-Sportgerichtsvorsitzender und Toni Adelhardt als neuer Bezirks-Ehrenamtsreferent (für Friedrich Weller) komplettieren. Sie müssen nach dem Verbandstag noch vom BFV-Präsidium berufen werden.
Deutliche Mehrheit für Fair Play-Liga und flexible Mannschaftsgrößen
Bei der Umfrage zu möglichen Veränderungen im Spielbetrieb sprachen sich 81,3 Prozent für eine bayernweite Einführung der ‚Fair Play-Liga‘ im U9-Bereich aus (neutral: 3,1 Prozent; dagegen: 15,6 Prozent). Die Idee der ‚Flexiblen Mannschaftsgrößen in den unteren beiden Amateurspielklassen‘ befürworteten insgesamt 71,9 Prozent der Delegierten (neutral: 2,1 Prozent; dagegen: 26 Prozent). Aufgrund der klaren bayernweiten Zustimmung zum freiwilligen Spielklassenwechsel (alle 24 Kreise dafür) und dem erweiterten Zusatzspielrecht (21 von 24 Kreisen dafür) präsentierte der Verband auf dem Bezirkstag in Würzburg zu diesen beiden Punkten bereits konkrete Umsetzungsvorschläge.
Im Senioren- und Freizeitfußball (Männer) sollen Vereine das Zusatzspielrecht für alle Verbands- und Freundschaftsspiele beantragen können. Im Herrenbereich soll das Zusatzspielrecht neben dem bereits bestehenden Zweitspielrecht für Berufspendler weiterhin nur für den Hallenfußball gelten. Bei den Frauen ist das Zusatzspielrecht für den Hallenfußball sowie alle Verbands- und Freundschaftsspiele im Bereich der Ü-Wettbewerbe angedacht. Vereine, die sich aus sportlichen, wirtschaftlichen oder strukturellen Gründen nicht mehr in der Lage sehen, in ihrer aktuellen Spielklasse zu bestehen, sollen bis spätestens vor dem vorletzten Meisterschaftsspiel die Einteilung in eine um mindestens zwei Spielklassen niedrigere Liga beantragen können.
Vor dem Bezirkstag hatten sich alle vier unterfränkischen Kreistage für die Möglichkeit eines freiwilligen Spielklassenwechsels, ein erweitertes Zusatzspielrecht, die bayernweite Einführung der ‚Fair Play-Liga‘ im U9-Bereich und flexible Mannschaftsgrößen in den unteren beiden Amateurspielklassen ausgesprochen. Nach allen 24 Kreis- und sieben Bezirkstagen analysiert der BFV-Vorstand die Ergebnisse der Meinungsbilder und formuliert, basierend auf dem Votum der Vereine, die entsprechenden Beschlussanträge für den Verbandstag am 18./19. Juli in Bad Gögging.
Koch-Rede zum ‚Mitgliedererhalt in den Vereinen‘
Dr. Rainer Koch rückte in seiner Rede das Thema ‚Mitgliedererhalt in den Vereinen‘ in den Fokus. „Wir müssen im Wettbewerb mit anderen Sportarten und kommerziellen Anbietern um jeden Jungen und jedes Mädchen kämpfen. Aktuell liegt bei vielen Vereinen oft noch ein starkes Gewicht auf der ersten Herrenmannschaft. Die Frage ist, ob die vorhandenen Gelder nicht zukünftig mehr in die Jugendarbeit fließen müssen“, betonte der BFV-Präsident. Weiterer Schwerpunkt war die Verbindung von Verein und Schule. „Jahrzehntelang haben wir auf das Engagement des Fußballs in Schulen in großem Maße verzichtet. Dabei wird im frühsten Jugendalter, in der Schule die Entscheidung für oder gegen Fußball getroffen. Wir müssen also noch stärker in die Grundschulen reinkommen. Bei den Sportarbeitsgemeinschaften gibt es trotz steigender Zahlen noch großes Potential“, erklärte Koch.
BFV-Sozialstiftung übergibt Scheck an Reinhard Englert
Im Rahmen des Bezirkstags übergaben BFV-Präsident Dr. Rainer Koch (zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates) und der Bezirks-Vorsitzende Jürgen Pfau einen Scheck der BFV-Sozialstiftung in Höhe von 2.000 Euro an Reinhard Englert. Der ehemalige Spieler und Juniorentrainer der DJK Wülfershausen ist seit einem Unfall im Jahr 2002 querschnittsgelähmt, sitzt im Rollstuhl und kann keinen Beruf mehr ausüben. Trotz seiner Behinderung engagiert sich Englert nach wie vor ehrenamtlich für seinen Klub. Mit dem Geld beteiligt sich die BFV-Sozialstiftung unter anderem an den Fahrtkosten für die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen.
Talkrunde thematisiert demografischen Wandel
Zu Beginn des Bezirkstags diskutierten Bezirks-Vorsitzender Jürgen Pfau, Bürgermeister Adolf Bauer und der unterfränkische Zweitliga-Referee Benjamin Brand über den Fußball in Würzburg und die Veränderungen, die der demografische Wandel in den ländlicheren Regionen Unterfrankens mit sich bringt. Bauer bedauerte, dass „immer weniger Menschen bereit sind, in den Vereinen Ehrenämter zu übernehmen“. Nachwuchssorgen plagen auch die unterfränkischen Schiedsrichtergruppen. Als „wichtigen Baustein“, um wieder mehr Unparteiische zu gewinnen, bezeichnete Brand den Schwerpunkt Schiedsrichter der BFV-Kampagne ‚Pro Amateurfußball‘, die von der UEFA mit dem ‚Grassroots Day Award‘ in Gold in der Kategorie ‚Best Project‘ ausgezeichnet wurde.
Alle Bezirkstage des BFV stehen unter dem Motto ‚Verband und Vereine – Pro Amateurfußball‘.
Die BFV-Kampagne ‚Pro Amateurfußball‘
Seit 2011 investiert der Bayerische Fußball-Verband (BFV) jährlich eine Million Euro in die Kampagne „Pro Amateurfußball“. Mit der Initiative unterstützt der BFV seine Vereine bei ihrer täglichen Arbeit und hilft ihnen, sich zukunftsfähig aufzustellen. Finanzierungsgrundlage sind die Mehreinahmen aus der Erhöhung der Vereinswechselgebühren, die beim Verbandstag 2010 von Vereinen und Verband gemeinsam beschlossen wurde.
Die Fakten:
• Start: 2011
• Jährliche Förderung: 1 Million Euro
• 8 Schwerpunkte
• Leistungen u.a.:
- 276 Vereinsschulungen mit 5788 Teilnehmern
- 4000 Notebooks für die Fußballbasis (Wert 1,6 Millionen Euro) - Eigenbeteiligung der Vereine: 100 Euro/Notebook
- 109 neugegründete Fußball-Sportarbeitsgemeinschaften (Schule-Vereins-Kooperationen)
- 95 ‚Runde Tische‘ mit 1870 Teilnehmern (Austausch Verband/Vereine)
- Mädchen-Schnuppertraining ‚Ballbina kickt‘ an 30 Standorten mit 1.200 Teilnehmerinnen – rund 25 Prozent spielen mittlerweile im Verein
Philipp Schmatloch
Geschrieben von: Stephan R.T.
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