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Festschrift – 25 Jahre Tornados Rapid
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  • Freizeit, 14. März 2024

     

    Fußballtaktik - Diese Strategien prägen das weltweite Phänomen


    Von:  Stephan R.T.

    Wer sich Fußballspiele aus den 1960er Jahren, 1980er Jahren, Anfang der 2000er Jahre und aktuell stattfindende Begegnungen ansieht, wird feststellen, dass sich das Spiel komplett verändert hat. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. Das heutige Spiel ist deutlich schneller als in den 1990er Jahren. Zudem haben sich die Taktiken verändert. War der legendäre Franz Beckenbauer einer der besten Liberos aller Zeiten, so ist diese Position mit den Jahren sogar fast gänzlich verschwunden - heute gibt es kaum noch ein Team, das mit einem Libero spielt.

    Das Spielsystem und die Umsetzung

    Zu den bekanntesten Spielsystemen gehören das 4-3-3, 4-4-2, 4-3-2-1 und auch das 3-4-3. Für die Mannschaft ist es essentiell, dass eine taktische Grundordnung wie „offensiv“ oder „defensiv“ festgelegt wird. Zudem verfolgt jeder Spieler eine taktische Ausrichtung - er hat eine Position oder soll sich in einem bestimmten Spielraum bewegen. So können Missverständnisse während des Spiels verhindert werden.


    Foto: pixabay.com.

    Es gibt natürlich auch unterschiedliche Auslegungen von Formationen. Denn die Aufstellungsformation ist eine Sache, wie sie aber ausgelegt wird, kann sich auch während dem Spiel ändern. So gibt es etwa offensive Außenverteidiger, aber auch in die Mitte ziehende Flügelspieler.

    Zudem wird heute mit modernen taktischen Innovationen gearbeitet. So geben Trainer Anweisungen, in Richtung des ballführenden Spielers der gegnerischen Mannschaft zu laufen, damit dieser unter Druck gesetzt wird (Pressing). Dadurch sollen Fehler provoziert werden. Zudem kommen auch immer wieder moderne Technologien zum Einsatz - viele Trainer arbeiten heute schon mit Laptops auf der Trainerbank, um sich ein noch besseres Bild vom Spiel machen zu können.

    Neue Formationen haben oft zu überraschenden Siegen geführt

    Neue Taktiken sollen dazu führen, dass Gegner überrascht werden. So versuchen Trainer auch immer wieder bei Großveranstaltungen, etwa bei Weltmeister- oder Europameisterschaften, neue Strategien zu entwerfen, um dann als vermeintlicher Außenseiter den Favoriten ärgern zu können. Wer also plant, EM Wetten abzugeben, sollte bedenken, dass scheinbar schwächere Teams mit neuen Taktiken durchaus für Überraschungen sorgen könnten.

    Taktiken werden entwickelt, seit es Fußball gibt. Anfangs orientierten sich die Trainer am Rugbysport. Das war auch der Grund, wieso Fußballteams zu Beginn sehr offensiv ausgerichtet waren. Erst mit dem „schottischen Passspiel“ wurde der Fußball sozusagen revolutioniert. Die sogenannte 2-3-5 Formation, eine Pyramide, wurde 1880 patentiert. Heute weiß man, dieses System war der Grundstein für verschiedene Aufstellungsformate, da so ein guter Ausgleich aus der Defensive und der Offensive geschaffen werden konnte.

    Mit dem Beginn der Abseitsregel, die es seit 1925 gibt, begannen viele Trainer die „Abseitsfalle“ zu integrieren. War zudem bis 1950 die 3-3-4 Formation beliebt, so entstand in weiterer Folge das 4-2-4 System und während der WM 1970 das 5-4-1. Mit diesem System wurde Italien Weltmeister. Deutschland versuchte hingegen 1990 die 3-5-2 Formation und konnte sich dann den Titel im Finale gegen Argentinien holen.

    Zwischen „Fußball total“ und „Tiki-Taka“

    In der Zeit von 1969 und 1973 hat Ajax Amsterdam den Begriff des „totalen Fußballs“ geprägt. Auch wenn die Ungarn den Grundstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelegt haben, konnte der „totale Fußball“ erst durch den niederländischen Rekordmeister richtig umgesetzt werden. Die Taktik verfolgt den Ansatz, dass jeder Feldspieler in der Lage sein muss, jede Position übernehmen zu können. Die einzige Ausnahme stellt der Torhüter dar.


    Foto: pixabay.com.

    Das heißt, jeder Spieler soll in diesem System in der Lage sein, als Verteidiger, Mittelfeldspieler oder Stürmer auftreten zu können.

    Eine Fußballtaktik, die ebenfalls für Aufsehen sorgte, war das sogenannte „Tiki-Taka“. Der Spielstil wurde von der spanischen Nationalmannschaft umgesetzt und war einer der Gründe, wieso die Spanier 2008 und 2012 Europameister und 2010 Weltmeister wurden. Das weltberühmte Kurzpassspiel hat zu einem hohen Ballbesitzanteil geführt und somit zu einer automatischen Dominanz.

    Damit man das System erfolgreich umsetzen kann, muss fast die gesamte Mannschaft während des Spiels in fortwährender Bewegung sein und den Ball durch die eigenen Reihen zirkulieren lassen. Im Grunde wird bei „Tiki-Taka“ stets ein Dreieck aus Spielern gebildet; auf lange Pässe wird zur Gänze verzichtet. Beobachter werden auch hier eine Ähnlichkeit zum „totalen Fußball“ der 1970er Jahre erkennen können.

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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