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  • SV 1916 Sandhausen, 30. Juli 2010

     

    „Das Ergebnis ist schon perfekt“ – Interview mit Daniel Schulz


    Von:  Stephan R.T.

    In den vergangenen zehn Jahren stand Daniel Schulz für den 1. FC Union Berlin auf dem Platz, ehe er nun zum SV Sandhausen wechselte. Beim SVS wurde der 24-jährige Abwehrspieler sofort zum Kapitän ernannt und soll nun mithelfen, den Verein in die zweite Liga zu führen. Nachdem Auftakterfolg gegen Wacker Burghausen stand Schulz nun für einige Fragen zur Verfügung.

    Hallo Daniel Schulz, Glückwunsch zur Ernennung als Mannschaftskapitän des SVS, kam das überraschend für Dich und was prädestiniert dich dafür?

    Es kam schon überraschend als neuer Spieler. Ich denke, ich bin diszipliniert und möchte sehr erfolgreich arbeiten. Vom Charakter her bin ich ein Typ, der immer Erfolg haben möchte. Ich versuche, die Mannschaft anzufeuern und auf dem Platz lautstark zu agieren, sie voranzutreiben und zusammenzuhalten, das sind glaube ich meine Stärken.

    Nun habt Ihr zum Auftakt gleich mal 4:1 in Burghausen gewonnen, was lief gut und muss überhaupt noch was besser werden?

    Das Ergebnis ist schon perfekt, aber die zweite Halbzeit haben wir nicht gut gespielt, mit einem Mann mehr haben wir das nicht gut umgesetzt. Unsere Stärke war die Effektivität, sicher hätten wir noch ein, zwei Tore mehr machen können. Hinten haben wir nicht so viel zugelassen, aber wir haben den Gegner mit einem Mann weniger doch ziemlich spielen lassen. Wir müssen diese Dinge besser ausnutzen. Wir haben generell noch zu viele Fouls gespielt und Wacker durch Standards stark gemacht. Kleine Unsicherheiten sind normal beim ersten Spiel, da man nicht weiß, wo man steht, aber wir haben es hinten ganz gut gemacht.

    Wo liegen Deine Stärken und Schwächen als Fußballer und Innenverteidiger?

    Ich versuche, lautstark viele Anweisungen zu geben und die Abwehr zusammenzuhalten, bin kopfballstark und im Spielaufbau bin ich auch gut. An den Schwächen werde ich noch arbeiten.

    Du hast letzte Saison bei Union Berlin nur fünf Spiele bestritten, war die fehlende Spielpraxis ein Problem?

    Es war absolut ein Problem, aber jetzt habe ich in der Vorbereitung genug Spiele gemacht und es wird immer besser. Letztes Jahr war es schwierig, da ist man bei den Spielen nicht ganz auf dem Topniveau, das man normal hat.

    Du warst 2007 U21-Nationalspieler und Kapitän von Union Berlin in der Regionalliga, haben die darauffolgenden Verletzungen einen größeren Durchstart verhindert?

    Schwer zu sagen, man weiß es ja nicht, wie es ohne Verletzung gelaufen wäre. Sicher war es immer wieder ein Rückschlag, da es auch schwerwiegende Verletzungen waren, ohne wäre es sicher etwas besser gelaufen.

    Jetzt bist Du in Sandhausen gelandet, Du hattest damals die Gelegenheit in die Bundesliga nach Rostock zu wechseln, wolltest aber in Berlin bleiben?

    Das mit Rostock lag nicht an mir, ich wäre gern hingegangen. Das lag an den Vereinen, was im Hintergrund gelaufen ist, weiß ich nicht genau. In Berlin habe ich jetzt keinen Vertrag mehr bekommen und Sandhausen hat mir eine gute Perspektive geboten, hier erfolgreich zu arbeiten, deswegen bin ich hierhergekommen.

    Wie lauten Deine Ziele mit dem SV Sandhausen?

    Sportliches Ziel ist es, diese Saison oben mitzuspielen und für mich persönlich zählt es, eine gute Saison zu spielen, so viel Spiele wie möglich zu machen und verletzungsfrei zu bleiben.

    Du hast einige Berliner Vereine durchlaufen und warst bisher immer in Berlin, ist es eine große Umgewöhnung in der Weltmetropole Sandhausen?

    Ich habe ja in Berlin auch nicht direkt in der City gewohnt, sondern am Rande, wo es auch etwas beschaulicher und ruhiger zugeht. Sicher ist man dort schneller in der Großstadt, aber wenn ich von hier nach Heidelberg fahre, ist es das gleiche, wie wenn man in Berlin in die Stadt fährt. Aber klar, es ist schon eine Umstellung.

    Dein Lieblingsgericht ist die Weihnachtsgans bei Oma, möchtest Du des Öfteren auf Familienbesuch?

    Das wird nicht so oft machbar sein, da es schon ziemlich weit ist und solche Fahrten auch anstrengend sind. An Weihnachten oder in der Weihnachtspause wird es Richtung Berlin gehen, vorher eher nicht.

    Hast Du das Herz an Berlin verloren und möchtest dort später leben?

    Man weiß nie, was passiert in den Jahren, ob man sich woanders wohlfühlt und einlebt. Aber im Moment würde ich sagen, dass ich definitiv später wieder nach Berlin ziehen werde.

    Hast Du mit deiner Freundin eine Wohnung bezogen und war es für sie ein Problem mit dem Umzug?

    Wir haben eine Wohnung in Wiesloch gefunden. Sie gewöhnt sich langsam an die Gegend. Es ist gut, dass sie hier ist.

    Wie würdest Du Dich als Mensch charakterisieren?

    Privat ist es wie im Beruf. Ich würde mich als charakterfesten Menschen bezeichnen, der Ziele hat. Wenn ich Dinge tue, gehe ich sie akribisch an, das geht ins perfektionistische. Das ist zum Teil auch meine Schwäche, dass ich in diesen Sachen manchmal ungeduldig werde. Ich würde mich aber als zurückhaltenden und bodenständigen Menschen bezeichnen.

    Du hast auch Abitur, gibt es schon Pläne für die ferne Zukunft?

    Grundsätzlich denke ich, ich möchte beim Sport bleiben und werde vielleicht noch ein Studium in Richtung Sportwissenschaften machen. Ich weiß es noch nicht.

    Zu deinen Stationen Dynamo und Union Berlin sowie SVS, was fällt dir da im Vergleich der Infrastruktur ein?

    Die beiden erstgenannten Vereine sind ja in Berlin inkl. Leistungszentren, infrastrukturell ist das schon ein Unterschied zu Sandhausen. Hier ist aber sicher Potential vorhanden und wenn die Saison gut läuft, ist alles ausbaufähig und man kann Sachen entwickeln. Das ist ganz positiv.

    Als Hobbys gibst Du lesen und Musik an, in welche Richtung geht das?

    In der Literatur verschiedenes, von Sportbiographien über Krimis, Thriller, auch Herr der Ringe hat mich interessiert. Wenn ich einen guten Tipp von jemandem bekomme, dann lese ich das auch. Musik auch kreuz und quer, was gerade so gefällt und die Richtung House vor allem.

    Danke für das Gespräch, alles Gute in Sandhausen Daniel.

    Ingrid Gebert

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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