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  • BFV, 15. April 2016

     

    „Der Kommentar lebt vom Spiel“ – Kult-Reporter Bernd Schmelzer im Interview


    Von:  Stephan R.T.

    Der Bayerische Rundfunk (BR) überträgt am Samstag (16. April) das Spitzenspiel der Regionalliga Bayern zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem SSV Jahn Regensburg live im Free-TV (ab 14 Uhr). Kommentator ist die bayerische Reporter-Legende Bernd Schmelzer. Der 50-jährige Diplom-Journalist ist seit über 25 Jahren für den BR und die ARD als Kommentator, Interviewer, Redakteur und Filmemacher im Einsatz. Schmelzer erlebte bis dato elf Olympische Spiele, 25 Weltmeisterschaften (Fußball, Ski alpin und Nordisch, Eishockey) und acht Fußball-Europameisterschaften hautnah mit. Am Dienstag kommentierte er in Osnabrück das EM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft gegen Kroatien (2:0). Im Interview verrät der Kult-Reporter, warum er sich auf das Spiel in Burghausen freut, wie er sich vorbereitet und welche Erinnerungen er mit beiden Vereinen verbindet.

    Herr Schmelzer, normalerweise kennt man Sie als Kommentator und Reporter bei Länderspielen oder in der Bundesliga – wie groß ist die Lust auf Amateur-Spitzenfußball in der Regionalliga Bayern?

    Ich freue mich riesig drauf. Zweiter gegen Erster, besser geht es ja nicht mehr. Wenn du so eine schöne Konstellation hast, sollten wir die Gelegenheit auch nutzen. Das Duell liegt quasi auf dem Präsentierteller. Ich mache das total gerne und bereite mich auch schon intensiv vor.

    Gehen Sie anders an ein Regionalliga-Spiel heran als an ein Länderspiel?

    Nein, ich mache von der Vorbereitung her gar keinen Unterschied. Das ist alles Live-Fußball. Die Leute wollen, egal ob sie die Nationalmannschaft oder ein Amateurfußballspiel sehen, immer gut informiert werden. Die Vorbereitung auf ein Spiel in der Regionalliga ist sicher schwieriger, weil natürlich die Informationsdichte nicht so hoch ist wie bei der Nationalmannschaft. Man muss sich die Informationen erarbeiten, aber das ist auch gut so. Ich mache das gerne.

    Das heißt konkret?

    Ich habe mich natürlich bei beiden Vereinen gemeldet. Die haben mir dankenswerterweise klasse Informationsmaterial geschickt. Es gibt auch noch ein Gespräch mit beiden Trainern. Ich unterhalte mich gerne mit Leuten, telefoniere gerne. Ansonsten schaue ich im Internet auf die Homepages der Klubs und natürlich auf klassische Seiten wie kicker.de oder bfv.de. Das läuft ganz gut.

    Was erwarten Sie am Samstag für eine Partie?

    Ein stimmungsvolles, umkämpftes und hoffentlich rasantes Fußballspiel. Ich denke, auch von der Kulisse her wird einiges los sein. Ich habe schon viele schöne Spiele in Burghausen erlebt.

    Zum Beispiel?

    DFB-Pokal 2007 an einem Montagabend, 4:5 nach Elfmeterschießen gegen Bayern München. Damals hat der Wacker-Torwart Manuel Riemann das Spiel seines Lebens gemacht, zwei Elfmeter gehalten, selbst gegen Olli Kahn verwandelt und am Ende hat es trotzdem nicht gereicht. Zu Beginn der Verlängerung gab es zwischenzeitlich kein Fernsehbild mehr. Das lag aber nicht, wie erst vermutet, an einem Stromausfall, sondern an einer durchgebrannten Sicherung auf einem Übertragungswagen. Ein verrücktes Spiel.

    Welche Erfahrungen verbinden Sie mit Jahn Regensburg?

    Ich habe die Regelationsspiele zur zweiten Bundesliga gegen den Karlsruher SC gemacht und natürlich beste Erinnerungen an Markus Weinzierl damals. Zweite Liga, dritte Liga, DFB-Pokal, da gibt es ganz generell tolle Erinnerungen an beide Vereine.

    Wie kommentiert man ein Regionalliga-Spiel?

    So wie jedes andere Spiel auch. Der Kommentar lebt vom Spiel. Ich hoffe, dass es ein tolles Duell wird und ich bin da ehrlich gesagt auch total zuversichtlich. Die Mannschaften haben fast die ganze Saison über gut gespielt und das kleine Zwischentief ist, glaube ich, jetzt auch überwunden. Ich hatte fast das Gefühl, dass sich beide Teams eine Auszeit genommen haben, als bekannt wurde, dass das Spiel live übertragen wird. Um Kräfte zu sammeln für Samstag (lacht).

    Wer ist Ihr Favorit?

    Ich sehe das total offen. Regensburg ist vielleicht ein bisschen im Vorteil, weil sie Tabellenführer sind und einen Riesenschritt machen können. Das kann psychologisch gesehen beflügeln, aber auch eine Belastung sein.

    Thomas Müther

    Zur Tabelle der Regionalliga Bayern

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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