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  • Berliner AK 07, 01. Februar 2011

     

    „Klar steigen wir auf“


    Von:  Stephan R.T.

    Ahmet Dereli ist Stürmer und kam letztes Jahr zum Berliner AK 07. Berkan Türken spielt im zentralen Mittelfeld und kam schon 2009. Der Cheftrainer der ersten Herren, Bahman Foroutan, bescheinigt den beiden 18-Jährigen eine große Zukunft im Profifußball. Daher durften die Jungs auch mit ins Trainingslager nach Antalya. Ein paar Tage nach der Rückreise aus der Türkei haben Ahmet und Berkan ihre Eindrücke vom Trainingslager verdaut und werden weiter mit den ersten Herren trainieren.

    Im Testspiel gegen den Erstligisten aus Aserbaidschan hattest Du gegen Ende der Partie ein Tor auf dem Fuß. Was war los?

    Ahmet: Man, ich war so aufgeregt. Ich kam von halblinks, und der Winkel war vom Torwart schwer verkürzt. Normalerweise mache ich den mit dem Außenrist rein. Aber ich war zu aufgeregt und habe einfach drauf geballert. Schade.

    Was war denn für Euch das Beste am Trainingslager?

    Berkan: Das Special Forces-Training am Strand!

    Was? Das sah völlig anstrengend aus. 50 Minuten Pyramidenlauf durch den tiefen Sand und dann noch die Kamikaze-Sprünge?

    Berkan: Doch, doch. Das war super. Allein wie der Trainer das eingeleitet hat. Außerdem war das einfach mal was Anderes...

    Ahmet: ...und die Spieler haben uns gut aufgenommen, uns geholfen und immer überall hin mitgenommen. Das war mein erstes Trainingslager, und ich habe so viel gelernt. In der A-Jugend spiele ich Verbandsliga. Da musst du den Ball annehmen, ein bisschen Fummeln und Tore machen. Unter Foroutan lernst du Technik, Taktik, Raumaufteilung und Raumdeckung. Und du lernst, wie du richtig vom Trainer zusammen geschissen wirst.

    In der Oberliga kommt der Wind auch mal von vorne.

    Berkan: Ist doch auch besser so. Man kann immer dazu lernen. Bei Foroutan wird unser System mal komplett über den Haufen geworfen. Wenn Du in der A-Jugend den Gegner in den eigenen 16er locken willst, um an ihm vorbeizuspielen, kann das tödlich enden.

    Apropos Raumaufteilung. Ihr habt Euch ein Zimmer geteilt. Ging das gut?

    Berkan: Klar. Wir hatten viel Spaß. Wir haben den Trainer imitiert und viel gelacht.

    Ahmet: ‚Chillen‘, schlafen und über Fußball reden. Das war super.

    Im Hotel schaut man natürlich auf die anderen Teams. Rasenballsport Leipzig aus der Regionalliga war auch da.

    Ahmet: Auf die haben wir gar nicht geguckt, sondern uns nur auf uns konzentriert.

    Berkan: Außerdem haben wir auf Augenhöhe gegen den Erstligisten aus Aserbaidschan gespielt. Respekt ist da fehl am Platz.

    Ihr werdet in der Rückrunde A-Jugend spielen aber mit den ersten Herren trainieren. Was ändert sich da für Euch?

    Ahmet: In der A-Jugend haben wir Stammplätze und machen ständig den Clown. Das geht in der Oberliga nicht. Da müssen wir uns zurückhalten.

    Habt Ihr eigentlich Freundinnen?

    Ahmet: Ja, meine will Spielerfrau werden. Fußball steht an erster Stelle für mich. Aber sie unterstützt mich sehr.

    Berkan: Meine Freundin versteht leider gar nichts von Fußball. Aber sie gibt sich Mühe.

    Der Verein legt sehr viel Wert auf Integrationsarbeit. Wie kommt Ihr mit den Jungs klar, deren Eltern Deutsche sind?

    Ahmet: Da gibt es keine Probleme. Die Deutschen sind insgesamt etwas ruhiger, während die Türken leichter zu provozieren sind. Da fehlt es oft an Disziplin. In unserem Verein ist das aber nicht so.

    Haltet Ihr aus Eurer Sicht einen Aufstieg der ersten Herren in die Regionalliga für möglich?

    Berkan: Klar steigen wir auf! Auch wenn wir im Trainingslager verloren haben, wird in der Oberliga kein Verein den BAK schlagen. Im Testspiel wird nicht allzu viel ernst genommen. Nach einem Kick redet niemand mehr darüber. In der Liga reden die noch tagelang darüber. Im Punktspiel ist das anders. Da geben die Jungs alles.

    Vielen Dank für das Gespräch.

    Ingo Müller

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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