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  • FSV Optik Rathenow, 14. Juli 2008

     

    „Realistisch betrachtet, war nicht mehr drin“


    Von:  Stephan R.T.

    Rüdiger Lorenz, alias ‚Rudi’, gehört bereits seit dem 17. Februar 2003 unserem Forum an. In den vergangenen fünfeinhalb Jahren berichtete er vor allem von den Geschehnissen rund um den FSV Optik Rathenow und beteiligte sich an Diskussionen zur Ober- und Brandenburgliga. Und damit sich nun jeder einen Eindruck machen kann, wer sich hinter dem Usernamen verbirgt, stellte sich ‚Rudi’ unseren Fragen.

    Rudi, wie ist Deine Leidenschaft für den Fußball entstanden und wer hat Dich eigentlich zum Fußball gebracht?

    Zum Fußball haben mich meine Eltern gebracht, die mich irgendwann in den 70ern zum Vogelgesang mitnahmen. Später habe ich mich ein Jahr als Schiedsrichter probiert – das war allerdings nichts für mich – und zwei Jahre im Nachwuchs bei Motor Rathenow gespielt.

    Für welchen Verein schlägt Dein Herz und warum - was verbindet Dich mit Deinem Verein, wie und wann wurdest Du Fan?

    Mein Verein ist der FSV Optik Rathenow. Zum Fußballfan wurde ich jedoch bei Stahl Brandenburg. Stahl war 1984 in die DDR-Oberliga aufgestiegen. In dieser Saison war ich dann auch das erste Mal live im Stahl-Stadion. Der BFC Dynamo gewann zwar mit 0:1, aber die Stimmung am Quenz hatte mich beeindruckt. In der Folge fuhr ich regelmäßig zu Stahl. Und wenn das nicht ging, besuchte ich die Heimspiele Rathenows am Vogelgesang. Im Zuge der Nachwende veränderten sich die Verhältnisse, und ich verließ Stahl, um mich ganz meinem Heimatverein zu widmen.

    Welche Erinnerung hast Du noch von den ersten Spielen, was war das für Dich damals für ein Erlebnis?

    Von meinen allerersten Spielen weiß ich im Prinzip nur noch, dass ich irgendwann da gewesen sein muss. Schließlich war ich ja noch nicht mal Teen.

    Wie zufrieden bist Du mit der aktuellen Leistung Deines Vereins, was lief in dieser Saison gut, was hätte besser klappen können?

    Mit der Leistung des FSV in der abgelaufenen Saison bin ich hochzufrieden. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir als Aufsteiger so lange um den Einzug in die Regionalliga mitspielen, hätte ich demjenigen einen Vogel gezeigt. Sicherlich ist der eine oder andere hier enttäuscht, dass es am Ende nicht gereicht hat. Aber realistisch betrachtet, war nicht mehr drin als ein ausgezeichneter siebenter Platz.


    Rüdiger ‚Rudi’ Lorenz war auch schon beim NOFB-Turnier am Ball.

    Wie soll es in der nächsten Saison weitergehen, was erwartest Du von Deinem Verein und in welchen Bereichen sollte es besser laufen?

    Das kommende Jahr wird schwierig. Wir haben etliche wichtige Abgänge zu verzeichnen. Ob die Neuzugänge diese adäquat ersetzen können, kann ich zum jetzigen (frühen) Zeitpunkt der Vorbereitung noch nicht abschätzen. Aber ‚Mr. Optik’ (Ingo Kahlisch) versprüht sehr viel Optimismus.

    Was waren die schönsten und welches die erschütterndsten Erlebnisse mit Deinem Verein und anderen Fans?

    Zu den nachhaltigsten Erinnerungen gehören natürlich die UEFA-Cup-Spiele von Stahl Brandenburg 1986. Aber auch der Aufstieg von Optik 1994 in die Regionalliga und die anschließenden zwei Jahre haben sich dauerhaft eingebrannt. Am niedergeschlagensten war ich wohl nach dem Abstieg des FSV aus der Oberliga (2005).

    Was macht Dich zu einem echten Fußball-Fan, wie siehst Du andere Fans?

    Sorry für die Gegenfrage. Was macht einen zum echten Fußballfan? Ich bin im Prinzip bei jedem Spiel anwesend und unterstütze meinen Verein mit meinen Möglichkeiten. Ansonsten kenne ich eine Reihe von Anhängern anderer Vereine und werte mit ihnen beispielsweise gerne das zuvor Gesehene aus.

    In den letzten Jahren kam im Fußball immer wieder das Thema ‚Gewalt und Rassismus’ auf. Wie sind Deine Erfahrungen zum Thema und wie siehst Du die Probleme zwischen Fans und Ordnungskräften?

    Wir Rathenower dürften wohl eher unter die Kategorie harmlos fallen. So gibt es in der Regel keine Probleme mit anderen Fans oder dem Team Grün. Auch ‚echten’ Rassismus kann ich (zum Glück) nur selten beobachten. Vielmehr fällt mir jedoch der Alltagsrassismus auf. Auch Homophobie, Sexismus oder Xenophobie sind in der so genannten Mitte der Gesellschaft stark verbreitet.

    Ein weiteres aktuelles Thema ist kommerzielle Entwicklung des Sports, wie stehst Du dazu?

    Kommerzialisierung ist immer eine Gratwanderung zwischen den notwendigen ökonomischen Interessen des Vereins und dem Verkauf der Seele. Glücklicherweise gibt es in der Oberliga nicht so sehr viel zu verkaufen...

    Bist Du von anderen Fangruppen beeindruckt – wenn ja, von welchen und warum?

    Wirklich beeindruckt bin ich nicht. Aber ich finde es Klasse, wenn sich Leute in den Niederungen des Fußballs zusammentun und ihren Verein unterstützen.

    Melde Dich noch heute auf unserer Seite an und diskutiere mit!!

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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