Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Süden | Startseite » Aktuell » Artikel
NAVIJACI – Durch das ehemalige Jugoslawien
Ein 612-seitiges Buch und Reiseführer für Fußballfans – Voller Leidenschaft und Fankultur.
  • SV 1916 Sandhausen, 08. Mai 2009

     

    „Wenn wir die normale Tagesform haben, müssen wir das Spiel gewinnen“


    Von:  Stephan R.T.

    Vor Saisonbeginn war Jan Fießer von Hessen Kassel zum SV Sandhausen gewechselt. Für seinen neuen Verein kam der 22-jährige Mittelfeldspieler bisher in 17 Drittligapartien zum Einsatz, in denen ihm zwei Treffer gelangen. Bevor es nun für ihn und sein Team zum Wuppertaler SV geht, beantwortete Fießer erst einmal einige Fragen zu seiner bisherigen Karriere und den kommenden Gegnern.

    Hallo Jan, Du hast Dir zuletzt einen Stammplatz ergattert und man könnte Dich fast als den Aufsteiger der Rückrunde bezeichnen, was war letztlich der Knackpunkt?

    Der Knackpunkt war das Spiel in Erfurt. Ich bin das ganze Jahr drangeblieben, klar kam es zu einem Zeitpunkt, wo ich fast nicht mehr mit gerechnet habe. Meine harte Arbeit hat sich ausgezahlt, ich habe immer weiter an mir trainiert und auf die Chance gewartet. In Erfurt kam sie und ich habe ein gutes Spiel gemacht. Ich hab zwar ein Eigentor geschossen, aber es war trotzdem okay.

    Die Spiele darauf gab es dann zwei Treffer ins richtige Tor, in den vergangenen Jahren warst Du nicht so für Torgefährlichkeit bekannt, oder?

    In Kassel hatte ich viele Chancen, aber vor dem Tor war ich wohl nicht kaltschnäuzig genug.

    Was sind die Stärken, die Dich zurück gebracht haben, die Schnelligkeit?

    Die Schnelligkeit ist nicht so meine Stärke, meine Stärke ist der Zweikampf und das Kopfballspiel. Meine Aufgabe ist es, in der Defensive Leandro den Rücken frei zu halten und alles abzuräumen. Das versuche ich so gut wie möglich, außerdem Pässe an den Mann zu bringen.

    Hattest Du mit Wechselgedanken gespielt?

    Ja, die waren auf jeden Fall in meinem Kopf, ich war mit der Situation nicht zufrieden. Ich habe davor zwei sehr gute Jahre in Kassel gehabt, wo ich immer gespielt habe, auch Führungsspieler war. Da habe ich mir natürlich was anderes erhofft, aber aus dem dreiviertel Jahr habe ich auch was gelernt, denn es war das erstemal, das ich nicht gespielt habe.

    Ich nehme an, Du verfolgst den Aufstiegskampf von Hessen Kassel zur Zeit…

    Auf jeden Fall. Es war schon eine sehr gute Zeit in Kassel, ich vermisse Kassel und die Leute auch. Ich habe dort sehr viele Freunde und verfolge das mit großem Interesse.

    Alles wie immer, deren Torjäger Bauer trifft wie er will…

    Bauer ist ein Phänomen. Wenn man ihn anschaut, weiß man nicht, wie er die Tore macht, aber er macht sie und ist sensationell vorm Tor.

    Hat er auch eine größere Karriere verpasst?

    Er hat alles richtig gemacht, in Kassel wird er als Fußballgott betitelt. Er hat einen sicheren Job und die Freundin in Kassel. Er ist auch schon 31 und hat alles gut gemacht.

    Du bist erst 22, hast bei Eintracht Frankfurt schon Profiluft geschnuppert, Du hast sicher noch gewisse Karriereziele?

    In der A-Jugend-Zeit war ich zur Probe dabei, habe Freundschaftsspiele mitgemacht, aber sie haben sich leider gegen mich entschieden. Die Konkurrenz auf meiner Position war zu groß, damals haben Jermaine Jones und Christoph Preuß dort gespielt. Es ist auf jeden Fall mein Ziel, Minimum zweite Bundesliga und wenn es weiter nach oben geht Bundesliga.

    In Internetforen war zu lesen, vielleicht hätte man Jan Fießer auch eine Chance wie Ochs oder Russ geben sollen, die jetzt Stammspieler in Frankfurt sind…

    Marco Russ ist zwei Jahre älter, ist aber ein guter Freund von mir. Von der Jugend her war Russ gar nicht so gut, als ich dann die zwei Monate hochgekommen bin, war er einer der besten Männer bei den Profis. Er hat einen Riesenweg hinter sich und ist das dritte Jahr bei den Profis.

    Hätte es bei Dir auch so laufen können?

    Mit ein bisschen Glück hätte es so laufen können. Ohne Verletzungsmisere hätte man vielleicht mal eine Chance bekommen, vielleicht ein gutes Spiel gemacht, aber ist alles auch eine Glückssache.

    Hast Du von der Position her immer die Sechs vor der Abwehr gespielt?

    Eigentlich war ich ab der C-Jugend bei Waldhof Mannheim ein Sechser, die letzten zwei Jahre in Kassel haben wir als mit zwei Sechsern gespielt. Ab und zu, wenn wir offensiver gespielt haben, war ich der Zehner auf der Spielmacherposition.

    Weil Du sagtest, Du hast Dich in Kassel so wohl gefühlt, wie ergeht es Dir hier?

    Kassel war eine super Zeit für mich, das hängt auch damit zusammen, dass man immer gespielt hat. Aber ich komme von hier und kann mich fast nirgendwo wohler fühlen als in Heidelberg. Ich bin 15 Jahre in Wiesloch aufgewachsen, das ist meine Heimat. Mit 15 bin ich für vier Jahre nach Frankfurt und dann zwei Jahre Kassel. In Kassel war die Stimmung echt gut, aber hier ist sie sogar noch besser, hier gibt es keinen Stinkstiefel in der Mannschaft, auch wenn einer nicht spielt. Wir sind einfach ein Kollektiv.

    Wohnst Du jetzt wieder in Wiesloch?

    Ich wohne in Nussloch, habe dort eine eigene Wohnung.

    Wohin führt der Weg mit dem SVS, ist die Verpflichtung der beiden Nachwuchsspieler ein Fingerzeig?

    Zu den beiden kann ich nichts sagen, ich kenne sie nicht. Wir haben jetzt eine gute Runde gespielt, die nächste Runde fängt wieder von Null an.

    Was machst Du an einem trainingsfreien Tag, deine Hobbys?

    Ich fahre als zu meiner Freundin nach Frankfurt, mit der ich sechs Jahre zusammen bin, sie macht eine Ausbildung zur Event-Managerin. Frankfurt ist nicht so die Strecke, da ist man in 45 Minuten oben. Von Kassel nach Frankfurt war es etwas weiter, von daher ist es besser. Wenn nicht, bin ich mit Benny Maas zusammen, wir spielen Playstation oder gehen ins Kino, wir sind gute Freunde. Ich bin auch Co-Trainer der A-Jugend in St. Ilgen, das ist auch ein Hobby. Der Cheftrainer Manuel Moser ist auch ein guter Freund von mir, mit ihm habe ich früher zusammen gespielt. Wir standen immer in Kontakt und das macht mir riesigen Spaß.

    Neckarelz steht als Euer Gegner im Pokalfinale fest, das war schon ein Hammer?

    Ja schon, das war die gleiche Situation wie wir gegen Walldorf, es waren auch zwei Klassen Unterschied bei Waldhof gegen Neckarelz. Im Pokal ist alles möglich, aber wir sind klarer Favorit und müssen das Finale auch gewinnen, da gibt es gar keine Frage. Wir wollen natürlich auch als Mannschaft Titel gewinnen, deswegen spielt man Fußball, um Titel zu gewinnen.

    Wie schätzt Du den nächsten Gegner Wuppertal ein?

    Wuppertal habe ich zuletzt zweimal gesehen, mein bester Freund Tobias Willers spielt dort. Wir haben vier-, fünfmal die Woche Telefonkontakt. Ich habe sie gegen Stuttgart und Offenbach gesehen, da haben sie beide Spiele gewonnen. Gegen Offenbach haben sie ein Superspiel abgeliefert, es kommt immer auf die Tagesform an. Ich sag mal, wenn wir die normale Tagesform haben, müssen wir das Spiel gewinnen und gewinnen auch.

    Ingrid Gebert

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Copyright 2007  Die Fans Media GmbH

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.