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  • SV Frankfurt Nord, 26. August 2012

    1:2-Niederlage gegen Afghan Kickers Frankfurt


    Von:  Werner G.

    Heute lasse ich mich nicht wieder von irgendwelchen Stümpervereinen verarschen, heute wird spielplantechnisch vorgesorgt! Drei meiner Frankfurter Schwachpunkte eruiert, wobei bei den jeweiligen Anlagen je ein Platz gefehlt hätte. Aber Vorsicht war ohnehin geboten, denn Kreise wie Dieburg, Darmstadt oder Groß-Gerau kamen gleich mit einer Generalabsage für alle Kreisligaspiele um die Ecke, Offenbach hatte alles auf 17.30 Uhr gelegt usw. ... Für Frankfurt konnte ich nix entdecken, also mal die passende Reihenfolge festgelegt: 13 Uhr Frankfurt Nord. Wenn Absage oder falscher Platz dann 15 Uhr Olympia Frankfurt. Wenn Absage oder falscher Platz dann 15 Uhr Rödelheim. Wenn Absage oder falscher Platz bliebe mir ja noch das Erhängen, wäre mir dann auch egal auf welchem Platz. Ach was, das wird schon klappen, den Afghan Kickers Frankfurt wird bestimmt nicht so schnell heiß.

    Der gute Stier war ja bereits mal beim (berüchtigten) SV Frankfurt Nord und wusste von einem durchwachsenen Publikum („weiß du was da für Typen rumstehen?“) zu berichten und das wollte ich mir heute auch mal näher anschauen. Halb Eins im Randbezirk Frankfurts durch die adrette Pfortenstraße gewandert, zack, alles ok, Rasenplatz. Wenn man die Kontrahenten vom SV Frankfurt Nord und den Afghan Kickers Frankfurt (Kreisliga B Frankfurt Staffel 2 / Bezirkssportanlage Pfortenstraße – 10 Zuschauer, ca. 4 Gäste) bei den Bedingungen auf den Hartplatz geschickt hätte, wäre mir auch nicht viel mehr als ‚Körperverletzung‘ eingefallen. Auch am Zuschauer. Der Rasen ein extrem weitläufiges, aber gepflegtes (weil neu restauriertes) Gelände mit einer mächtig schiefen Seitenauslinie. Das waren schon mal die Eckdaten.

    Eine Runde habe ich gerade so geschafft, bevor ich mich in der hintersten Ecke ins Gras plumpsen ließ. Die Zuschauerzahl war schon mal nicht schlecht, da war heute wohl doch einigen zu warm. Ich mimte immerhin mal den Quotendeutschen und die Kicker haben sich bereits nach fünf Minuten gestritten, wer denn wohl den 30 Meter entfernten Ball zu holen hat, um den anschließenden Eckball auszuführen. Der ihn weggeschossen hat oder derjenige, der den Eckball auszuführen hat? Direkt gab es den ersten Holztreffer der Afghanen und auch danach machten die mir den zielstrebigeren Eindruck. Ich war ja mal gespannt, wie die alle zum Ende des Spiels verständlicherweise abbauen würden, denn es war in der Tat richtig ekelhaft heiß. 1:0 dann in der 20. Minute, och nö, meine armen Afghanen, die übrigens allesamt deutschsprachig unterwegs waren, während dies bei Frankfurt Nord gänzlich anders aussah. Ich tippe mal auf Arabisch oder etwas aus der Kante. Wenn drei von zehn Zuschauern in Minute 40 gleichzeitig aufstehen, dann fällt das natürlich auf, selbst mir. Die bewegten sich ein paar Meter vom Spielfeldrand weg und ich frage mich noch, warum die denn alle gleichzeitig pinkeln gehen. Auf einmal hauen die (Heim) sich ins Gras und fangen das beten an… Das brachte ihnen im Endeffekt aber gar nix, denn die bis dato zwar stärkeren, bisweilen vor dem Tor aber etwas hölzern wirkenden Gäste spielten nach dem Wechsel unvermindert nach vorne und das sollte sich lohnen. 1:1 in der 70. Minute, dann gab es wie auch schon zweifach je Halbzeit zuvor eine kollektive Trinkpause. Da hab ich dann natürlich auch jedes Mal mitgemacht. Zwischenzeitlich war übrigens auch noch ein Schwung MCFit-Maschinen eingetroffen und ich schätze mal, dass dies das Klientel war, von dem der Stier damals in etwa gesprochen hat. Hut ab übrigens vor den beiden Mannschaften des SV Frankfurt Nord und von den Afghan Kickers Frankfurt, denn was die hier als blutige Amateure bei quasi 40 Grad im Schatten zustande brachten, war schon beachtlich. In der 89. Minute dann per Kopfball der mächtig umjubelte Siegtreffer der Gäste, das fand ich richtig klasse und vor allem gerecht. Letztendlich war ich aber doch froh, dass alles beim 13 Uhr-Kick geklappt hatte, denn nun noch bis 17 Uhr durch Frankfurt zu eiern, wäre auch nicht so meine bevorzugte Beschäftigung gewesen.

    In der S-Bahn dann noch Zeuge geworden, wie sich sagen wir mal ‚drei junge Frauen in glitzernden Gewändern‘ das Recht herausnahmen, allesamt ihre stinkingen nackten Füße auf die Sitzbänke zu verfrachten, worauf sie von einem älteren Herren ganz freundlich! hingewiesen wurden. Der Arme wurde sofort mit „Wir machen was wir wollen“ und „hau ab, Opa“ bedacht, was dann – typisch Deutschland hat ja jeder in der vollbesetzten S-Bahn wieder nur weggeguckt – den kleinen Schu auf den Plan rief. Das hat zumindest den dankbaren älteren Herren ob der Unterstützung sichtlich gefreut. Mir hat es auch gut getan, auf fruchtbaren Boden fiel das alles aber sicher nicht. Wenigsten sind die Lumpen dann in Höchst raus, der Opa hatte seine Ruhe und ich noch ein wenig Verbalspaß mit drei Gestalten, die sich auch im nächsten Monat sicher wieder über pünktlich gezahlte Steuergelder freuen dürfen.

    amaschu.de

    Geschrieben von:  Werner G.

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