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  • 17. August 2005

     

    1. FC Union: Am Sonntag geht es gegen Dynamo


    Von:  Systema

    Am kommenden Sonntag kommt es im Stadion An der Alten Försterei zum Aufeinandertreffen zweier alter Rivalen. Dann steigt vor wahrscheinlich mehr als 10.000 Zuschauern das Berliner Derby zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem BFC Dynamo. Von den bisherigen 48 Spielen zwischen den beiden Mannschaften konnte der BFC 22 gewinnen, der 1. FC Union bringt es auf 16 Siege, die restlichen zehn Partien endeten Remis. Anstoß ist am Sonntag um 14 Uhr.

    Wurzeln in Sachsen

    Als am 1. Oktober 1954 der SC Dynamo Berlin gegründet wurde, wussten die Sport- und Parteifunktionäre wahrscheinlich bereits über den schnellen Aufstieg des Vereins Bescheid. Nur zwei Monate später wurde die Mannschaft der SG Dynamo Dresden zum neuen Berliner Club delegiert, der dann auch gleich den Platz der Sachsen in der Oberliga einnahm. So blieb dem Neuling der langwierige Weg durch die unteren Ligen erspart und es ging direkt gegen die Spitzenteams aus Rostock, Dresden, Leipzig sowie Karl-Marx-Stadt. In den 50er und 60er Jahren war der Verein aber nur die Nummer 2 in der Stadt. Erst als 1971 Vorwärts Berlin nach Frankfurt delegierte wurde, war der Weg für die ehrgeizigen Ziele frei. Zu diesem Zeitpunkt trug der Club bereits den heutigen Namen BFC Dynamo. In der Folgezeit wurden die besten Nachwuchsspieler des Landes nach Hohenschönhausen delegiert und so konnte Dynamo zwischen 1979 und 1988 zehnmal in Folge den Meistertitel erringen. Aber nicht immer soll es dabei sauber abgelaufen sein und so gibt es noch heute Gerüchte über die Einflussnahme durch Politiker, insbesondere durch BFC-Edelfan und Stasi-Chef Erich Mielke.

    Nach der politischen Wende im Jahr 1989 stürzte der Verein ab. Die Spieler verließen Dynamo und gingen in den Westen. Die Transfererlöse verschwanden in dunklen Kanälen und die Zuschauerzahlen sanken in dreistellige Bereiche. Mit der Umbenennung in FC Berlin versuchten die Verantwortlichen einen Neuanfang, der aber nicht gelang. So trägt der Verein seit dem 3. Mai 1999 wieder den Namen BFC Dynamo. Nach der überstanden Insolvenz, dem Aufstieg in die Oberliga Nordost Nord im Jahr 2004 sowie dem Einstieg eines neuen Großsponsors will der Verein aus Hohenschönhausen jedoch wieder angreifen und plant für 2008 die Rückkehr auf die große Fußball-Bühne.

    85 Jahre Alte Försterei

    1906 gegründet spielte Union Oberschönweide ab 1914 in der ältesten deutschen Liga. Damals lieferte sich die Mannschaft in der Berliner Stadtliga spannende Duelle mit Tennis Borussia, Minerva 93, Hertha BSC und dem BFC Viktoria 89. Seit dem 17. März 1920 spielt Union in der heutigen Heimat an der Alten Försterei. 1920 und 1923 gewann der Verein die Berliner Meisterschaft und zog 1923 ins Endspiel um die deutsche Meisterschaft ein. Doch vor 64.000 Zuschauern im Deutschen Stadion verlor man gegen den Hamburger SV klar mit 3:0.

    Nach dem Krieg lief es nicht mehr so gut. Nach einem Beschluss durfte Union, wie auch Einheit Pankow, nicht mehr in der Stadtliga spielen, sondern sollte in die Oberliga eingegliedert werden. Die Mannschaft war mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und flüchtete in den Westteil der Stadt. Fortan trug der SC Union 06 seine Heimspiele im Poststadion aus. Aber auch an der Alten Försterei sollte ab 1966 wieder eine Union-Mannschaft auflaufen – die des 1. FC Union Berlin. 1968 wurde mit dem Gewinn des FDGB-Pokals der bis heute einzige große Titel errungen. Bis zur Wende 1989 folgten zahlreiche Ab- und Aufstiege. Danach brauchte der Verein zehn Anläufe um im Jahr 2001 endlich in die zweite Liga aufzusteigen. Doch die Auftritte in der Bundesliga waren nur von kurzer Dauer. Nach drei Jahren ging es zurück in die Regional- und nur ein Jahr später folgte der Abstieg in die Oberliga.

    Geschrieben von:  Systema

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