1. FC Union Berlin, 23. Februar 2009
Die vielen Spielabsagen in den Ligen unterhalb des rasenbeheizten DFL-Gebiets sorgten für viel Unmut, und auch der 1. FC Union, perfekt mit 6 Punkten und 4:0 Toren aus der Winterpause gestartet, wäre gern im Wettkampfrhythmus geblieben. Jedoch in Burghausen, das sogar aus Zweitligatagen eine Rasenheizung besitzt, konnte auch nicht gespielt werden, da das gute Stück defekt ist.
Als Ausgleich wurde nun mit Sachsen Leipzig ein Testspiel vereinbart, da die Sachsen ihrerseits auch von Spielausfällen betroffen waren (Hamburger SV II auswärts). Nun war vor allem die sächsische Polizei jedoch vom Konzept Test-, oder sogar Freundschaftsspiel alles andere als überzeugt, und in einer argumentativen Kombination aus "zu kurzfristig" und "zu gefährlich" sollte das Spiel im WM-Stadion zu Leipzig unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Des Unverständnisses von allen Seiten wegen dieser Entscheidung kann sich der Entscheider gewiss sein.
Wie dem auch sei, sportlich ist Sachsen Leipzig ein ordentlicher Testgegner, und trotz der geringen Chancen, ihr Team spielen zu sehen, sammelten sich etwa 100 Sachsenfans und 30 Unioner außerhalb des Stadions friedlich ... überraschend, was? So entschloss sich dann auch der Präsident des FC Sachsen, Winfried Lonzen, den Ausschluss zu beenden, und öffnete eigenhändig die Tore zum Zentralstadion für die Fans.
Was die verschwindend kleine Fanschar in der riesigen Schüssel zu sehen bekam, war eine relativ einseitige Partie, die der Spitzenreiter der 3. Liga gegen den Vorletzten der Regionalliga Nord dominierte. Die erste Halbzeit hielt die Sachsenverteidigung noch, jedoch nach Wiederanpfiff schlug Union zu, und das gleich vierfach. Schulz (47.), Benyamina per Doppelschlag (58./60.) und Biran nach grandioser Vorarbeit von Younga-Mouhani (85.) sorgten für klare Verhältnisse, die das 17jährige Sturmtalent Grimaldi (88.) noch leicht kosmetisch veränderte.
So der Wettergott mitspielt, tritt der 1. FC Union Berlin nächsten Samstag beim Wuppertaler SV an, der FC Sachsen hat ebenfalls am Samstag zu hause gegen Hertha II die Möglichkeit, endlich aus dem Tabellenkeller herauszukommen, nur 8 Tore in 18 Spielen sind jedoch Anlass zur Sorge. Bei Union läuft es hingegen glänzend, bei 4 Punkten Vorsprung auf den 2. Paderborn wird man auch nach dem Wuppertal definitiv noch Spitzenreiter sein. Und vielleicht dürfen die Unionfans in Wuppertal ja auch ins Stadion.
Geschrieben von: Jacksack
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